Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.faches Fest feiern sollten, Willkommen- und Ab- faches Feſt feiern ſollten, Willkommen- und Ab- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0120" n="110"/> faches Feſt feiern ſollten, Willkommen- und Ab-<lb/> ſchieds-, Freuden- und Trauerfeſt zugleich, und<lb/> wer weiß was noch fuͤr ein Feſt! nun, nun, der<lb/> Herr lenke alles nach ſeinem Willen, dann iſt es<lb/> auch zu unſerm Beſten. Er luͤftete das lederne<lb/> Kaͤppchen ein wenig, zuͤndete dann den Wachs-<lb/> ſtock an, nahm den Kellerſchluͤſſel und eilte hin-<lb/> aus. Mutter und Tochter beſchickten emſig den<lb/> Tiſch. Mucius ſetzte ſich neben mich, uns fiel<lb/> beiden kein Wort ein uͤber das ſeltſame Zuſam-<lb/> mentreffen, wir waren alte Bekannte. Wir<lb/> ſprachen viel von Emil; in dieſem theuern<lb/> Gegenſtande trafen unſre Seelen am innigſten<lb/> zuſammen. Wir wiederholten hundert Mahl, wie<lb/> ſehr wir ihn liebten, und hoͤrten es von einan-<lb/> der mit eben ſolchem Entzuͤcken, als gaͤlte dieſe<lb/> Verſicherung uns. Bei Tiſche erhielt ich mei-<lb/> nen Platz zwiſchen Oheim und Neffen, neben<lb/> Mucius ſaß Marie. Die arme Marie war<lb/> die einzige, welche nicht ſo heiter ſchien, als ſie<lb/> bei meiner Ankunft war, doch wurde ſie es um<lb/> etwas mehr, nachdem der Vater oͤfters auf einen<lb/> gluͤcklichen Feldzug angeſtoßen, und ſie darauf<lb/> ihrem Nachtbar Mucius hatte Beſcheid thun<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0120]
faches Feſt feiern ſollten, Willkommen- und Ab-
ſchieds-, Freuden- und Trauerfeſt zugleich, und
wer weiß was noch fuͤr ein Feſt! nun, nun, der
Herr lenke alles nach ſeinem Willen, dann iſt es
auch zu unſerm Beſten. Er luͤftete das lederne
Kaͤppchen ein wenig, zuͤndete dann den Wachs-
ſtock an, nahm den Kellerſchluͤſſel und eilte hin-
aus. Mutter und Tochter beſchickten emſig den
Tiſch. Mucius ſetzte ſich neben mich, uns fiel
beiden kein Wort ein uͤber das ſeltſame Zuſam-
mentreffen, wir waren alte Bekannte. Wir
ſprachen viel von Emil; in dieſem theuern
Gegenſtande trafen unſre Seelen am innigſten
zuſammen. Wir wiederholten hundert Mahl, wie
ſehr wir ihn liebten, und hoͤrten es von einan-
der mit eben ſolchem Entzuͤcken, als gaͤlte dieſe
Verſicherung uns. Bei Tiſche erhielt ich mei-
nen Platz zwiſchen Oheim und Neffen, neben
Mucius ſaß Marie. Die arme Marie war
die einzige, welche nicht ſo heiter ſchien, als ſie
bei meiner Ankunft war, doch wurde ſie es um
etwas mehr, nachdem der Vater oͤfters auf einen
gluͤcklichen Feldzug angeſtoßen, und ſie darauf
ihrem Nachtbar Mucius hatte Beſcheid thun
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