mer 70 bis 80 Scheffel, bey welchem For- wercke auch eine starcke Schäferey.
Das Amt-Haus, solches ist im Jahre 1702 von dem Hoch-Wohlgebohrnen Herrn, Herrn Wolf Dietrich von Beichlingen, Seiner Königlichen Majestät in Pohlen und Churfürstlichen Durchlauchtigkeit zu Sachsen Hochbestallten Ober-Cantzler und würcklichen Geheimden Rathe, gleich einem Winckel- maaß erbauet worden. Jn dem untersten Stock gegen Abend ist die Amt- und Rent- Stube, in dem obersten Stockwercke wohnet der Amtmann. Neben dem Amt-Hause ist eine Wiese, so die Bleiche genennet wird, auf welcher die Bürger ihre Leinwand blei- chen, das Gras aber bekommt der Stadt- Diener.
Das Wasch-Haus, lieget gleich beym Amt-Hause, welches anfangs zu einem Wasch- Hause (wovon es auch seinen Namen hat) erbauet und gebrauchet worden. Nachdem aber die Herrschaft von der Bürgerschaft das Brandweinbrennen an sich gekauft, so ist sol- ches zu einem Brandwein-Hause gemacht wor- den, worinnen der Brandwein gebrannt und verkauft wird.
Das Rathhaus, lieget am Marckte. Jm Jahre 1515 ist das alte Rathhaus, so 66 Jah- re gestanden, bis in den Grund im Feuer
auf-
Das achte Capitel.
mer 70 bis 80 Scheffel, bey welchem For- wercke auch eine ſtarcke Schaͤferey.
Das Amt-Haus, ſolches iſt im Jahre 1702 von dem Hoch-Wohlgebohrnen Herrn, Herrn Wolf Dietrich von Beichlingen, Seiner Koͤniglichen Majeſtaͤt in Pohlen und Churfuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit zu Sachſen Hochbeſtallten Ober-Cantzler und wuͤrcklichen Geheimden Rathe, gleich einem Winckel- maaß erbauet worden. Jn dem unterſten Stock gegen Abend iſt die Amt- und Rent- Stube, in dem oberſten Stockwercke wohnet der Amtmann. Neben dem Amt-Hauſe iſt eine Wieſe, ſo die Bleiche genennet wird, auf welcher die Buͤrger ihre Leinwand blei- chen, das Gras aber bekommt der Stadt- Diener.
Das Waſch-Haus, lieget gleich beym Amt-Hauſe, welches anfangs zu einem Waſch- Hauſe (wovon es auch ſeinen Namen hat) erbauet und gebrauchet worden. Nachdem aber die Herrſchaft von der Buͤrgerſchaft das Brandweinbrennen an ſich gekauft, ſo iſt ſol- ches zu einem Brandwein-Hauſe gemacht wor- den, worinnen der Brandwein gebrannt und verkauft wird.
Das Rathhaus, lieget am Marckte. Jm Jahre 1515 iſt das alte Rathhaus, ſo 66 Jah- re geſtanden, bis in den Grund im Feuer
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Das achte Capitel.
mer 70 bis 80 Scheffel, bey welchem For-
wercke auch eine ſtarcke Schaͤferey.
Das Amt-Haus, ſolches iſt im Jahre
1702 von dem Hoch-Wohlgebohrnen Herrn,
Herrn Wolf Dietrich von Beichlingen,
Seiner Koͤniglichen Majeſtaͤt in Pohlen und
Churfuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit zu Sachſen
Hochbeſtallten Ober-Cantzler und wuͤrcklichen
Geheimden Rathe, gleich einem Winckel-
maaß erbauet worden. Jn dem unterſten
Stock gegen Abend iſt die Amt- und Rent-
Stube, in dem oberſten Stockwercke wohnet
der Amtmann. Neben dem Amt-Hauſe iſt
eine Wieſe, ſo die Bleiche genennet wird,
auf welcher die Buͤrger ihre Leinwand blei-
chen, das Gras aber bekommt der Stadt-
Diener.
Das Waſch-Haus, lieget gleich beym
Amt-Hauſe, welches anfangs zu einem Waſch-
Hauſe (wovon es auch ſeinen Namen hat)
erbauet und gebrauchet worden. Nachdem
aber die Herrſchaft von der Buͤrgerſchaft das
Brandweinbrennen an ſich gekauft, ſo iſt ſol-
ches zu einem Brandwein-Hauſe gemacht wor-
den, worinnen der Brandwein gebrannt und
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Das Rathhaus, lieget am Marckte. Jm
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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/50>, abgerufen am 16.02.2025.
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