Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Von der Nahrung und Fruchtbarkeit etc. treyde in grosser Menge aus der Niederlau-sitz, Brandenburg und andern Orten ge- bracht und von den Aufkäufern und Händ- lern weiter verführet wird; dennoch sind die Einwohner meistentheils arm, theils wegen der vielen Gaben, so sie haben abzuführen, theils auch wegen der öfters erlittenen Brand- Schäden, von welchen sie sich nicht wieder erholen können. Die Handwercker sind zünftig, und fin- Das Bier, so hier gebrauet wird, war Der Acker-Bau ist starck, es hat fast srucht- C 4
Von der Nahrung und Fruchtbarkeit ꝛc. treyde in groſſer Menge aus der Niederlau-ſitz, Brandenburg und andern Orten ge- bracht und von den Aufkaͤufern und Haͤnd- lern weiter verfuͤhret wird; dennoch ſind die Einwohner meiſtentheils arm, theils wegen der vielen Gaben, ſo ſie haben abzufuͤhren, theils auch wegen der oͤfters erlittenen Brand- Schaͤden, von welchen ſie ſich nicht wieder erholen koͤnnen. Die Handwercker ſind zuͤnftig, und fin- Das Bier, ſo hier gebrauet wird, war Der Acker-Bau iſt ſtarck, es hat faſt ſrucht- C 4
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Von der Nahrung und Fruchtbarkeit ꝛc.
treyde in groſſer Menge aus der Niederlau-
ſitz, Brandenburg und andern Orten ge-
bracht und von den Aufkaͤufern und Haͤnd-
lern weiter verfuͤhret wird; dennoch ſind die
Einwohner meiſtentheils arm, theils wegen
der vielen Gaben, ſo ſie haben abzufuͤhren,
theils auch wegen der oͤfters erlittenen Brand-
Schaͤden, von welchen ſie ſich nicht wieder
erholen koͤnnen.
Die Handwercker ſind zuͤnftig, und fin-
det man alle Profeßionen darinnen; jedoch
ſind die Schneider, Schuhmacher, Leinwe-
ber und Schmiede die ſtaͤrckſten.
Das Bier, ſo hier gebrauet wird, war
ehedeſſen in groſſen Ruhm, daß es auch weit
und breit verfuͤhret wurde; aber wie in der
Welt alles veraͤnderlich und unbeſtaͤndig, al-
ſo iſt auch die Abfuhre von dem hieſigen Bie-
re nicht mehr ſo groß, und ſeine Guͤte ſehr
veraͤndert.
Der Acker-Bau iſt ſtarck, es hat faſt
jeder Buͤrger ſein Feld und Wieſe-Wachs.
Die Felder und Wieſen liegen in guten Grund
und Boden, ſo, daß, wenn die Witterung
gut, und GOtt ſeinen Segen darzu giebet,
die Fruͤchte reichlich eingeſammlet werden.
Sonderlich liegen die Wieſen in einer ſchoͤ-
nen und fruchtbaren Gegend an der ſchwar-
tzen Elſter, von welcher ſie befeuchtet und
ſrucht-
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