Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.von dem Mond. dung sich befinden/ oder um dieselbige her/ allezeit gantz finster/ und gantzmit Schatten angefüllt/ bemercket worden. Zweytens: weil diese Thäler/ je weiter sie/ zur Zeit deß wachsenden Drittens: weil/ gleich nach der Opposition/ wenn der Mond abzu- Dieses seynd also die fürnehmste Ursachen/ welche den Herrn He- Folgends belegt er und befestiget solches alles/ mit den Regeln der Liecht (*) Quae asperae sunt, stehet zwar/ im Lateinischen: wird aber ein Druckfehler/ und quae opacae sunt heissen sollen. F f f iij
von dem Mond. dung ſich befinden/ oder um dieſelbige her/ allezeit gantz finſter/ und gantzmit Schatten angefuͤllt/ bemercket worden. Zweytens: weil dieſe Thaͤler/ je weiter ſie/ zur Zeit deß wachſenden Drittens: weil/ gleich nach der Oppoſition/ wenn der Mond abzu- Dieſes ſeynd alſo die fuͤrnehmſte Urſachen/ welche den Herꝛn He- Folgends belegt er und befeſtiget ſolches alles/ mit den Regeln der Liecht (*) Quæ aſperæ ſunt, ſtehet zwar/ im Lateiniſchen: wird aber ein Druckfehler/ und quæ opacæ ſunt heiſſen ſollen. F f f iij
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von dem Mond.
dung ſich befinden/ oder um dieſelbige her/ allezeit gantz finſter/ und gantz
mit Schatten angefuͤllt/ bemercket worden.
Zweytens: weil dieſe Thaͤler/ je weiter ſie/ zur Zeit deß wachſenden
Monds/ von beſagter Scheid-Lini/ ſich entfernen/ deſto groͤſſers Liecht
uͤberkommen/ nach Art der irdiſchen Thaͤler/ alſo daß der Schatten taͤg-
lich verliert/ kuͤrtzer/ enger/ und duͤnner wird/ nachdem der Mond eine
groͤſſere Diſtantz von der Sonnen/ oder die Sonne einen hoͤhern Sitz hat.
Wenn aber der Mond den Vertical-Punct beruͤhrt/ nemlich zur Zeit
ſeiner Fuͤlle; werden jetzt-beſagte Thaͤler erleuchtet/ und aufs aller hellſte;
da ſie zuvor ſchwartz und ſtockfinſter waren.
Drittens: weil/ gleich nach der Oppoſition/ wenn der Mond abzu-
nehmen/ die Sonne aber von dem vertical Zirkel zuruͤck zu weichen/ und
gegen dem nidergaͤngiſchem Horizont ſich zu neigen/ beginnt/ der Schat-
ten/ in allen ſolchen Mond-Thaͤlern und Hoͤlen/ nach gewoͤhnlicher Wei-
ſe und Ordnung/ wiederum herfuͤrkommt; doch aber ſeinen Ort veraͤn-
dert/ und ſich auf die andre Seite begiebt.
Dieſes ſeynd alſo die fuͤrnehmſte Urſachen/ welche den Herꝛn He-
velium bewogen/ die aufgeworffene Theile deß Monds/ fuͤr Berge und
Thaͤler zu halten: nemlich (daß ichs kuͤrtzlich wiederhole) 1. Der gekerbte
und ſaͤg-foͤrmige/ und viel-gekruͤmmte Sections- oder Spaltungs-Strich
deß lichten Theils: 2. Die hell-klare Plaͤtz- oder Bettlein/ welche auſſer
der Grentz-Scheidung/ oder auſſer dem Horizont deß Monds/ gelegen:
3. Die Art der Erleuchtung dieſer Berge und Thaͤler. Und endlich 4.
die Natur deß Schattens.
Folgends belegt er und befeſtiget ſolches alles/ mit den Regeln der
Schau-Kunſt/ aus dem Aguilonio, Merſenno, und Rhodio. Als/
zum Exempel: Einemerckliche Unebenheit kan man abnehmen/ an
dem Liecht oder Glantze/ womit die herfuͤrſtehende Theile beſchie-
nen werden: denn wofern ſolche Theile allein erleuchtet ſind/ und
wiederſcheinen/ die Tieffen aber tunckel und finſter ſehen; gibt es
eine gewiſſe Anzeigung/ daß daſelbſt eine groſſe Ungleichheit ſey
anzutreffen. Jtem: Die oben ausſtehende Hocker werffen/ in
die hole nidrige Oerter/ den Schatten: und daraus urtheilet das
Auge/ ſelbige Theile muͤſſen tieff ſeyn/ die ſo tunckel ſind/ (*) die-
jenige aber erhabener/ welche den Glantz deß Liechts/ wovon ſie
beleuchtet werden/ uns ins Geſicht ſchicken. Wozu die Stellung
oder Situation deß Koͤrpers viel hilfft; wenn er nemlich dem
Liecht
(*) Quæ aſperæ ſunt, ſtehet zwar/ im Lateiniſchen: wird aber ein Druckfehler/
und quæ opacæ ſunt heiſſen ſollen.
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