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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.

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gung zum Soldatenstande fühlen. -- Wenn auch
nicht diese, so doch Neigung, das Vaterland zu
vertheidigen. -- Du mochtest ja niemahls meinen
Füchsen den Krieg erklären, und wenn ich dich,
beim Treibjagen, aufmerksam auf deinem Posten
glaubte, fand ich dich mit dem Virgil in der Hand
nachlässig am Baume gelagert, die Büchse ne-
ben Dir. -- Oder mit Tirtäus Kriegsliedern,
Oheim. "Wollt Jhr ewig schlafen, den Schlaf
"des Feigen? weckt Euch nimmer der Nachbarn
"Hahn, nimmer der Schwächeren Muth?" --
Aber woher denn so auf ein Mahl diese Aen-
derung? Du wirst doch nicht nach Spanien
wollen, um von auflauernden Buschkleppern ge-
mordet, oder von Weibern vergiftet zu werden?
-- Nein Oheim. Jch ahnde den Volkswillen, so
unklug er auch seyn mag. Aber die Kriegsflam-
me droht schon wieder, von Seiten Oestreichs;
England bläst mit vollen Backen in den immer
glimmenden Zunder, man glaubt uns dieß Mahl
in einen Hinterhalt fallen zu lassen. Napoleon
ist in Spanien, hinter seinem Rücken will man
Frankreich angreifen, welches er sonst mit dem
flammenden Schwerte, wie der Engel den Ein-

gung zum Soldatenſtande fuͤhlen. — Wenn auch
nicht dieſe, ſo doch Neigung, das Vaterland zu
vertheidigen. — Du mochteſt ja niemahls meinen
Fuͤchſen den Krieg erklaͤren, und wenn ich dich,
beim Treibjagen, aufmerkſam auf deinem Poſten
glaubte, fand ich dich mit dem Virgil in der Hand
nachlaͤſſig am Baume gelagert, die Buͤchſe ne-
ben Dir. — Oder mit Tirtaͤus Kriegsliedern,
Oheim. „Wollt Jhr ewig ſchlafen, den Schlaf
„des Feigen? weckt Euch nimmer der Nachbarn
„Hahn, nimmer der Schwaͤcheren Muth?‟ —
Aber woher denn ſo auf ein Mahl dieſe Aen-
derung? Du wirſt doch nicht nach Spanien
wollen, um von auflauernden Buſchkleppern ge-
mordet, oder von Weibern vergiftet zu werden?
— Nein Oheim. Jch ahnde den Volkswillen, ſo
unklug er auch ſeyn mag. Aber die Kriegsflam-
me droht ſchon wieder, von Seiten Oeſtreichs;
England blaͤſt mit vollen Backen in den immer
glimmenden Zunder, man glaubt uns dieß Mahl
in einen Hinterhalt fallen zu laſſen. Napoleon
iſt in Spanien, hinter ſeinem Ruͤcken will man
Frankreich angreifen, welches er ſonſt mit dem
flammenden Schwerte, wie der Engel den Ein-

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[105/0115] gung zum Soldatenſtande fuͤhlen. — Wenn auch nicht dieſe, ſo doch Neigung, das Vaterland zu vertheidigen. — Du mochteſt ja niemahls meinen Fuͤchſen den Krieg erklaͤren, und wenn ich dich, beim Treibjagen, aufmerkſam auf deinem Poſten glaubte, fand ich dich mit dem Virgil in der Hand nachlaͤſſig am Baume gelagert, die Buͤchſe ne- ben Dir. — Oder mit Tirtaͤus Kriegsliedern, Oheim. „Wollt Jhr ewig ſchlafen, den Schlaf „des Feigen? weckt Euch nimmer der Nachbarn „Hahn, nimmer der Schwaͤcheren Muth?‟ — Aber woher denn ſo auf ein Mahl dieſe Aen- derung? Du wirſt doch nicht nach Spanien wollen, um von auflauernden Buſchkleppern ge- mordet, oder von Weibern vergiftet zu werden? — Nein Oheim. Jch ahnde den Volkswillen, ſo unklug er auch ſeyn mag. Aber die Kriegsflam- me droht ſchon wieder, von Seiten Oeſtreichs; England blaͤſt mit vollen Backen in den immer glimmenden Zunder, man glaubt uns dieß Mahl in einen Hinterhalt fallen zu laſſen. Napoleon iſt in Spanien, hinter ſeinem Ruͤcken will man Frankreich angreifen, welches er ſonſt mit dem flammenden Schwerte, wie der Engel den Ein-

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Zitationshilfe: Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia01_1820/115>, abgerufen am 26.11.2024.