Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Von der Vorverkündigung/ aus dem Gestirn/ etc. no/ (a) Cardano/ Junctino/ sonderlich aber beym Campanella/ (b)(a) Comm.in Ptol. & 14. libris rer. coel. welcher das/ was Ptolemoeus/ von den nach dem herrschendon Zeichen re- gulirten Sitten der Völcker/ geschrieben/ absonderlich/ im 5. Hauptstück seines 2. Buchs/ erörtert. bris Astrol. Winterschild. Die jenige aber/ welche hierinn so weit überein- Adlerhaupt. Sie kommen zwar/ mit einer grossen Menge Ex-Alte Exem cher Z z z z z z z z ij
Von der Vorverkuͤndigung/ aus dem Geſtirn/ ꝛc. no/ (a) Cardano/ Junctino/ ſonderlich aber beym Campanella/ (b)(a) Comm.in Ptol. & 14. libris rer. cœl. welcher das/ was Ptolemœus/ von den nach dem herꝛſchendon Zeichen re- gulirten Sitten der Voͤlcker/ geſchrieben/ abſonderlich/ im 5. Hauptſtuͤck ſeines 2. Buchs/ eroͤrtert. bris Aſtrol. Winterſchild. Die jenige aber/ welche hierinn ſo weit uͤberein- Adlerhaupt. Sie kommen zwar/ mit einer groſſen Menge Ex-Alte Exem cher Z z z z z z z z ij
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Von der Vorverkuͤndigung/ aus dem Geſtirn/ ꝛc.
no/ (a) Cardano/ Junctino/ ſonderlich aber beym Campanella/ (b)
welcher das/ was Ptolemœus/ von den nach dem herꝛſchendon Zeichen re-
gulirten Sitten der Voͤlcker/ geſchrieben/ abſonderlich/ im 5. Hauptſtuͤck
ſeines 2. Buchs/ eroͤrtert.
(a) Comm.
in Ptol. &
14. libris
rer. cœl.
Winterſchild. Die jenige aber/ welche hierinn ſo weit uͤberein-
treffen/ bleiben hernach/ unter ſich ſelbſten/ nicht eins Denn ihrer viele
geben ſolches alles fuͤr unfehlbar aus/ urtheilen demnach/ mit groſſer Ver-
meſſenheit/ von deß Menſchen Leben und Tode/ Heyrat/ Guͤtern/
Reichthum oder Armut/ Ehre/ und dergleichen. Alles/ was/ auf
Erden/ geſchicht; muß/ ihrer Einbildung nach/ von den Sternen be-
ſchloſſen ſeyn/ und nicht anders/ als aus unvermeidlicher Nothwendig-
keit/ fuͤr ſich gehen. Welchen boͤſen Wahn auch Bardeſanes Syrus/
wie Auguſtinus bezeugt/ (c) und gleichfalls die Priſcillianiſten (d) ver-
fochten. Setzte man dieſen Schwaͤrmern entgegen/ wann ſolcher Ge-
ſtalt alle Begebenheiten waͤren ans Geſtirn gebunden; ſo verdiente kein
Frommer einen Ruhm/ kein Boshaffter einen Haß: vermeinten ſie ſich
wol verantworten mit dieſer nichtigen Ausrede; daß wir ja auch das
Gute von Natur liebeten/ als geſunde und niedliche Speiſen; und gleich-
wol nichts deſtoweniger Sachen/ ſo von Natur ſchaͤdlich/ als allerley
Gifft/ haſſeten/ und meideten. Geſtaltſam ſich/ mit dieſer vergeblichen
Ausflucht/ auch gedachter Manilius behelffen will; wenn er fuͤrgibt:
Ob gleich gifftige Kraͤuter nicht willkuͤhrlich/ ſondern natuͤrlich/ von einem
gewiſſen Saamen/ entſprieſſen; haſſen wir ſie dennoch gleichwol: und
die Fruͤchte ſeynd uns deßwegen nichts deſto unwehrter/ daß ſie nicht ihr
freyer Will/ ſondern die Natur hervorbringt. Alſo vermeint er/ ſey die
Ehre und Glori unſers Gemuͤts deſto groͤſſer/ weil ſie/ durch einen froͤli-
chen Anblick deß geſtirnten Himmels/ kommt; und die Rotte der Boͤſen
um ſo viel mehr zu haſſen/ weil ſie/ zur Mißhandlung und Straffe/ ge-
boren. Aber Manilius verwirret die natuͤrliche Liebe und Feindſchafft/
mit der ſittlichen. Zudem iſt es falſch/ daß man gifftige Kraͤuter/ eigent-
lich/ von Natur/ haſſen muͤſſe: ob man ſchon/ ſie zu eſſen/ oder anzuruͤhren/
ſcheuet. Denn die allergifftigſte Sachen ſind/ an ſich ſelbſten/ gut/ und
zu gewiſſem guten Ende/ erſchaffen. Unſer bloſſer Leib ſcheuet ein gluͤen-
des Eiſen: welches dennoch darum nicht haßwuͤrdig/ ſondern/ auf gewiſſe
Art/ nuͤtzlich und angenehm.
Wer den
Stern-
Zwang ge-
glaubt.
(c) de Hæ-
reſib. c. 35.
(d) teſte co-
dem, d. lib.
c. 8.
Adlerhaupt. Sie kommen zwar/ mit einer groſſen Menge Ex-
empel auf/ (wie die Marckſchreyer/ mit vielen Siegeln und Briefen)
um zu beweiſen/ daß das Geſtirn/ von den allerwigtigſten Dingen ge-
wiſſen Vorbericht geben koͤnne. Sie ſtellen den Theagenes auf/ wel-
cher
Alte Exem
pel der Vor-
verkuͤndi-
gungen.
Z z z z z z z z ij
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