Zdißlaus Birck von der Duba, so ums Jahr 1526 Obrister Land-Richter des König- reichs Böhmen gewesen.
§. 8.
Nicht weit von der Stadt, hinter dem Amt-Hause, auf den Wege nach dem Dorf Spohla, hat vor etliche hundert Jahren ein Dorf mit Namen Jentzschwitz gestanden; Weil aber bey grossen Wasser die Einwohner grossen Schaden erlitten, so hat die Bürger- schaft die Güter an sich gekauft, und die Felder nebst Wiesen unter sich getheilet, da- hero die Bürgerlichen Felder und Wiesen um selbige Gegend, noch die Jentzschwitzschen Felder genennet werden, ingleichen die Brü- cke zu selbigen Feldern, den Namen, die Jentzschwitzer Brücke führet; Die Bürger so solche Felder besitzen, müssen benebst den Steuern, auch gewisses Getreyde dem Pri- mario abschütten.
§. 9.
Der Tauf-Stein zu Hoyerswerda in der Haupt-Kirche ist im Jahre 1606 erbauet und aufgerichtet worden, an demselben stehen allerhand Gemählde und Wappen, über den Gemählden diese Worte und Jahr-Zahl Matth. am letzten: Gehet hin in alle Welt, und leh-
ret
Anhang.
Zdißlaus Birck von der Duba, ſo ums Jahr 1526 Obriſter Land-Richter des Koͤnig- reichs Boͤhmen geweſen.
§. 8.
Nicht weit von der Stadt, hinter dem Amt-Hauſe, auf den Wege nach dem Dorf Spohla, hat vor etliche hundert Jahren ein Dorf mit Namen Jentzſchwitz geſtanden; Weil aber bey groſſen Waſſer die Einwohner groſſen Schaden erlitten, ſo hat die Buͤrger- ſchaft die Guͤter an ſich gekauft, und die Felder nebſt Wieſen unter ſich getheilet, da- hero die Buͤrgerlichen Felder und Wieſen um ſelbige Gegend, noch die Jentzſchwitzſchen Felder genennet werden, ingleichen die Bruͤ- cke zu ſelbigen Feldern, den Namen, die Jentzſchwitzer Bruͤcke fuͤhret; Die Buͤrger ſo ſolche Felder beſitzen, muͤſſen benebſt den Steuern, auch gewiſſes Getreyde dem Pri- mario abſchuͤtten.
§. 9.
Der Tauf-Stein zu Hoyerswerda in der Haupt-Kirche iſt im Jahre 1606 erbauet und aufgerichtet worden, an demſelben ſtehen allerhand Gemaͤhlde und Wappen, uͤber den Gemaͤhldẽ dieſe Worte und Jahr-Zahl Matth. am letzten: Gehet hin in alle Welt, und leh-
ret
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0310"n="292"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Anhang.</hi></fw><lb/><p>Zdißlaus Birck von der Duba, ſo ums<lb/>
Jahr 1526 Obriſter Land-Richter des Koͤnig-<lb/>
reichs Boͤhmen geweſen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 8.</head><lb/><p>Nicht weit von der <hirendition="#fr">Stadt,</hi> hinter dem<lb/>
Amt-Hauſe, auf den Wege nach dem Dorf<lb/>
Spohla, hat vor etliche hundert Jahren ein<lb/>
Dorf mit Namen Jentzſchwitz geſtanden;<lb/>
Weil aber bey groſſen Waſſer die Einwohner<lb/>
groſſen Schaden erlitten, ſo hat die Buͤrger-<lb/>ſchaft die Guͤter an ſich gekauft, und die<lb/>
Felder nebſt Wieſen unter ſich getheilet, da-<lb/>
hero die Buͤrgerlichen Felder und Wieſen um<lb/>ſelbige Gegend, noch die Jentzſchwitzſchen<lb/>
Felder genennet werden, ingleichen die Bruͤ-<lb/>
cke zu ſelbigen Feldern, den Namen, die<lb/>
Jentzſchwitzer Bruͤcke fuͤhret; Die Buͤrger ſo<lb/>ſolche Felder beſitzen, muͤſſen benebſt den<lb/>
Steuern, auch gewiſſes Getreyde dem <hirendition="#aq">Pri-<lb/>
mario</hi> abſchuͤtten.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 9.</head><lb/><p>Der Tauf-Stein zu Hoyerswerda in der<lb/>
Haupt-Kirche iſt im Jahre 1606 erbauet<lb/>
und aufgerichtet worden, an demſelben ſtehen<lb/>
allerhand Gemaͤhlde und Wappen, uͤber den<lb/>
Gemaͤhldẽ dieſe Worte und Jahr-Zahl Matth.<lb/>
am letzten: Gehet hin in alle Welt, und leh-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ret</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[292/0310]
Anhang.
Zdißlaus Birck von der Duba, ſo ums
Jahr 1526 Obriſter Land-Richter des Koͤnig-
reichs Boͤhmen geweſen.
§. 8.
Nicht weit von der Stadt, hinter dem
Amt-Hauſe, auf den Wege nach dem Dorf
Spohla, hat vor etliche hundert Jahren ein
Dorf mit Namen Jentzſchwitz geſtanden;
Weil aber bey groſſen Waſſer die Einwohner
groſſen Schaden erlitten, ſo hat die Buͤrger-
ſchaft die Guͤter an ſich gekauft, und die
Felder nebſt Wieſen unter ſich getheilet, da-
hero die Buͤrgerlichen Felder und Wieſen um
ſelbige Gegend, noch die Jentzſchwitzſchen
Felder genennet werden, ingleichen die Bruͤ-
cke zu ſelbigen Feldern, den Namen, die
Jentzſchwitzer Bruͤcke fuͤhret; Die Buͤrger ſo
ſolche Felder beſitzen, muͤſſen benebſt den
Steuern, auch gewiſſes Getreyde dem Pri-
mario abſchuͤtten.
§. 9.
Der Tauf-Stein zu Hoyerswerda in der
Haupt-Kirche iſt im Jahre 1606 erbauet
und aufgerichtet worden, an demſelben ſtehen
allerhand Gemaͤhlde und Wappen, uͤber den
Gemaͤhldẽ dieſe Worte und Jahr-Zahl Matth.
am letzten: Gehet hin in alle Welt, und leh-
ret
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/310>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.