François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 2. Berlin, 1871.Dach, aber einen sicher in der Hand hatte. Es war Alle diese Freierzweifel fanden jedoch eine über¬ Manche heimliche Hoffnung wurde durch diese Louise v. Francois, Die letzte Reckenburgerin. II. 15
Dach, aber einen ſicher in der Hand hatte. Es war Alle dieſe Freierzweifel fanden jedoch eine über¬ Manche heimliche Hoffnung wurde durch dieſe Louiſe v. François, Die letzte Reckenburgerin. II. 15
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0229" n="225"/> Dach, aber einen ſicher in der Hand hatte. Es war<lb/> das zweifelhafte Erbe der Reckenburg, welches von<lb/> zwei Seiten die Bewerber zurückhielt, und ſo müſſen<lb/> wir leider die Thatſache conſtatiren daß die liebliche,<lb/> vielbewunderte kleine Hardine in ihrem zwanzigſten<lb/> Jahre ſich noch keines Heirathsantrages rühmen durfte.</p><lb/> <p>Alle dieſe Freierzweifel fanden jedoch eine über¬<lb/> raſchende Löſung, als juſt in den Hochſommertagen,<lb/> wo vor zwölf Jahren die Waiſe des Invaliden an<lb/> dem Heerde der Reckenburg heimiſch geworden war,<lb/> Fräulein Hardine die Verlobung ihrer Pflegetochter<lb/> bekannt machte. Der Auserkorene war ihr erſter<lb/> Kindheitsgenoſſe, der uns bekannte, freundliche Gym¬<lb/> naſiaſt, der aber nicht das geiſtliche Erbamt auf Recken¬<lb/> burg <choice><sic>überkommen</sic><corr>übernommen</corr></choice>, ſondern nach dem Tode ſeines<lb/> Vaters vor ein Paar Jahren die juriſtiſche Laufbahn<lb/> mit der öconomiſchen unter Fräulein Hardinens Augen<lb/> vertauſcht hatte und jetzt als deren Gehülfe die Recken¬<lb/> burg verwaltete.</p><lb/> <p>Manche heimliche Hoffnung wurde durch dieſe<lb/> Verbindung zerſtört, manche neu belebt. Man nahm<lb/> ſie als einen Akt der Verleugnung, wo man einen der<lb/> Adoption gefürchtet hatte. Nun und nimmermehr<lb/> konnte dieſes Prototyp einer Edelfrau den Stammſitz<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Louiſe v. François, Die letzte Reckenburgerin. II. 15<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [225/0229]
Dach, aber einen ſicher in der Hand hatte. Es war
das zweifelhafte Erbe der Reckenburg, welches von
zwei Seiten die Bewerber zurückhielt, und ſo müſſen
wir leider die Thatſache conſtatiren daß die liebliche,
vielbewunderte kleine Hardine in ihrem zwanzigſten
Jahre ſich noch keines Heirathsantrages rühmen durfte.
Alle dieſe Freierzweifel fanden jedoch eine über¬
raſchende Löſung, als juſt in den Hochſommertagen,
wo vor zwölf Jahren die Waiſe des Invaliden an
dem Heerde der Reckenburg heimiſch geworden war,
Fräulein Hardine die Verlobung ihrer Pflegetochter
bekannt machte. Der Auserkorene war ihr erſter
Kindheitsgenoſſe, der uns bekannte, freundliche Gym¬
naſiaſt, der aber nicht das geiſtliche Erbamt auf Recken¬
burg übernommen, ſondern nach dem Tode ſeines
Vaters vor ein Paar Jahren die juriſtiſche Laufbahn
mit der öconomiſchen unter Fräulein Hardinens Augen
vertauſcht hatte und jetzt als deren Gehülfe die Recken¬
burg verwaltete.
Manche heimliche Hoffnung wurde durch dieſe
Verbindung zerſtört, manche neu belebt. Man nahm
ſie als einen Akt der Verleugnung, wo man einen der
Adoption gefürchtet hatte. Nun und nimmermehr
konnte dieſes Prototyp einer Edelfrau den Stammſitz
Louiſe v. François, Die letzte Reckenburgerin. II. 15
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |