Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Der zwey und zwantzigste Discurs/ entalisch kommen. Die Araber nennens Almugeam; die heutige Stern-kündiger/ von Angesicht zu Angesicht sehen. Also spricht man/ der Planet stehe in der Almugea, oder Sonnen Person (oder Angesicht) wenn er/ von der Sonnen/ um so viel Zeichen/ entfernet ist/ als viele vom () Leuen sein erstes Haus/ welches folgt S. S. S. (nach der Zeichen Folg- Ordnung) u. s. f. Die Frende Forell. So höre ich wol/ es gibt/ unter den zwölff himmlischen Goldstern. Alles/ was die Erde gebiert/ das kan/ in gewissem II. Zweytens/ in bewegliche/ unbewegliche/ und gemeine oder ändrun-
Der zwey und zwantzigſte Discurs/ entaliſch kommen. Die Araber nennens Almugeam; die heutige Stern-kuͤndiger/ von Angeſicht zu Angeſicht ſehen. Alſo ſpricht man/ der Planet ſtehe in der Almugea, oder Sonnen Perſon (oder Angeſicht) wenn er/ von der Sonnen/ um ſo viel Zeichen/ entfernet iſt/ als viele vom (♌) Leuen ſein erſtes Haus/ welches folgt S. S. S. (nach der Zeichen Folg- Ordnung) u. ſ. f. Die Frende Forell. So hoͤre ich wol/ es gibt/ unter den zwoͤlff himmliſchen Goldſtern. Alles/ was die Erde gebiert/ das kan/ in gewiſſem II. Zweytens/ in bewegliche/ unbewegliche/ und gemeine oder aͤndrun-
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Der zwey und zwantzigſte Discurs/
entaliſch kommen. Die Araber nennens Almugeam; die heutige Stern-
kuͤndiger/ von Angeſicht zu Angeſicht ſehen. Alſo ſpricht man/
der Planet ſtehe in der Almugea, oder Sonnen Perſon (oder Angeſicht)
wenn er/ von der Sonnen/ um ſo viel Zeichen/ entfernet iſt/ als viele vom
(♌) Leuen ſein erſtes Haus/ welches folgt S. S. S. (nach der Zeichen Folg-
Ordnung) u. ſ. f.
Die Freude deß Planeten iſt/ wenn er nicht/ an ſeinen eigen-
thuͤmlichen Oertern/ ſondern in den Ehren-Stellen/ oder Dignitaͤten
und Wuͤrden ſeiner Freunde/ wandelt.
Die Frende
deß Plane-
ten.
Forell. So hoͤre ich wol/ es gibt/ unter den zwoͤlff himmliſchen
Zeichen/ auch Maͤnner und Welber; denn mein Herꝛ ſagt/ daß etliche
Zeichen maͤnnlich/ etliche weiblich ſeyen. Jſt Wunder/ daß denn auch
keine Kinder darunter gibt.
Goldſtern. Alles/ was die Erde gebiert/ das kan/ in gewiſſem
Verſtande/ ſeine Herkunfft ja/ von dem Geſtirnen/ rechnen/ und dieſel-
be ſeine Groß- Vaͤtter tituliren. Was/ durch ihren Einfluß/ durch ih-
re Copulationen (oder Conjunctionen) erzeuget wird/ das mag der Herꝛ/
fuͤr ihre Kinder/ rechnen. Sie werden aber in maͤnn- und weibliche dar-
um unterſchieden: weil etliche taͤglich und hitzig ſind; etliche aber naͤchtig
und kalter Art. Denn die Betrachtung der mancherley Eigenſchafften
der Zeichen veranlaſſt allerhand Unterſcheidungen derſelben. Als/ man
theilet ſie I. in vier Viertheile/ ſo mit den vier Jahr-Theilen/ viererley
menſchlichen Altern oder Lebens-Zeiten/ viererley Feuchtigkeiten menſch-
liches Gebluͤts/ und Temperaments/ und mit den vier Theilen oder Stri-
chen der Welt correſpondiren. Das erſte Viertheil/ darinn der Wid-
der/ Stier/ ſamt den Zwillingen/ enthalten/ wird das Fruͤhlings-
Viertheil/ oder das Lentzen-Quartier/ benamſet: iſt warm und
feucht/ wie der Fruͤhling Blut-reich/ und ſchickt ſich zu dem kindlichen
Alter. Das andre Viertheil/ welches den Krebs/ Leuen und die Jung-
frau/ beherberget/ wird das Sommers-Viertheil genannt: iſt warm
und trucken/ choleriſch/ und dem jugendlichem Alter gemàß. Das dritte/
ſo die Wage/ den Scorpion/ und Schuͤtzen/ begreifft/ heiſt das Herbſt-
Viertheil/ iſt kalt/ und trucken/ melancholiſch/ und fuͤget ſich zu dem
maͤnnlichem Alter. Zudem vierdten/ gehoͤren der Steinbock/ Waſſer-
mann/ und Fiſch: wird das Winter-Viertheil genannt: iſt kalt/ und
ſeucht/ phlegmatiſch und dem grauen Alter/ gleich- artig.
Mancher-
ley Unter-
ſcheid der
Zeichen.
II. Zweytens/ in bewegliche/ unbewegliche/ und gemeine oder
mittlere Zeichen. Bewegliche ſeynd der Widder/ die Wage/ der Krebs/
und Steinbock; weil/ wenn die Sonne/ in denſelben/ ſich befindt/ die Ver-
aͤndrun-
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