Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das ein und zwanzigste Capitel. ebenfals grösser als sonst mit ordentlicher Na-bel-Schnur. 6) Konte man nicht eigentlich erkennen, welcherley Geschlechts es seyn sollte, jedoch war es dem Männlichen ähnlicher als dem Weiblichen anzusehen. 7) An dem Hin- tertheil des Haupts und auf dem Rücken war nichts monströses, ausser daß die posteriora an ihren gewöhnlichen Orte ermangelten, an deren Statt gleich einer Wartze oder Knopf war, welches das Ansehen hatte, als wenn noch allda etwas hervor wachsen wollen. 8) War auch kein Gliedmaß des Cadavers son- dern nur ein Knorpel zu sehen. Jm Jahre 1691. den 7 April nachmittag um 3 Uhr brannte das Forwerck samt 3 Häusern weg, gleich als dieses Dorf dem Obersten von Scha- dewitz übergeben wurde, in welchem Feuer ein Schuster aus der Stadt, Namens Christoph Reinholt, da er sich allzusehr nahe ans Feuer wagte, erbärmlich ums Leben kam und ver- brannte. Jm Jahre 1702 den 20 Julii schlug das Wetter in den grossen Teich, daß auch die meisten Fische darauf giengen. Jm Jahre 1717 den 26 Februar wurde dieses Dorf dem Herrn Grafen von Wackerbarth über- geben, von welchem es die Durchl. Fürstin von Teschen wieder kaufte. Jm Jahre 1722 den 25 Julii wurf daselbst ein Knabe von 13 Jah- ren einen andern gleiches Alters mit der Ku- gel
Das ein und zwanzigſte Capitel. ebenfals groͤſſer als ſonſt mit ordentlicher Na-bel-Schnur. 6) Konte man nicht eigentlich erkennen, welcherley Geſchlechts es ſeyn ſollte, jedoch war es dem Maͤnnlichen aͤhnlicher als dem Weiblichen anzuſehen. 7) An dem Hin- tertheil des Haupts und auf dem Ruͤcken war nichts monſtröſes, auſſer daß die poſteriora an ihren gewoͤhnlichen Orte ermangelten, an deren Statt gleich einer Wartze oder Knopf war, welches das Anſehen hatte, als wenn noch allda etwas hervor wachſen wollen. 8) War auch kein Gliedmaß des Cadavers ſon- dern nur ein Knorpel zu ſehen. Jm Jahre 1691. den 7 April nachmittag um 3 Uhr brannte das Forwerck ſamt 3 Haͤuſern weg, gleich als dieſes Dorf dem Oberſten von Scha- dewitz uͤbergeben wurde, in welchem Feuer ein Schuſter aus der Stadt, Namens Chriſtoph Reinholt, da er ſich allzuſehr nahe ans Feuer wagte, erbaͤrmlich ums Leben kam und ver- brannte. Jm Jahre 1702 den 20 Julii ſchlug das Wetter in den groſſen Teich, daß auch die meiſten Fiſche darauf giengen. Jm Jahre 1717 den 26 Februar wurde dieſes Dorf dem Herrn Grafen von Wackerbarth uͤber- geben, von welchem es die Durchl. Fuͤrſtin von Teſchen wieder kaufte. Jm Jahre 1722 den 25 Julii wurf daſelbſt ein Knabe von 13 Jah- ren einen andern gleiches Alters mit der Ku- gel
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0280" n="262"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das ein und zwanzigſte Capitel.</hi></fw><lb/> ebenfals groͤſſer als ſonſt mit ordentlicher Na-<lb/> bel-Schnur. 6) Konte man nicht eigentlich<lb/> erkennen, welcherley Geſchlechts es ſeyn ſollte,<lb/> jedoch war es dem Maͤnnlichen aͤhnlicher als<lb/> dem Weiblichen anzuſehen. 7) An dem Hin-<lb/> tertheil des Haupts und auf dem Ruͤcken war<lb/> nichts <hi rendition="#aq">monſtröſes,</hi> auſſer daß die <hi rendition="#aq">poſteriora</hi><lb/> an ihren gewoͤhnlichen Orte ermangelten, an<lb/> deren Statt gleich einer Wartze oder Knopf<lb/> war, welches das Anſehen hatte, als wenn<lb/> noch allda etwas hervor wachſen wollen. 8)<lb/> War auch kein Gliedmaß des Cadavers ſon-<lb/> dern nur ein Knorpel zu ſehen. Jm Jahre<lb/> 1691. den 7 April nachmittag um 3 Uhr<lb/> brannte das Forwerck ſamt 3 Haͤuſern weg,<lb/> gleich als dieſes Dorf dem Oberſten von Scha-<lb/> dewitz uͤbergeben wurde, in welchem Feuer ein<lb/> Schuſter aus der Stadt, Namens Chriſtoph<lb/> Reinholt, da er ſich allzuſehr nahe ans Feuer<lb/> wagte, erbaͤrmlich ums Leben kam und ver-<lb/> brannte. Jm Jahre 1702 den 20 Julii<lb/> ſchlug das Wetter in den groſſen Teich, daß<lb/> auch die meiſten Fiſche darauf giengen. Jm<lb/> Jahre 1717 den 26 Februar wurde dieſes Dorf<lb/> dem Herrn Grafen von Wackerbarth uͤber-<lb/> geben, von welchem es die Durchl. Fuͤrſtin von<lb/> Teſchen wieder kaufte. Jm Jahre 1722 den<lb/> 25 Julii wurf daſelbſt ein Knabe von 13 Jah-<lb/> ren einen andern gleiches Alters mit der Ku-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gel</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [262/0280]
Das ein und zwanzigſte Capitel.
ebenfals groͤſſer als ſonſt mit ordentlicher Na-
bel-Schnur. 6) Konte man nicht eigentlich
erkennen, welcherley Geſchlechts es ſeyn ſollte,
jedoch war es dem Maͤnnlichen aͤhnlicher als
dem Weiblichen anzuſehen. 7) An dem Hin-
tertheil des Haupts und auf dem Ruͤcken war
nichts monſtröſes, auſſer daß die poſteriora
an ihren gewoͤhnlichen Orte ermangelten, an
deren Statt gleich einer Wartze oder Knopf
war, welches das Anſehen hatte, als wenn
noch allda etwas hervor wachſen wollen. 8)
War auch kein Gliedmaß des Cadavers ſon-
dern nur ein Knorpel zu ſehen. Jm Jahre
1691. den 7 April nachmittag um 3 Uhr
brannte das Forwerck ſamt 3 Haͤuſern weg,
gleich als dieſes Dorf dem Oberſten von Scha-
dewitz uͤbergeben wurde, in welchem Feuer ein
Schuſter aus der Stadt, Namens Chriſtoph
Reinholt, da er ſich allzuſehr nahe ans Feuer
wagte, erbaͤrmlich ums Leben kam und ver-
brannte. Jm Jahre 1702 den 20 Julii
ſchlug das Wetter in den groſſen Teich, daß
auch die meiſten Fiſche darauf giengen. Jm
Jahre 1717 den 26 Februar wurde dieſes Dorf
dem Herrn Grafen von Wackerbarth uͤber-
geben, von welchem es die Durchl. Fuͤrſtin von
Teſchen wieder kaufte. Jm Jahre 1722 den
25 Julii wurf daſelbſt ein Knabe von 13 Jah-
ren einen andern gleiches Alters mit der Ku-
gel
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |