Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.freie Aufathmen gar sehr erschwerte. Jetzt sog Du hast Chaumerive gesehen, am nördlichen freie Aufathmen gar ſehr erſchwerte. Jetzt ſog Du haſt Chaumerive geſehen, am noͤrdlichen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0031" n="23"/> freie Aufathmen gar ſehr erſchwerte. Jetzt ſog<lb/> er wieder die junge Bruſt voll friſcher Lebens-<lb/> luſt und frohen Muth.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Du haſt Chaumerive geſehen, am noͤrdlichen<lb/> Ufer der Durance, dieſen ſchoͤnen Schauplatz<lb/> meiner frohen Jugend. Gewiß gedenkſt Du<lb/> noch des blumigen Thales, das ſich, mit Reben-<lb/> huͤgel umkraͤnzt, laͤngs den Ufern dahin zieht.<lb/> Vor allen aber des dunklen Fluſſes, der vor<lb/> unſrer Wohnung ſtroͤmt, von zahlloſen Fiſcher-<lb/> barken bedeckt; denn gewiß iſt Dir die kuͤhne<lb/> Wallfarth noch im Gedaͤchtniß, welche wir beide<lb/> eines Nachmittags, auf ſeinem gruͤnen Uferwall<lb/> unternahmen, um ſeinen Ausfluß in die Rhone<lb/> zu ſehn. Wir gelangten dahin; aber ſchon be-<lb/> gann die Sonne zu ſinken, als wir, gefeſſelt<lb/> von dem großen Schauſpiel, an die Ruͤckkehr<lb/> dachten, wo Dir dann Dunkelheit und Ermuͤ-<lb/> dung manche Thraͤne auspreßten. Hierher be-<lb/> gab ſich mein Vater. Freilich war es damals<lb/> bei weiten nicht ſo reizend, als Du es gefun-<lb/> den. Seit laͤnger als zwoͤlf Jahren von dem<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0031]
freie Aufathmen gar ſehr erſchwerte. Jetzt ſog
er wieder die junge Bruſt voll friſcher Lebens-
luſt und frohen Muth.
Du haſt Chaumerive geſehen, am noͤrdlichen
Ufer der Durance, dieſen ſchoͤnen Schauplatz
meiner frohen Jugend. Gewiß gedenkſt Du
noch des blumigen Thales, das ſich, mit Reben-
huͤgel umkraͤnzt, laͤngs den Ufern dahin zieht.
Vor allen aber des dunklen Fluſſes, der vor
unſrer Wohnung ſtroͤmt, von zahlloſen Fiſcher-
barken bedeckt; denn gewiß iſt Dir die kuͤhne
Wallfarth noch im Gedaͤchtniß, welche wir beide
eines Nachmittags, auf ſeinem gruͤnen Uferwall
unternahmen, um ſeinen Ausfluß in die Rhone
zu ſehn. Wir gelangten dahin; aber ſchon be-
gann die Sonne zu ſinken, als wir, gefeſſelt
von dem großen Schauſpiel, an die Ruͤckkehr
dachten, wo Dir dann Dunkelheit und Ermuͤ-
dung manche Thraͤne auspreßten. Hierher be-
gab ſich mein Vater. Freilich war es damals
bei weiten nicht ſo reizend, als Du es gefun-
den. Seit laͤnger als zwoͤlf Jahren von dem
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