Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.ses schrifftlichen Lust-Hauses solte zieren. Mancher dörffte zuzu-
ſes ſchrifftlichen Luſt-Hauſes ſolte zieren. Mancher doͤrffte zuzu-
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0012"/> ſes ſchrifftlichen Luſt-Hauſes ſolte zieren. Mancher doͤrffte<lb/> mirs vielleicht zur Vermeſſenheit deuten/ daß ich dieſe Unvoll-<lb/> kommenheiten hiemit gleichſam der Sonnen ſelbſten ins Ge-<lb/> ſicht/ oder fuͤr ſolche Augen bringe/ die nichts/ als auserleſe-<lb/> nes/ zu leſen gewohnt; und demjenigen mit ſolchen Fuͤncklein<lb/> aufwarte/ der helle Stralen von ſich geſchoſſen/ und deſſen<lb/> Klugheit nicht allein um das Beſte einer Welt-belobten Stadt/<lb/> ſondern auch um die Verbeſſer- und Erhoͤhung der Stern-<lb/> Kunſt/ hochpreislich bemuͤhet iſt. Aber gleichwie ich nicht<lb/> leugne/ daß Eure Magnif. in dieſer edlen Wiſſenſchafft zu un-<lb/> ſerer Zeit eine rechte Sonne ſey: alſo getroͤſte ich mich/ Sie wer-<lb/> de auch/ bey dieſer meiner Erkuͤhnung/ der Sonnen Gewon-<lb/> heit uͤben/ welche die tunckle Welt-Kugeln gerne beſcheint/ und<lb/> auch das Allerſchlechteſte/ ſo man ihr vorlegt/ ihres klaren An-<lb/> blicks wuͤrdigt. Zudem werden es alle Beſcheidene fuͤr eine<lb/> Pflicht der Danckbarkeit erkennen/ daß ich dieſe Discurſe einer<lb/> ſolchen Perſon aufopffere/ deren herꝛliche Wercke ich/ in dieſer<lb/> Materi/ vor andren/ verehre/ und ſie zu Leit-Sternen er-<lb/> wehlt/ indem meine ſchlecht-beſtirnte Feder unter den Ster-<lb/> nen gewandelt. Jch weiß gar wol/ daß alles was hierinn<lb/> begriffen/ Eurer Magnif. vorhin weit beſſer und gruͤndli-<lb/> cher bekandt/ als mir/ und kaum die unterſte Stuffen dero er-<lb/> hoͤheten Verſtandes erreichen mag: Aber wie eine reiffe Ver-<lb/> nunfft ſich erfreuet/ wenn ſie/ von ihren Sachen/ auch biswei-<lb/> len die Kinder freundlich hoͤret lallen: alſo wird hoffentlich<lb/> auch Eure Magnif. es leutſelig vermercken/ daß ich dieſes mein<lb/> ſonſt ringfuͤgiges Werck durch etliche Jhrer ſelbſteigenen hoch-<lb/> vernuͤnfftigen Gedancken beglaͤntzet/ und ſolches darauf Jhr<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zuzu-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0012]
ſes ſchrifftlichen Luſt-Hauſes ſolte zieren. Mancher doͤrffte
mirs vielleicht zur Vermeſſenheit deuten/ daß ich dieſe Unvoll-
kommenheiten hiemit gleichſam der Sonnen ſelbſten ins Ge-
ſicht/ oder fuͤr ſolche Augen bringe/ die nichts/ als auserleſe-
nes/ zu leſen gewohnt; und demjenigen mit ſolchen Fuͤncklein
aufwarte/ der helle Stralen von ſich geſchoſſen/ und deſſen
Klugheit nicht allein um das Beſte einer Welt-belobten Stadt/
ſondern auch um die Verbeſſer- und Erhoͤhung der Stern-
Kunſt/ hochpreislich bemuͤhet iſt. Aber gleichwie ich nicht
leugne/ daß Eure Magnif. in dieſer edlen Wiſſenſchafft zu un-
ſerer Zeit eine rechte Sonne ſey: alſo getroͤſte ich mich/ Sie wer-
de auch/ bey dieſer meiner Erkuͤhnung/ der Sonnen Gewon-
heit uͤben/ welche die tunckle Welt-Kugeln gerne beſcheint/ und
auch das Allerſchlechteſte/ ſo man ihr vorlegt/ ihres klaren An-
blicks wuͤrdigt. Zudem werden es alle Beſcheidene fuͤr eine
Pflicht der Danckbarkeit erkennen/ daß ich dieſe Discurſe einer
ſolchen Perſon aufopffere/ deren herꝛliche Wercke ich/ in dieſer
Materi/ vor andren/ verehre/ und ſie zu Leit-Sternen er-
wehlt/ indem meine ſchlecht-beſtirnte Feder unter den Ster-
nen gewandelt. Jch weiß gar wol/ daß alles was hierinn
begriffen/ Eurer Magnif. vorhin weit beſſer und gruͤndli-
cher bekandt/ als mir/ und kaum die unterſte Stuffen dero er-
hoͤheten Verſtandes erreichen mag: Aber wie eine reiffe Ver-
nunfft ſich erfreuet/ wenn ſie/ von ihren Sachen/ auch biswei-
len die Kinder freundlich hoͤret lallen: alſo wird hoffentlich
auch Eure Magnif. es leutſelig vermercken/ daß ich dieſes mein
ſonſt ringfuͤgiges Werck durch etliche Jhrer ſelbſteigenen hoch-
vernuͤnfftigen Gedancken beglaͤntzet/ und ſolches darauf Jhr
zuzu-
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