Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.zu brechen, und dieser muthige Gedanke gab Sobald ich allein war, fing ich an, über Mit- So sehr ich auch von der Rechtmäßigkeit zu brechen, und dieſer muthige Gedanke gab Sobald ich allein war, fing ich an, uͤber Mit- So ſehr ich auch von der Rechtmaͤßigkeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0208" n="190[198]"/> zu brechen, und dieſer muthige Gedanke gab<lb/> mir Feſtigkeit und Ruhe.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Sobald ich allein war, fing ich an, uͤber Mit-<lb/> tel nachzudenken, durch welche ich zum Ziele ge-<lb/> langen koͤnnte, und ich befand mich in einem<lb/> ziemlichen Labyrinthe.</p><lb/> <p>So ſehr ich auch von der Rechtmaͤßigkeit<lb/> meiner Forderung, und von meinem Anſpruch<lb/> auf Unabhaͤngigkeit uͤberzeugt war, ſo wußte ich<lb/> doch nicht, wie weit die Gewalt der Willkuͤhr<lb/> gehen koͤnnte. Jch hatte in meiner Kindheit<lb/> zu viel von Machtſpruͤchen, und Gewaltſtreichen<lb/> dieſer Art gehoͤrt und geleſen, als daß ſich mir<lb/> nicht die Moͤglichkeit haͤtte aufdringen ſollen,<lb/> man werde zu einer Zeit, wo man eifrig dar-<lb/> nach zu ſtreben ſchien, das Alte ganz wieder her<lb/> zu ſtellen, ohne Bedenken, dazu wieder ſeine Zu-<lb/> flucht nehmen. Auf weſſen Schutz konnte ich hof-<lb/> fen? meine Gegner waren von der ſiegenden, meine<lb/> Freunde von der unterdruͤckten Partei. Wen<lb/> ſollte ich mit dem gefahrvollen Amte meiner<lb/> Vertheidigung belaſten? Verſperrte ich mir nicht<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190[198]/0208]
zu brechen, und dieſer muthige Gedanke gab
mir Feſtigkeit und Ruhe.
Sobald ich allein war, fing ich an, uͤber Mit-
tel nachzudenken, durch welche ich zum Ziele ge-
langen koͤnnte, und ich befand mich in einem
ziemlichen Labyrinthe.
So ſehr ich auch von der Rechtmaͤßigkeit
meiner Forderung, und von meinem Anſpruch
auf Unabhaͤngigkeit uͤberzeugt war, ſo wußte ich
doch nicht, wie weit die Gewalt der Willkuͤhr
gehen koͤnnte. Jch hatte in meiner Kindheit
zu viel von Machtſpruͤchen, und Gewaltſtreichen
dieſer Art gehoͤrt und geleſen, als daß ſich mir
nicht die Moͤglichkeit haͤtte aufdringen ſollen,
man werde zu einer Zeit, wo man eifrig dar-
nach zu ſtreben ſchien, das Alte ganz wieder her
zu ſtellen, ohne Bedenken, dazu wieder ſeine Zu-
flucht nehmen. Auf weſſen Schutz konnte ich hof-
fen? meine Gegner waren von der ſiegenden, meine
Freunde von der unterdruͤckten Partei. Wen
ſollte ich mit dem gefahrvollen Amte meiner
Vertheidigung belaſten? Verſperrte ich mir nicht
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