Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.knüpfte schon längst eure Herzen, ich füge in knuͤpfte ſchon laͤngſt eure Herzen, ich fuͤge in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0131" n="121"/> knuͤpfte ſchon laͤngſt eure Herzen, ich fuͤge in<lb/> dieſer feierlichen Stunde noch ein, wo moͤglich,<lb/> ſchoͤneres, hinzu, das bruͤderliche. Sobald ihr<lb/> zuruͤckkehrt, werde Mucius Virginiens Gatte.<lb/> Wir waren Alle uͤberraſcht von dieſen Worten,<lb/> und jeder aͤußerte ſeine Bewegung auf verſchie-<lb/> dene Weiſe. Mucius warf ſich mit ſtuͤrmiſcher<lb/> Freude in meines Vaters Arme, ich ſank ſchluch-<lb/> zend zu ſeinen Fuͤßen, Emil umfaßte ſeinen<lb/> Freund, meine Mutter ſah ſtaunend vom So-<lb/> pha auf die Gruppe, und ſtreckte die Hand<lb/> nach uns aus. Sie hatte, einzig mit der Reiſe<lb/> ihres Sohnes beſchaͤftigt, weniger auf unſer<lb/> Verhaͤltniß geachtet, und es war ihr daher<lb/> ziemlich fremd geblieben; doch hatte auch ſie<lb/> Mucius liebgewonnen, um ſeiner ſelbſt willen,<lb/> und als Emils Freund. Als wir daher beide<lb/> vor ihr niederknieten und um ihren Segen ba-<lb/> ten, ſegnete ſie uns mit der freudigſten Ruͤh-<lb/> rung. Emil kuͤßte ſie dafuͤr, kindlich ſchmei-<lb/> chelnd. Da nahm ſie ſeine Hand, legte ſie in<lb/> die ſeines Freundes und ſagte: ich gab ihnen<lb/> die theure Tochter, und ihren Haͤnden vertraue<lb/> ich den geliebten Sohn, ſchuͤtzen Sie ihren<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0131]
knuͤpfte ſchon laͤngſt eure Herzen, ich fuͤge in
dieſer feierlichen Stunde noch ein, wo moͤglich,
ſchoͤneres, hinzu, das bruͤderliche. Sobald ihr
zuruͤckkehrt, werde Mucius Virginiens Gatte.
Wir waren Alle uͤberraſcht von dieſen Worten,
und jeder aͤußerte ſeine Bewegung auf verſchie-
dene Weiſe. Mucius warf ſich mit ſtuͤrmiſcher
Freude in meines Vaters Arme, ich ſank ſchluch-
zend zu ſeinen Fuͤßen, Emil umfaßte ſeinen
Freund, meine Mutter ſah ſtaunend vom So-
pha auf die Gruppe, und ſtreckte die Hand
nach uns aus. Sie hatte, einzig mit der Reiſe
ihres Sohnes beſchaͤftigt, weniger auf unſer
Verhaͤltniß geachtet, und es war ihr daher
ziemlich fremd geblieben; doch hatte auch ſie
Mucius liebgewonnen, um ſeiner ſelbſt willen,
und als Emils Freund. Als wir daher beide
vor ihr niederknieten und um ihren Segen ba-
ten, ſegnete ſie uns mit der freudigſten Ruͤh-
rung. Emil kuͤßte ſie dafuͤr, kindlich ſchmei-
chelnd. Da nahm ſie ſeine Hand, legte ſie in
die ſeines Freundes und ſagte: ich gab ihnen
die theure Tochter, und ihren Haͤnden vertraue
ich den geliebten Sohn, ſchuͤtzen Sie ihren
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