Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.als sie auf dem Boden umher wohl an zwanzig schlafende Männer auf Strohlagern hingestreckt sahen. Ihre Reisebündel, Gewehre und Mützen, lagen zerstreut, zwischen Gläsern, leeren und halbangefüllten Flaschen, auf einem langen Tische; ekelhafte Spuren verschütteten Getränks näßten noch den schmalen Gang zwischen den Lagerstätten der Schlafenden, so daß man nicht wohl trockenen Fußes einen Schritt gehen konnte. Der Köhler zupfte den Marquis leise beim Ermel, dieser machte eine unschlüssige Bewegung, ungewiß, ob er vor, oder zurückgehn solle? Doch als einige der Kerle sich regten, und halb aufgerichtet mit blinzelnden, kaum geöffneten, Augen schlaftrunken auf ihn hinsahen, stand er fest, jeden Gedanken an Entfernen jetzt für feig und niederträchtig verwerfend. Er hieß seinen Kindern, sich neben ihn auf eine an der Wand fortlaufende Bank niederzusetzen, und erwartete sehr gespannt, was ihm der nächste Augenblick bringen werde. Auch blieben sie nicht lange unangefochten. Es wälzte sich auf dem knisternden Stroh bald eine bekannte Gestalt aus dem Winkel hervor! aufgerichtet, das breite Gesicht zwischen beiden Händen aufwärtsgeschoben, starrte der Essenkehrer dem Marquis in die Augen. Bist Du es, rief er lachend, oder bist Du es nicht? denn Dich Teufelskerl als sie auf dem Boden umher wohl an zwanzig schlafende Männer auf Strohlagern hingestreckt sahen. Ihre Reisebündel, Gewehre und Mützen, lagen zerstreut, zwischen Gläsern, leeren und halbangefüllten Flaschen, auf einem langen Tische; ekelhafte Spuren verschütteten Getränks näßten noch den schmalen Gang zwischen den Lagerstätten der Schlafenden, so daß man nicht wohl trockenen Fußes einen Schritt gehen konnte. Der Köhler zupfte den Marquis leise beim Ermel, dieser machte eine unschlüssige Bewegung, ungewiß, ob er vor, oder zurückgehn solle? Doch als einige der Kerle sich regten, und halb aufgerichtet mit blinzelnden, kaum geöffneten, Augen schlaftrunken auf ihn hinsahen, stand er fest, jeden Gedanken an Entfernen jetzt für feig und niederträchtig verwerfend. Er hieß seinen Kindern, sich neben ihn auf eine an der Wand fortlaufende Bank niederzusetzen, und erwartete sehr gespannt, was ihm der nächste Augenblick bringen werde. Auch blieben sie nicht lange unangefochten. Es wälzte sich auf dem knisternden Stroh bald eine bekannte Gestalt aus dem Winkel hervor! aufgerichtet, das breite Gesicht zwischen beiden Händen aufwärtsgeschoben, starrte der Essenkehrer dem Marquis in die Augen. Bist Du es, rief er lachend, oder bist Du es nicht? denn Dich Teufelskerl <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0060" n="53"/> als sie auf dem Boden umher wohl an zwanzig schlafende Männer auf Strohlagern hingestreckt sahen. Ihre Reisebündel, Gewehre und Mützen, lagen zerstreut, zwischen Gläsern, leeren und halbangefüllten Flaschen, auf einem langen Tische; ekelhafte Spuren verschütteten Getränks näßten noch den schmalen Gang zwischen den Lagerstätten der Schlafenden, so daß man nicht wohl trockenen Fußes einen Schritt gehen konnte. Der Köhler zupfte den Marquis leise beim Ermel, dieser machte eine unschlüssige Bewegung, ungewiß, ob er vor, oder zurückgehn solle? Doch als einige der Kerle sich regten, und halb aufgerichtet mit blinzelnden, kaum geöffneten, Augen schlaftrunken auf ihn hinsahen, stand er fest, jeden Gedanken an Entfernen jetzt für feig und niederträchtig verwerfend. Er hieß seinen Kindern, sich neben ihn auf eine an der Wand fortlaufende Bank niederzusetzen, und erwartete sehr gespannt, was ihm der nächste Augenblick bringen werde.</p> <p>Auch blieben sie nicht lange unangefochten. Es wälzte sich auf dem knisternden Stroh bald eine bekannte Gestalt aus dem Winkel hervor! aufgerichtet, das breite Gesicht zwischen beiden Händen aufwärtsgeschoben, starrte der Essenkehrer dem Marquis in die Augen. Bist Du es, rief er lachend, oder bist Du es nicht? denn Dich Teufelskerl </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0060]
als sie auf dem Boden umher wohl an zwanzig schlafende Männer auf Strohlagern hingestreckt sahen. Ihre Reisebündel, Gewehre und Mützen, lagen zerstreut, zwischen Gläsern, leeren und halbangefüllten Flaschen, auf einem langen Tische; ekelhafte Spuren verschütteten Getränks näßten noch den schmalen Gang zwischen den Lagerstätten der Schlafenden, so daß man nicht wohl trockenen Fußes einen Schritt gehen konnte. Der Köhler zupfte den Marquis leise beim Ermel, dieser machte eine unschlüssige Bewegung, ungewiß, ob er vor, oder zurückgehn solle? Doch als einige der Kerle sich regten, und halb aufgerichtet mit blinzelnden, kaum geöffneten, Augen schlaftrunken auf ihn hinsahen, stand er fest, jeden Gedanken an Entfernen jetzt für feig und niederträchtig verwerfend. Er hieß seinen Kindern, sich neben ihn auf eine an der Wand fortlaufende Bank niederzusetzen, und erwartete sehr gespannt, was ihm der nächste Augenblick bringen werde.
Auch blieben sie nicht lange unangefochten. Es wälzte sich auf dem knisternden Stroh bald eine bekannte Gestalt aus dem Winkel hervor! aufgerichtet, das breite Gesicht zwischen beiden Händen aufwärtsgeschoben, starrte der Essenkehrer dem Marquis in die Augen. Bist Du es, rief er lachend, oder bist Du es nicht? denn Dich Teufelskerl
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Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/60>, abgerufen am 27.07.2024. |