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Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684.

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Feinde Christliches Namens; sondern auch die bösen Geister/ und höllische Unholdinnen selbst/ oder so sonst noch was abscheulichers / feindseligers/ und grausamers gesagt oder erfunden werden könnte/ wider ihn/ und die Käiserliche erregen/ und die/ als Friedens-Brecher/ ärgerlich tractiren: Er bezeuge aber/ vor dem ewigen GOtt/ und vor jedermann/ offentlich/ daß er/ weder zu solchem verderblichem Kriege/ noch zu dem Blut und Tode so vieler unschuldiger Leute/ Ursach gegeben; sondern diejenige solches gethan/ die aus lauter Hochmut und Frevel die allerbilligste Friedens-Bedingungen übergangen/ den Frieden gottloser Weise gebrochen / und von neuem die Feindseligkeit wiederum anzufangen sich nicht gescheut hätten.

Aber der ungewissenhaffte Fürst hat GOtt fälschlich zum Zeugen geruffen: sintemal er freylich dazu Ursach gegeben; indem er dem/ zwischen dem Käiser und ihm/ bey Erdödi aufgerichtetem Friedens-Vergleich gar nicht nachgelebt/ noch die festen Oerter Munkatsch / Hust/ und andre/ wieder abgetretten/ überdas auch/ auf Einspeyung Casparis Bekesii / von neuem die Türken/ wider den Käiser/ in den Harnisch gereitzt: nachdem ihm gemeldter Bekesius/ welchen er nach Constantinopel hatte abgesandt/ eingebildet/ er hätte/ durch seine Verrichtung beym Groß-Türken/ ihm eine Kron auf sein Haupt gesetzt/ und so viel zuwegen gebracht/ daß hinfüro seine Herrschafft/ bis an Preßburg und an die Donau / reichen würde. Worauf dieser Johann Sigismund/ von dem allbereit getroffenem Vertrage / wieder abgesprungen/ und an den Käiser andre gar hochmütige Fordrungen gethan/ die ihm / in allen Gnaden/ abgeschlagen/ und darauf/ weil man sichere Kundschafft eingenommen / daß er/ mit dem Bassa von Temeswar/ und andren Türkischen Grenz-Officirern/ neue Anschläge schmiedete/ die Belägerung Munkatsch vom Schwendi resolvirt worden.

Bald hernach/ ist auch Solimannus/ mit einer grossen Menge Kriegs-Leute/ abermal (und zwar fürs letzte) in Ungarn geruckt/ und hat/ nebenst andren Plätzen/ die fast unüberwindliche Festung Sigeth/ durch Feure/ bezwungen; hingegen dieser Siebenbürgische Fürst/ Johann Sigismund/ mit einer besondern Armee/ dabey viel Türkische Völker sich befunden/ in Ober-Ungarn/ wider den Käiser den Krieg erneuert. Wiewol er es nicht übrig lange mehr angetrieben: sintemal GOtt ihn/ im zwey und dreissigsten Jahr seines Alters / und also in der Helffte einer Tage/ hinweg gerissen/ vor sein ernstes Gericht. Da dieser Fürst/ der endlich auch zu der Arrianischen Erz-Ketzerey gefallen/ und darinn verschieden/ besorglich einen schweren Stand gehabt/ und künfftig/ bey dem allgemeinem Welt-Gericht/ einen noch härtern haben wird.

Zum Vorurtheil deß Göttlichen Mißfallens an solcher verrätherischen Türken-Einführung / kan auch dieses wol gereichen/ daß/ mit ihm/ sein Stamm/ nem-

Istuanf. Lib. XXIV. Historiar. fol. 502.

Feinde Christliches Namens; sondern auch die bösen Geister/ und höllische Unholdiñen selbst/ oder so sonst noch was abscheulichers / feindseligers/ und grausamers gesagt oder erfunden werden könnte/ wider ihn/ und die Käiserliche erregen/ und die/ als Friedens-Brecher/ ärgerlich tractiren: Er bezeuge aber/ vor dem ewigen GOtt/ und vor jedermann/ offentlich/ daß er/ weder zu solchem verderblichem Kriege/ noch zu dem Blut und Tode so vieler unschuldiger Leute/ Ursach gegeben; sondern diejenige solches gethan/ die aus lauter Hochmut und Frevel die allerbilligste Friedens-Bedingungen übergangen/ den Frieden gottloser Weise gebrochen / und von neuem die Feindseligkeit wiederum anzufangen sich nicht gescheut hätten.

Aber der ungewissenhaffte Fürst hat GOtt fälschlich zum Zeugen geruffen: sintemal er freylich dazu Ursach gegeben; indem er dem/ zwischen dem Käiser und ihm/ bey Erdödi aufgerichtetem Friedens-Vergleich gar nicht nachgelebt/ noch die festen Oerter Munkatsch / Hust/ und andre/ wieder abgetretten/ überdas auch/ auf Einspeyung Casparis Bekesii / von neuem die Türken/ wider den Käiser/ in den Harnisch gereitzt: nachdem ihm gemeldter Bekesius/ welchen er nach Constantinopel hatte abgesandt/ eingebildet/ er hätte/ durch seine Verrichtung beym Groß-Türken/ ihm eine Kron auf sein Haupt gesetzt/ und so viel zuwegen gebracht/ daß hinfüro seine Herrschafft/ bis an Preßburg und an die Donau / reichen würde. Worauf dieser Johann Sigismund/ von dem allbereit getroffenem Vertrage / wieder abgesprungen/ und an den Käiser andre gar hochmütige Fordrungen gethan/ die ihm / in allen Gnaden/ abgeschlagen/ und darauf/ weil man sichere Kundschafft eingenommen / daß er/ mit dem Bassa von Temeswar/ und andren Türkischen Grenz-Officirern/ neue Anschläge schmiedete/ die Belägerung Munkatsch vom Schwendi resolvirt worden.

Bald hernach/ ist auch Solimannus/ mit einer grossen Menge Kriegs-Leute/ abermal (und zwar fürs letzte) in Ungarn geruckt/ und hat/ nebenst andren Plätzen/ die fast unüberwindliche Festung Sigeth/ durch Feure/ bezwungen; hingegen dieser Siebenbürgische Fürst/ Johann Sigismund/ mit einer besondern Armee/ dabey viel Türkische Völker sich befunden/ in Ober-Ungarn/ wider den Käiser den Krieg erneuert. Wiewol er es nicht übrig lange mehr angetrieben: sintemal GOtt ihn/ im zwey und dreissigsten Jahr seines Alters / und also in der Helffte einer Tage/ hinweg gerissen/ vor sein ernstes Gericht. Da dieser Fürst/ der endlich auch zu der Arrianischen Erz-Ketzerey gefallen/ und darinn verschieden/ besorglich einen schweren Stand gehabt/ und künfftig/ bey dem allgemeinem Welt-Gericht/ einen noch härtern haben wird.

Zum Vorurtheil deß Göttlichen Mißfallens an solcher verrätherischen Türken-Einführung / kan auch dieses wol gereichen/ daß/ mit ihm/ sein Stamm/ nem-

Istuanf. Lib. XXIV. Historiar. fol. 502.
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Feinde Christliches Namens; sondern auch die bösen Geister/ und            höllische Unholdin&#x0303;en selbst/ oder so sonst noch was abscheulichers /            feindseligers/ und grausamers gesagt oder erfunden werden könnte/ wider ihn/ und die            Käiserliche erregen/ und die/ als Friedens-Brecher/ ärgerlich tractiren: Er bezeuge            aber/ vor dem ewigen GOtt/ und vor jedermann/ offentlich/ daß er/ weder zu solchem            verderblichem Kriege/ noch zu dem Blut und Tode so vieler unschuldiger Leute/ Ursach            gegeben; sondern diejenige solches gethan/ die aus lauter Hochmut und Frevel die            allerbilligste Friedens-Bedingungen übergangen/ den Frieden gottloser Weise gebrochen /            und von neuem die Feindseligkeit wiederum anzufangen sich nicht gescheut hätten. <note place="foot">Istuanf. Lib. XXIV. Historiar. fol. 502.</note></p>
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[89/0097] Feinde Christliches Namens; sondern auch die bösen Geister/ und höllische Unholdiñen selbst/ oder so sonst noch was abscheulichers / feindseligers/ und grausamers gesagt oder erfunden werden könnte/ wider ihn/ und die Käiserliche erregen/ und die/ als Friedens-Brecher/ ärgerlich tractiren: Er bezeuge aber/ vor dem ewigen GOtt/ und vor jedermann/ offentlich/ daß er/ weder zu solchem verderblichem Kriege/ noch zu dem Blut und Tode so vieler unschuldiger Leute/ Ursach gegeben; sondern diejenige solches gethan/ die aus lauter Hochmut und Frevel die allerbilligste Friedens-Bedingungen übergangen/ den Frieden gottloser Weise gebrochen / und von neuem die Feindseligkeit wiederum anzufangen sich nicht gescheut hätten. Aber der ungewissenhaffte Fürst hat GOtt fälschlich zum Zeugen geruffen: sintemal er freylich dazu Ursach gegeben; indem er dem/ zwischen dem Käiser und ihm/ bey Erdödi aufgerichtetem Friedens-Vergleich gar nicht nachgelebt/ noch die festen Oerter Munkatsch / Hust/ und andre/ wieder abgetretten/ überdas auch/ auf Einspeyung Casparis Bekesii / von neuem die Türken/ wider den Käiser/ in den Harnisch gereitzt: nachdem ihm gemeldter Bekesius/ welchen er nach Constantinopel hatte abgesandt/ eingebildet/ er hätte/ durch seine Verrichtung beym Groß-Türken/ ihm eine Kron auf sein Haupt gesetzt/ und so viel zuwegen gebracht/ daß hinfüro seine Herrschafft/ bis an Preßburg und an die Donau / reichen würde. Worauf dieser Johann Sigismund/ von dem allbereit getroffenem Vertrage / wieder abgesprungen/ und an den Käiser andre gar hochmütige Fordrungen gethan/ die ihm / in allen Gnaden/ abgeschlagen/ und darauf/ weil man sichere Kundschafft eingenommen / daß er/ mit dem Bassa von Temeswar/ und andren Türkischen Grenz-Officirern/ neue Anschläge schmiedete/ die Belägerung Munkatsch vom Schwendi resolvirt worden. Bald hernach/ ist auch Solimannus/ mit einer grossen Menge Kriegs-Leute/ abermal (und zwar fürs letzte) in Ungarn geruckt/ und hat/ nebenst andren Plätzen/ die fast unüberwindliche Festung Sigeth/ durch Feure/ bezwungen; hingegen dieser Siebenbürgische Fürst/ Johann Sigismund/ mit einer besondern Armee/ dabey viel Türkische Völker sich befunden/ in Ober-Ungarn/ wider den Käiser den Krieg erneuert. Wiewol er es nicht übrig lange mehr angetrieben: sintemal GOtt ihn/ im zwey und dreissigsten Jahr seines Alters / und also in der Helffte einer Tage/ hinweg gerissen/ vor sein ernstes Gericht. Da dieser Fürst/ der endlich auch zu der Arrianischen Erz-Ketzerey gefallen/ und darinn verschieden/ besorglich einen schweren Stand gehabt/ und künfftig/ bey dem allgemeinem Welt-Gericht/ einen noch härtern haben wird. Zum Vorurtheil deß Göttlichen Mißfallens an solcher verrätherischen Türken-Einführung / kan auch dieses wol gereichen/ daß/ mit ihm/ sein Stamm/ nem- Istuanf. Lib. XXIV. Historiar. fol. 502.

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Zitationshilfe: Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/franciscus_schauplatz_1684/97>, abgerufen am 22.11.2024.