schaft gedrohet wurde, wenn sie nicht gleich alles, was Jhro Majestäten unsers Königs wäre, auslieferten. Da ihnen nun hierauf die Munition und der Proviant ausgeliefert ward, nahmen sie ihn theils mit fort, theils verkauften, theils verschenckten sie ihn. Jn- dem solches geschahe, kam in hiesiger Stadt und Herrschaft folgendes Königlich Schwe- disches Manifest an:
Wir Carl, von GOttes Gnaden der Schweden, Gothen, und Wenden König, etc. etc. Thun kund und wissend hiermit, daß, weilen Wir Unsere Krieges-Macht in die Chur- fürstliche Länder zu rücken, und daselbsten den gantz unrechtmäßigen Krieg, dem dieselben so- wohl seinen Anfang als Wachsthum gegeben, gäntzlich zu dämpfen zu suchen, sind veranlas- set worden, so hätten Wir zwar grosse Ursa- che, mit selben auf gleiche Art zu verfahren, wie sich Jhr Churfürst, der König Augustus, vom Anfange dieses Krieges gegen Unsere Pro- vinzien und Gräntzen erwiesen und noch er- weiset; Nichts destoweniger aber haben Wir gewisser Ursachen halber, unsere rechtmäßige Ahndung in soweit auf die Seite setzen und hiermit kraft dieses offenen Briefes allen in den Churfürstlichen Landen seyenden Städ- ten und Einwohnern, sowohl Hohen als Nie- drigen, in Gnaden andeuten wollen, daß alle
und
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Von denen Kriegs-Zeiten.
ſchaft gedrohet wurde, wenn ſie nicht gleich alles, was Jhro Majeſtaͤten unſers Koͤnigs waͤre, auslieferten. Da ihnen nun hierauf die Munition und der Proviant ausgeliefert ward, nahmen ſie ihn theils mit fort, theils verkauften, theils verſchenckten ſie ihn. Jn- dem ſolches geſchahe, kam in hieſiger Stadt und Herrſchaft folgendes Koͤniglich Schwe- diſches Manifeſt an:
Wir Carl, von GOttes Gnaden der Schweden, Gothen, und Wenden Koͤnig, ꝛc. ꝛc. Thun kund und wiſſend hiermit, daß, weilen Wir Unſere Krieges-Macht in die Chur- fuͤrſtliche Laͤnder zu ruͤcken, und daſelbſten den gantz unrechtmaͤßigen Krieg, dem dieſelben ſo- wohl ſeinen Anfang als Wachsthum gegeben, gaͤntzlich zu daͤmpfen zu ſuchen, ſind veranlaſ- ſet worden, ſo haͤtten Wir zwar groſſe Urſa- che, mit ſelben auf gleiche Art zu verfahren, wie ſich Jhr Churfuͤrſt, der Koͤnig Auguſtus, vom Anfange dieſes Krieges gegen Unſere Pro- vinzien und Graͤntzen erwieſen und noch er- weiſet; Nichts deſtoweniger aber haben Wir gewiſſer Urſachen halber, unſere rechtmaͤßige Ahndung in ſoweit auf die Seite ſetzen und hiermit kraft dieſes offenen Briefes allen in den Churfuͤrſtlichen Landen ſeyenden Staͤd- ten und Einwohnern, ſowohl Hohen als Nie- drigen, in Gnaden andeuten wollen, daß alle
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Von denen Kriegs-Zeiten.
ſchaft gedrohet wurde, wenn ſie nicht gleich
alles, was Jhro Majeſtaͤten unſers Koͤnigs
waͤre, auslieferten. Da ihnen nun hierauf
die Munition und der Proviant ausgeliefert
ward, nahmen ſie ihn theils mit fort, theils
verkauften, theils verſchenckten ſie ihn. Jn-
dem ſolches geſchahe, kam in hieſiger Stadt
und Herrſchaft folgendes Koͤniglich Schwe-
diſches Manifeſt an:
Wir Carl, von GOttes Gnaden der
Schweden, Gothen, und Wenden Koͤnig,
ꝛc. ꝛc. Thun kund und wiſſend hiermit, daß,
weilen Wir Unſere Krieges-Macht in die Chur-
fuͤrſtliche Laͤnder zu ruͤcken, und daſelbſten den
gantz unrechtmaͤßigen Krieg, dem dieſelben ſo-
wohl ſeinen Anfang als Wachsthum gegeben,
gaͤntzlich zu daͤmpfen zu ſuchen, ſind veranlaſ-
ſet worden, ſo haͤtten Wir zwar groſſe Urſa-
che, mit ſelben auf gleiche Art zu verfahren,
wie ſich Jhr Churfuͤrſt, der Koͤnig Auguſtus,
vom Anfange dieſes Krieges gegen Unſere Pro-
vinzien und Graͤntzen erwieſen und noch er-
weiſet; Nichts deſtoweniger aber haben Wir
gewiſſer Urſachen halber, unſere rechtmaͤßige
Ahndung in ſoweit auf die Seite ſetzen und
hiermit kraft dieſes offenen Briefes allen in
den Churfuͤrſtlichen Landen ſeyenden Staͤd-
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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/155>, abgerufen am 16.02.2025.
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