Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895.Und wie ein Regenbogen, Leuchtend und farbenfroh, Ist es vorüberzogen - O Herz, was blutest du so? Der Schlüssel der Flurthür krachte im Schloß, Kathi kam mit dem Arzt. Iversen raffte alles, was er der Unbekannten geschrieben, mit dem letzten Blatt von ihrer Hand zusammen und verbarg es in seiner Brusttasche. Nach kurzer Begrüßung mit dem Doktor ging er in sein Zimmer, schloß sich ein und hörte nichts mehr als eine inwendige Frage, die er, die Faust an die Stirn gepreßt, vergeblich zu beantworten trachtete: Wo find ich nun? Ja, wo find ich nun? [Abbildung]Und wie ein Regenbogen, Leuchtend und farbenfroh, Ist es vorüberzogen – O Herz, was blutest du so? Der Schlüssel der Flurthür krachte im Schloß, Kathi kam mit dem Arzt. Iversen raffte alles, was er der Unbekannten geschrieben, mit dem letzten Blatt von ihrer Hand zusammen und verbarg es in seiner Brusttasche. Nach kurzer Begrüßung mit dem Doktor ging er in sein Zimmer, schloß sich ein und hörte nichts mehr als eine inwendige Frage, die er, die Faust an die Stirn gepreßt, vergeblich zu beantworten trachtete: Wo find ich nun? Ja, wo find ich nun? [Abbildung]<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0084" n="76"/> <lg> <l>Und wie ein Regenbogen,</l><lb/> <l>Leuchtend und farbenfroh,</l><lb/> <l>Ist es vorüberzogen –</l><lb/> <l>O Herz, was blutest du so?</l><lb/> </lg> </lg> <p>Der Schlüssel der Flurthür krachte im Schloß, Kathi kam mit dem Arzt. Iversen raffte alles, was er der Unbekannten geschrieben, mit dem letzten Blatt von ihrer Hand zusammen und verbarg es in seiner Brusttasche. Nach kurzer Begrüßung mit dem Doktor ging er in sein Zimmer, schloß sich ein und hörte nichts mehr als eine inwendige Frage, die er, die Faust an die Stirn gepreßt, vergeblich zu beantworten trachtete: Wo find ich nun? Ja, wo find ich nun?</p> <figure/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [76/0084]
Und wie ein Regenbogen,
Leuchtend und farbenfroh,
Ist es vorüberzogen –
O Herz, was blutest du so?
Der Schlüssel der Flurthür krachte im Schloß, Kathi kam mit dem Arzt. Iversen raffte alles, was er der Unbekannten geschrieben, mit dem letzten Blatt von ihrer Hand zusammen und verbarg es in seiner Brusttasche. Nach kurzer Begrüßung mit dem Doktor ging er in sein Zimmer, schloß sich ein und hörte nichts mehr als eine inwendige Frage, die er, die Faust an die Stirn gepreßt, vergeblich zu beantworten trachtete: Wo find ich nun? Ja, wo find ich nun?
[Abbildung]
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