Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

Das ein und zwanzigste Capitel.
nen Erb-Schencken, zu welchen eine halbe
Hufe Acker gehöret, welche ehedessen 18 Tha-
ler der Herrschaft jährlich gegeben, daß sie das
Bier hat nehmen können wo sie gewollt, 18
Hufe-Güther, 22 Gärtner, 14 Häusler,
inclusive 4 Pfarr-Häusler, die Hüfner und
Halb-Hüfner müssen 2 Zug und 2 Hand-
Dienste jährlich verrichten, davor sie jedes-
mahl eine Mahlzeit bekommen, überdiß müs-
sen sie die Fische aus denen 3 Teichen, in die
Hälter nach der Stadt führen, wie auch den
Saamen zu Besetzung der Teiche, das gantze
Dorf giebt vor die Bau-Fuhren jährlich 50
Thaler, und vor die Jagd 10 Thaler, ferner
müssen die Gärtner dreschen und die Häus-
ler Flachs jäten, überdiß thut das Dorf keine
Dienste mehr. Die 3 dabey liegende Teiche
gehören der Herrschaft, als: 1) der Grosse so
mit 250 Schock besetzet wird, diesen grossen
Teich hat im Jahre 1510 der Herr Willhelm
von Schumburgk gebauet, und in Compen-
sation
der Aecker und Wiesen, welche die
Bauren allda ihm darzu abgetreten, ihnen
die Hofe-Dienste bis auf 2 Zug und 2 Hand-
Dienste jährlich befreyet, und die Gemeinde
mit einem gewissen Freyheits-Briefe d. dato
Martini
1510 versehen, der auch von Herr-
schaft zu Herrschaft confirmiret wird, 2) der
Kleine wird mit 36 Schock und 3) der Alte

mit

Das ein und zwanzigſte Capitel.
nen Erb-Schencken, zu welchen eine halbe
Hufe Acker gehoͤret, welche ehedeſſen 18 Tha-
ler der Herrſchaft jaͤhrlich gegeben, daß ſie das
Bier hat nehmen koͤnnen wo ſie gewollt, 18
Hufe-Guͤther, 22 Gaͤrtner, 14 Haͤusler,
incluſive 4 Pfarr-Haͤusler, die Huͤfner und
Halb-Huͤfner muͤſſen 2 Zug und 2 Hand-
Dienſte jaͤhrlich verrichten, davor ſie jedes-
mahl eine Mahlzeit bekommen, uͤberdiß muͤſ-
ſen ſie die Fiſche aus denen 3 Teichen, in die
Haͤlter nach der Stadt fuͤhren, wie auch den
Saamen zu Beſetzung der Teiche, das gantze
Dorf giebt vor die Bau-Fuhren jaͤhrlich 50
Thaler, und vor die Jagd 10 Thaler, ferner
muͤſſen die Gaͤrtner dreſchen und die Haͤus-
ler Flachs jaͤten, uͤberdiß thut das Dorf keine
Dienſte mehr. Die 3 dabey liegende Teiche
gehoͤren der Herrſchaft, als: 1) der Groſſe ſo
mit 250 Schock beſetzet wird, dieſen groſſen
Teich hat im Jahre 1510 der Herr Willhelm
von Schumburgk gebauet, und in Compen-
ſation
der Aecker und Wieſen, welche die
Bauren allda ihm darzu abgetreten, ihnen
die Hofe-Dienſte bis auf 2 Zug und 2 Hand-
Dienſte jaͤhrlich befreyet, und die Gemeinde
mit einem gewiſſen Freyheits-Briefe d. dato
Martini
1510 verſehen, der auch von Herr-
ſchaft zu Herrſchaft confirmiret wird, 2) der
Kleine wird mit 36 Schock und 3) der Alte

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0274" n="256"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das ein und zwanzig&#x017F;te Capitel.</hi></fw><lb/>
nen Erb-Schencken, zu welchen eine halbe<lb/>
Hufe Acker geho&#x0364;ret, welche ehede&#x017F;&#x017F;en 18 Tha-<lb/>
ler der Herr&#x017F;chaft ja&#x0364;hrlich gegeben, daß &#x017F;ie das<lb/>
Bier hat nehmen ko&#x0364;nnen wo &#x017F;ie gewollt, 18<lb/>
Hufe-Gu&#x0364;ther, 22 Ga&#x0364;rtner, 14 Ha&#x0364;usler,<lb/><hi rendition="#aq">inclu&#x017F;ive</hi> 4 Pfarr-Ha&#x0364;usler, die Hu&#x0364;fner und<lb/>
Halb-Hu&#x0364;fner mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en 2 Zug und 2 Hand-<lb/>
Dien&#x017F;te ja&#x0364;hrlich verrichten, davor &#x017F;ie jedes-<lb/>
mahl eine Mahlzeit bekommen, u&#x0364;berdiß mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;ie die Fi&#x017F;che aus denen 3 Teichen, in die<lb/>
Ha&#x0364;lter nach der Stadt fu&#x0364;hren, wie auch den<lb/>
Saamen zu Be&#x017F;etzung der Teiche, das gantze<lb/>
Dorf giebt vor die Bau-Fuhren ja&#x0364;hrlich 50<lb/>
Thaler, und vor die Jagd 10 Thaler, ferner<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Ga&#x0364;rtner dre&#x017F;chen und die Ha&#x0364;us-<lb/>
ler Flachs ja&#x0364;ten, u&#x0364;berdiß thut das Dorf keine<lb/>
Dien&#x017F;te mehr. Die 3 dabey liegende Teiche<lb/>
geho&#x0364;ren der Herr&#x017F;chaft, als: 1) der Gro&#x017F;&#x017F;e &#x017F;o<lb/>
mit 250 Schock be&#x017F;etzet wird, die&#x017F;en gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Teich hat im Jahre 1510 der Herr Willhelm<lb/>
von Schumburgk gebauet, und in <hi rendition="#aq">Compen-<lb/>
&#x017F;ation</hi> der Aecker und Wie&#x017F;en, welche die<lb/>
Bauren allda ihm darzu abgetreten, ihnen<lb/>
die Hofe-Dien&#x017F;te bis auf 2 Zug und 2 Hand-<lb/>
Dien&#x017F;te ja&#x0364;hrlich befreyet, und die Gemeinde<lb/>
mit einem gewi&#x017F;&#x017F;en Freyheits-Briefe <hi rendition="#aq">d. dato<lb/>
Martini</hi> 1510 ver&#x017F;ehen, der auch von Herr-<lb/>
&#x017F;chaft zu Herr&#x017F;chaft confirmiret wird, 2) der<lb/>
Kleine wird mit 36 Schock und 3) der Alte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[256/0274] Das ein und zwanzigſte Capitel. nen Erb-Schencken, zu welchen eine halbe Hufe Acker gehoͤret, welche ehedeſſen 18 Tha- ler der Herrſchaft jaͤhrlich gegeben, daß ſie das Bier hat nehmen koͤnnen wo ſie gewollt, 18 Hufe-Guͤther, 22 Gaͤrtner, 14 Haͤusler, incluſive 4 Pfarr-Haͤusler, die Huͤfner und Halb-Huͤfner muͤſſen 2 Zug und 2 Hand- Dienſte jaͤhrlich verrichten, davor ſie jedes- mahl eine Mahlzeit bekommen, uͤberdiß muͤſ- ſen ſie die Fiſche aus denen 3 Teichen, in die Haͤlter nach der Stadt fuͤhren, wie auch den Saamen zu Beſetzung der Teiche, das gantze Dorf giebt vor die Bau-Fuhren jaͤhrlich 50 Thaler, und vor die Jagd 10 Thaler, ferner muͤſſen die Gaͤrtner dreſchen und die Haͤus- ler Flachs jaͤten, uͤberdiß thut das Dorf keine Dienſte mehr. Die 3 dabey liegende Teiche gehoͤren der Herrſchaft, als: 1) der Groſſe ſo mit 250 Schock beſetzet wird, dieſen groſſen Teich hat im Jahre 1510 der Herr Willhelm von Schumburgk gebauet, und in Compen- ſation der Aecker und Wieſen, welche die Bauren allda ihm darzu abgetreten, ihnen die Hofe-Dienſte bis auf 2 Zug und 2 Hand- Dienſte jaͤhrlich befreyet, und die Gemeinde mit einem gewiſſen Freyheits-Briefe d. dato Martini 1510 verſehen, der auch von Herr- ſchaft zu Herrſchaft confirmiret wird, 2) der Kleine wird mit 36 Schock und 3) der Alte mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/274
Zitationshilfe: Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/274>, abgerufen am 27.11.2024.