Stadt, wurden aber durch GOttes Hülfe gedämpfet, daß sie sich wieder verlohren.
Jm Jahre 1734 den 28 Februar erhub sich ein grosser Wind, that grossen Schaden im Gehöltze, wie auch an Gebäuden, in Hoyerswerda schmieß er dem Weinschencken seine Scheune um, auf dem Forwerck Cortitz, und andrer Orten schmieß er viele Scheunen übern Hauffen.
Jm jahre 1739 fünf Wochen vor Mi- chael hat es angefangen starck zu frieren, und ob es gleich einige Tage vor Weynachten wieder etwas gelinder war, so hat es doch nicht lange gewähret, sondern wieder grossen Frost und Schnee gegeben, auch solche Kälte bis 1740 mit Ausgange des Monats Mertz continuiret, die Kälte ist so penetrant gewe- sen, daß viele Menschen auf den Strassen er- froren und ums Leben gekommen, ingleichen vieles Vieh, sonderlich Schafe umgefallen, we- gen Ermangelung des Futters, welches sehr theuer, und fast ums Geld nicht zu bekom- men gewesen.
Das
M
Von Ungewitter, Wind, Mißwachs ꝛc.
Stadt, wurden aber durch GOttes Huͤlfe gedaͤmpfet, daß ſie ſich wieder verlohren.
Jm Jahre 1734 den 28 Februar erhub ſich ein groſſer Wind, that groſſen Schaden im Gehoͤltze, wie auch an Gebaͤuden, in Hoyerswerda ſchmieß er dem Weinſchencken ſeine Scheune um, auf dem Forwerck Cortitz, und andrer Orten ſchmieß er viele Scheunen uͤbern Hauffen.
Jm jahre 1739 fuͤnf Wochen vor Mi- chael hat es angefangen ſtarck zu frieren, und ob es gleich einige Tage vor Weynachten wieder etwas gelinder war, ſo hat es doch nicht lange gewaͤhret, ſondern wieder groſſen Froſt und Schnee gegeben, auch ſolche Kaͤlte bis 1740 mit Ausgange des Monats Mertz continuiret, die Kaͤlte iſt ſo penetrant gewe- ſen, daß viele Menſchen auf den Straſſen er- froren und ums Leben gekommen, ingleichen vieles Vieh, ſonderlich Schafe umgefallen, we- gen Ermangelung des Futters, welches ſehr theuer, und faſt ums Geld nicht zu bekom- men geweſen.
Das
M
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Von Ungewitter, Wind, Mißwachs ꝛc.
Stadt, wurden aber durch GOttes Huͤlfe
gedaͤmpfet, daß ſie ſich wieder verlohren.
Jm Jahre 1734 den 28 Februar erhub
ſich ein groſſer Wind, that groſſen Schaden
im Gehoͤltze, wie auch an Gebaͤuden, in
Hoyerswerda ſchmieß er dem Weinſchencken
ſeine Scheune um, auf dem Forwerck Cortitz,
und andrer Orten ſchmieß er viele Scheunen
uͤbern Hauffen.
Jm jahre 1739 fuͤnf Wochen vor Mi-
chael hat es angefangen ſtarck zu frieren, und
ob es gleich einige Tage vor Weynachten
wieder etwas gelinder war, ſo hat es doch
nicht lange gewaͤhret, ſondern wieder groſſen
Froſt und Schnee gegeben, auch ſolche Kaͤlte
bis 1740 mit Ausgange des Monats Mertz
continuiret, die Kaͤlte iſt ſo penetrant gewe-
ſen, daß viele Menſchen auf den Straſſen er-
froren und ums Leben gekommen, ingleichen
vieles Vieh, ſonderlich Schafe umgefallen, we-
gen Ermangelung des Futters, welches ſehr
theuer, und faſt ums Geld nicht zu bekom-
men geweſen.
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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/179>, abgerufen am 16.07.2024.
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