Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Frey, Jacob: Das erfüllte Versprechen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–107. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

Bild:
<< vorherige Seite

Jacob Frey wurde am 13. Mai 1824 in dem aargauischen Dorfe Gontenschwyl geboren, besuchte das Aarauer Gymnasium und widmete sich auf den Universitäten von München, Zürich und Tübingen von 1845 an historisch-philologischen Studien, wobei jedoch die Ereignisse, die damals die Schweiz erschütterten, vielfach störend auf seinen Studiengang einwirkten. So nahm er u. A. im Jahre 1847 als Freiwilliger am Sonderbundskriege Theil. Als dann die neue schweizerische Bundesverfassung, die aus diesen Kämpfen hervorging, das Zustandekommen einer eidgenössischen Hochschule zu versprechen schien, ging Frey in der Absicht, sich für eine akademische Laufbahn vorzubereiten, zum zweiten Mal nach Tübingen, übernahm dann aber 1850 die Redaction des in Aarau erscheinenden "Schweizerboten", den Heinrich Zschokke gegründet und über dreißig Jahre lang selbst geleitet hatte. Nicht lange darauf in die gesetzgebende Behörde seines Heimathcantons gewählt, zog er sich jedoch bald wieder von jeder amtlichen Stellung zurück, übernahm 1856 die Redaction der Berner Zeitung, später die Leitung eines belletristischen Unternehmens in Basel und lebt seit einigen Jahren in der Nähe von Aarau, mit wissenschaftlichen und literarischen Arbeiten beschäftigt.

Es erschienen von ihm: Zwischen Jura und Alpen. Erzählungen und Lebensbilder. Leipzig. J. J. Weber. 1858. 2 Bände.

-- Die Waise von Golligen. Erzählung aus den Tagen des Untergangs der alten Eidgenossenschaft. Basel. Krusi. 1862.

-- Schweizerbilder. Aarau. Sauerländer. 1869. Außerdem eine Menge Erzählungen, in schweizerischen Zeitschriften zerstreut.

Neben Jeremias Gotthelf hat Jacob Frey's feineres und [w]eicheres Talent bisher nur in seiner Schweizer Heimath die [v]erdiente Beachtung zu finden vermocht. Auch ist nicht zu

Jacob Frey wurde am 13. Mai 1824 in dem aargauischen Dorfe Gontenschwyl geboren, besuchte das Aarauer Gymnasium und widmete sich auf den Universitäten von München, Zürich und Tübingen von 1845 an historisch-philologischen Studien, wobei jedoch die Ereignisse, die damals die Schweiz erschütterten, vielfach störend auf seinen Studiengang einwirkten. So nahm er u. A. im Jahre 1847 als Freiwilliger am Sonderbundskriege Theil. Als dann die neue schweizerische Bundesverfassung, die aus diesen Kämpfen hervorging, das Zustandekommen einer eidgenössischen Hochschule zu versprechen schien, ging Frey in der Absicht, sich für eine akademische Laufbahn vorzubereiten, zum zweiten Mal nach Tübingen, übernahm dann aber 1850 die Redaction des in Aarau erscheinenden „Schweizerboten“, den Heinrich Zschokke gegründet und über dreißig Jahre lang selbst geleitet hatte. Nicht lange darauf in die gesetzgebende Behörde seines Heimathcantons gewählt, zog er sich jedoch bald wieder von jeder amtlichen Stellung zurück, übernahm 1856 die Redaction der Berner Zeitung, später die Leitung eines belletristischen Unternehmens in Basel und lebt seit einigen Jahren in der Nähe von Aarau, mit wissenschaftlichen und literarischen Arbeiten beschäftigt.

Es erschienen von ihm: Zwischen Jura und Alpen. Erzählungen und Lebensbilder. Leipzig. J. J. Weber. 1858. 2 Bände.

— Die Waise von Golligen. Erzählung aus den Tagen des Untergangs der alten Eidgenossenschaft. Basel. Krusi. 1862.

— Schweizerbilder. Aarau. Sauerländer. 1869. Außerdem eine Menge Erzählungen, in schweizerischen Zeitschriften zerstreut.

Neben Jeremias Gotthelf hat Jacob Frey's feineres und [w]eicheres Talent bisher nur in seiner Schweizer Heimath die [v]erdiente Beachtung zu finden vermocht. Auch ist nicht zu

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0005"/>
      <div type="preface">
        <p>Jacob Frey wurde am 13. Mai 1824 in dem aargauischen Dorfe Gontenschwyl geboren, besuchte das     Aarauer Gymnasium und widmete sich auf den Universitäten von München, Zürich und Tübingen von     1845 an historisch-philologischen Studien, wobei jedoch die Ereignisse, die damals die Schweiz     erschütterten, vielfach störend auf seinen Studiengang einwirkten. So nahm er u. A. im Jahre     1847 als Freiwilliger am Sonderbundskriege Theil. Als dann die neue schweizerische     Bundesverfassung, die aus diesen Kämpfen hervorging, das Zustandekommen einer eidgenössischen     Hochschule zu versprechen schien, ging Frey in der Absicht, sich für eine akademische Laufbahn     vorzubereiten, zum zweiten Mal nach Tübingen, übernahm dann aber 1850 die Redaction des in Aarau     erscheinenden &#x201E;Schweizerboten&#x201C;, den Heinrich Zschokke gegründet und über dreißig Jahre lang     selbst geleitet hatte. Nicht lange darauf in die gesetzgebende Behörde seines Heimathcantons     gewählt, zog er sich jedoch bald wieder von jeder amtlichen Stellung zurück, übernahm 1856 die     Redaction der Berner Zeitung, später die Leitung eines belletristischen Unternehmens in Basel     und lebt seit einigen Jahren in der Nähe von Aarau, mit wissenschaftlichen und literarischen     Arbeiten beschäftigt.</p><lb/>
        <p>Es erschienen von ihm: Zwischen Jura und Alpen. Erzählungen und Lebensbilder. Leipzig. J. J. Weber.     1858. 2 Bände.</p><lb/>
        <p>&#x2014; Die Waise von Golligen. Erzählung aus den Tagen des Untergangs der alten Eidgenossenschaft.     Basel. Krusi. 1862.</p><lb/>
        <p>&#x2014; Schweizerbilder. Aarau. Sauerländer. 1869. Außerdem eine Menge Erzählungen, in     schweizerischen Zeitschriften zerstreut.</p><lb/>
        <p>Neben Jeremias Gotthelf hat Jacob Frey's feineres und <supplied>w</supplied>eicheres Talent bisher nur in seiner     Schweizer Heimath die <supplied>v</supplied>erdiente Beachtung zu finden vermocht. Auch ist nicht zu<lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0005] Jacob Frey wurde am 13. Mai 1824 in dem aargauischen Dorfe Gontenschwyl geboren, besuchte das Aarauer Gymnasium und widmete sich auf den Universitäten von München, Zürich und Tübingen von 1845 an historisch-philologischen Studien, wobei jedoch die Ereignisse, die damals die Schweiz erschütterten, vielfach störend auf seinen Studiengang einwirkten. So nahm er u. A. im Jahre 1847 als Freiwilliger am Sonderbundskriege Theil. Als dann die neue schweizerische Bundesverfassung, die aus diesen Kämpfen hervorging, das Zustandekommen einer eidgenössischen Hochschule zu versprechen schien, ging Frey in der Absicht, sich für eine akademische Laufbahn vorzubereiten, zum zweiten Mal nach Tübingen, übernahm dann aber 1850 die Redaction des in Aarau erscheinenden „Schweizerboten“, den Heinrich Zschokke gegründet und über dreißig Jahre lang selbst geleitet hatte. Nicht lange darauf in die gesetzgebende Behörde seines Heimathcantons gewählt, zog er sich jedoch bald wieder von jeder amtlichen Stellung zurück, übernahm 1856 die Redaction der Berner Zeitung, später die Leitung eines belletristischen Unternehmens in Basel und lebt seit einigen Jahren in der Nähe von Aarau, mit wissenschaftlichen und literarischen Arbeiten beschäftigt. Es erschienen von ihm: Zwischen Jura und Alpen. Erzählungen und Lebensbilder. Leipzig. J. J. Weber. 1858. 2 Bände. — Die Waise von Golligen. Erzählung aus den Tagen des Untergangs der alten Eidgenossenschaft. Basel. Krusi. 1862. — Schweizerbilder. Aarau. Sauerländer. 1869. Außerdem eine Menge Erzählungen, in schweizerischen Zeitschriften zerstreut. Neben Jeremias Gotthelf hat Jacob Frey's feineres und weicheres Talent bisher nur in seiner Schweizer Heimath die verdiente Beachtung zu finden vermocht. Auch ist nicht zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T15:04:13Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T15:04:13Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/frey_versprechen_1910
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/frey_versprechen_1910/5
Zitationshilfe: Frey, Jacob: Das erfüllte Versprechen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–107. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frey_versprechen_1910/5>, abgerufen am 23.11.2024.