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Fritsch, Ahasver: Tractatus Nomico-Politicus [...] Von Zünft- und Jnnungs-Recht. Naumburg u. a., 1669.

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De Collegiorum Utilitate.
gen der Fensterrahmen/ den Schmieden und Schlössern unter-
schjedlicher Arbeit halber: Roth- und Weißgärber: Bader und
Balbierer/ wegen aushengung der Becken/ Item der Wund-
artzney halber/ denen Fleischern/ Haußschlächtern und Garkö-
chen/ Leinwebern und Zeugmachern Schustern und Rothgerbern etc.

Sic olim Brunsvigae duo Collegia, die Beutler und Taschner
14inter se concertarunt, ob nemblich der substantial Unterscheid
zwischen ihnen bestünde/ daß die Beutler arbeit/ auf Ringe/
Schlösser und Eisenwerck zu machen bestünde/ die Taschner a-
ber alleine ohne verschlossene Taschen und ohne Eisenwerck ma-
chen solten/ probatum refert Dauth. d. tract. tit. de Instit. bered n.
300.
ex Collegiis Uratislaviae. Norimbergae, Dresdae, Berlini, Num-
burgi, Hallae Saxonum & Lipsiae, ita ut idem observetur in Bohemi-
a, Polonia, Ungaria, Silesia, Bojania, Misnia, Austria, Carinthia, Sti-
ria, Marchionatu Brandenburgico &c.
Daß sie nemblich die Beut-
ler/ mit itzt gemeldeten König-Reichen und Landen ein allgemein
& universale Collegium, und einerley Handwercksbrauch hetten/
und daß sie ob solchen Gerechtigkeiten/ an bemelten Orten vor
Güldebrüder/ i. e. pro Collegis ufgenommen würden.

15

Notandum autem hic est, qvod Collegio jus collegiale non
qvaeratur, si unus aut alter successivis temporibus qvid fecerit, &
in his qvaesunt sub universitate ej9dem juris, per possessionem uni-
us possessionem alterius retinemus. Elbert Leon, Cons. 50. n.
1.

V.
16

Monitis hisce politicis quae circa opificum collegia obser-
vanda, addimus Dn. Vit. Ludov. a
Seckendorff. Teütschfürsten
Staat. part. 2. c. 8. n 9. Ubi itascribit: Die meiste Handwercker ha-
ben ihre sonderbahre Zunfft und Handwercks Regulen/ oder Gül-
den und Innungsbrieffe/ welche ihnen die Obrigkeit einrichten
lesset/ oder bestätiget/ und wird darinnen/ nechst deme/ waß zur
erlernung und rechtmässiger übung eines jeden Handwercks ab-
sonderlich fürfället/ ins gemein/ dieses in acht genommen/ daß
eine jede Handthierungs-Zunfft/ bey deme/ waß zu deroselben
eigendlich gehöret/ gelassen/ und von anderen ihnen kein ein-

trag

De Collegiorum Utilitate.
gen der Fenſterrahmen/ den Schmieden und Schloͤſſern unter-
ſchjedlicher Arbeit halber: Roth- und Weißgaͤrber: Bader und
Balbierer/ wegen aushengung der Becken/ Item der Wund-
artzney halber/ denen Fleiſchern/ Haußſchlaͤchtern und Garkoͤ-
chen/ Leinwebern uñ Zeugmachern Schuſtern uñ Rothgerbern ꝛc.

Sic olim Brunſvigæ duo Collegia, die Beutler und Taſchner
14inter ſe concertarunt, ob nemblich der ſubſtantial Unterſcheid
zwiſchen ihnen beſtuͤnde/ daß die Beutler arbeit/ auf Ringe/
Schloͤſſer und Eiſenwerck zu machen beſtuͤnde/ die Taſchner a-
ber alleine ohne verſchloſſene Taſchen und ohne Eiſenwerck ma-
chen ſolten/ probatum refert Dauth. d. tract. tit. de Inſtit. bered n.
300.
ex Collegiis Uratislaviæ. Norimbergæ, Dreſdæ, Berlini, Num-
burgi, Hallæ Saxonum & Lipſiæ, ita ut idem obſervetur in Bohemi-
a, Polonia, Ungariâ, Sileſiâ, Bojanià, Miſniâ, Auſtrià, Carinthiâ, Sti-
ria, Marchionatu Brandenburgico &c.
Daß ſie nemblich die Beut-
ler/ mit itzt gemeldeten Koͤnig-Reichen und Landen ein allgemein
& univerſale Collegium, und einerley Handwercksbrauch hetten/
und daß ſie ob ſolchen Gerechtigkeiten/ an bemelten Orten vor
Guͤldebruͤder/ i. e. pro Collegis ufgenommen wuͤrden.

15

Notandum autem hic eſt, qvod Collegio jus collegiale non
qværatur, ſi unus aut alter ſucceſſivis temporibus qvid fecerit, &
in his qvæſunt ſub univerſitate ej9dem juris, per poſſeſſionem uni-
us poſſeſſionem alterius retinemus. Elbert Leon, Conſ. 50. n.
1.

V.
16

Monitis hiſce politicis quæ circa opificum collegia obſer-
vanda, addimus Dn. Vit. Ludov. à
Seckendorff. Teuͤtſchfuͤrſten
Staat. part. 2. c. 8. n 9. Ubi itaſcribit: Die meiſte Handwercker ha-
ben ihre ſonderbahre Zunfft und Handwercks Regulen/ oder Guͤl-
den und Innungsbrieffe/ welche ihnen die Obrigkeit einrichten
leſſet/ oder beſtaͤtiget/ und wird darinnen/ nechſt deme/ waß zur
erlernung und rechtmaͤſſiger uͤbung eines jeden Handwercks ab-
ſonderlich fuͤrfaͤllet/ ins gemein/ dieſes in acht genommen/ daß
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eigendlich gehoͤret/ gelaſſen/ und von anderen ihnen kein ein-

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[8/0018] De Collegiorum Utilitate. gen der Fenſterrahmen/ den Schmieden und Schloͤſſern unter- ſchjedlicher Arbeit halber: Roth- und Weißgaͤrber: Bader und Balbierer/ wegen aushengung der Becken/ Item der Wund- artzney halber/ denen Fleiſchern/ Haußſchlaͤchtern und Garkoͤ- chen/ Leinwebern uñ Zeugmachern Schuſtern uñ Rothgerbern ꝛc. Sic olim Brunſvigæ duo Collegia, die Beutler und Taſchner inter ſe concertarunt, ob nemblich der ſubſtantial Unterſcheid zwiſchen ihnen beſtuͤnde/ daß die Beutler arbeit/ auf Ringe/ Schloͤſſer und Eiſenwerck zu machen beſtuͤnde/ die Taſchner a- ber alleine ohne verſchloſſene Taſchen und ohne Eiſenwerck ma- chen ſolten/ probatum refert Dauth. d. tract. tit. de Inſtit. bered n. 300. ex Collegiis Uratislaviæ. Norimbergæ, Dreſdæ, Berlini, Num- burgi, Hallæ Saxonum & Lipſiæ, ita ut idem obſervetur in Bohemi- a, Polonia, Ungariâ, Sileſiâ, Bojanià, Miſniâ, Auſtrià, Carinthiâ, Sti- ria, Marchionatu Brandenburgico &c. Daß ſie nemblich die Beut- ler/ mit itzt gemeldeten Koͤnig-Reichen und Landen ein allgemein & univerſale Collegium, und einerley Handwercksbrauch hetten/ und daß ſie ob ſolchen Gerechtigkeiten/ an bemelten Orten vor Guͤldebruͤder/ i. e. pro Collegis ufgenommen wuͤrden. 14 Notandum autem hic eſt, qvod Collegio jus collegiale non qværatur, ſi unus aut alter ſucceſſivis temporibus qvid fecerit, & in his qvæſunt ſub univerſitate ej9dem juris, per poſſeſſionem uni- us poſſeſſionem alterius retinemus. Elbert Leon, Conſ. 50. n. 1. V. Monitis hiſce politicis quæ circa opificum collegia obſer- vanda, addimus Dn. Vit. Ludov. à Seckendorff. Teuͤtſchfuͤrſten Staat. part. 2. c. 8. n 9. Ubi itaſcribit: Die meiſte Handwercker ha- ben ihre ſonderbahre Zunfft und Handwercks Regulen/ oder Guͤl- den und Innungsbrieffe/ welche ihnen die Obrigkeit einrichten leſſet/ oder beſtaͤtiget/ und wird darinnen/ nechſt deme/ waß zur erlernung und rechtmaͤſſiger uͤbung eines jeden Handwercks ab- ſonderlich fuͤrfaͤllet/ ins gemein/ dieſes in acht genommen/ daß eine jede Handthierungs-Zunfft/ bey deme/ waß zu deroſelben eigendlich gehoͤret/ gelaſſen/ und von anderen ihnen kein ein- trag

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Zitationshilfe: Fritsch, Ahasver: Tractatus Nomico-Politicus [...] Von Zünft- und Jnnungs-Recht. Naumburg u. a., 1669, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fritsch_tractatus_1669/18>, abgerufen am 25.11.2024.