Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.die zarten Händlein ringend, und in einem fort Die Dreie empfanden im innersten Herzen, die zarten Haͤndlein ringend, und in einem fort Die Dreie empfanden im innerſten Herzen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0183" n="169"/> die zarten Haͤndlein ringend, und in einem fort<lb/> ſeufzend: ach hindr’ ihn, lieber Vater! Ich lebe<lb/> noch! Ach, rett’ ihm den Leib! Ach rett’ ihm<lb/> die Seele! — Ich verſtand nicht, was das<lb/> Nachtgeſicht haben wollte; da kam Euer Bote,<lb/> und nun eilt’ ich hierher, nicht zu trauen, wohl<lb/> aber zu trennen, was nicht zuſammengehoͤren<lb/> darf. Laß’ von ihr, Huldbrand! Laß’ von ihm<lb/> Bertalda! Er gehoͤrt noch einer Andern, und<lb/> ſiehſt Du nicht den Gram um die verſchwundne<lb/> Gattin auf ſeinen bleichen Wangen? So ſieht<lb/> kein Braͤutigam aus, und der Geiſt ſagt es mir:<lb/> ob Du ihn auch nicht laͤßeſt, doch nimmer wirſt<lb/> Du ſein froh.</p><lb/> <p>Die Dreie empfanden im innerſten Herzen,<lb/> daß der Pater Heilmann die Wahrheit ſprach,<lb/> aber ſie wollten es nun einmal nicht glauben.<lb/> Selbſt der alte Fiſcher war nun bereits ſo be-<lb/> thoͤrt, daß er meinte, anders koͤnne es gar nicht<lb/> kommen, als ſie es in dieſen Tagen ja ſchon<lb/> oft mit einander beſprochen haͤtten. Daher ſtrit-<lb/> ten ſie denn Alle mit einer wilden, truͤben Haſt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0183]
die zarten Haͤndlein ringend, und in einem fort
ſeufzend: ach hindr’ ihn, lieber Vater! Ich lebe
noch! Ach, rett’ ihm den Leib! Ach rett’ ihm
die Seele! — Ich verſtand nicht, was das
Nachtgeſicht haben wollte; da kam Euer Bote,
und nun eilt’ ich hierher, nicht zu trauen, wohl
aber zu trennen, was nicht zuſammengehoͤren
darf. Laß’ von ihr, Huldbrand! Laß’ von ihm
Bertalda! Er gehoͤrt noch einer Andern, und
ſiehſt Du nicht den Gram um die verſchwundne
Gattin auf ſeinen bleichen Wangen? So ſieht
kein Braͤutigam aus, und der Geiſt ſagt es mir:
ob Du ihn auch nicht laͤßeſt, doch nimmer wirſt
Du ſein froh.
Die Dreie empfanden im innerſten Herzen,
daß der Pater Heilmann die Wahrheit ſprach,
aber ſie wollten es nun einmal nicht glauben.
Selbſt der alte Fiſcher war nun bereits ſo be-
thoͤrt, daß er meinte, anders koͤnne es gar nicht
kommen, als ſie es in dieſen Tagen ja ſchon
oft mit einander beſprochen haͤtten. Daher ſtrit-
ten ſie denn Alle mit einer wilden, truͤben Haſt
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