Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.für sich und seine Begleiter. Zum Teufel rief jener, hier ist kein Wirthshaus! packt Euch weiter! und schlug das Fenster zu. Die Pferde waren indeß unruhig geworden, traten bald vor, bald zurück, wodurch der Wagen, auf unangenehme Weise gerückt, hin und wieder schwankend, das Uebelbefinden der Reisenden vermehrte; besonders litt Marie, welche das bleiche Gesichtchen ganz erschöpft an der Schwester Schulter lehnte, und nur bat: man möge weiter fahren, da sich ihr unter dem Anhalten alles schwindelnd drehe und sie es kaum noch ertragen könne. Dem Marquis kochte schon längst das Blut: gewohnt, sich durch eine lange Reihe von Jahren gehorcht zu sehn, ohne seinen Willen irgend einer obern Gewalt zu unterwerfen, befahl er, man solle die Thür einschlagen, wenn die Hunde keine Vernunft annehmen wollten! Er machte dabei Miene, aus dem Wagen zu springen und selbst Hand an das Werk zu legen, als der Köhler seine Stimme noch einmal erhob, und dringend und mit mehr Höflichkeit bat, einer jungen, kranken Dame nur einen Augenblick Ruhe und etwas Brod und Wein zu gestatten. Drauf fielen drinnen einige Worte, und ob gleich der Köhler diese nicht verstand, so hörte er doch Schritte auf sich zukommen und sah endlich die Thür aufgehn. für sich und seine Begleiter. Zum Teufel rief jener, hier ist kein Wirthshaus! packt Euch weiter! und schlug das Fenster zu. Die Pferde waren indeß unruhig geworden, traten bald vor, bald zurück, wodurch der Wagen, auf unangenehme Weise gerückt, hin und wieder schwankend, das Uebelbefinden der Reisenden vermehrte; besonders litt Marie, welche das bleiche Gesichtchen ganz erschöpft an der Schwester Schulter lehnte, und nur bat: man möge weiter fahren, da sich ihr unter dem Anhalten alles schwindelnd drehe und sie es kaum noch ertragen könne. Dem Marquis kochte schon längst das Blut: gewohnt, sich durch eine lange Reihe von Jahren gehorcht zu sehn, ohne seinen Willen irgend einer obern Gewalt zu unterwerfen, befahl er, man solle die Thür einschlagen, wenn die Hunde keine Vernunft annehmen wollten! Er machte dabei Miene, aus dem Wagen zu springen und selbst Hand an das Werk zu legen, als der Köhler seine Stimme noch einmal erhob, und dringend und mit mehr Höflichkeit bat, einer jungen, kranken Dame nur einen Augenblick Ruhe und etwas Brod und Wein zu gestatten. Drauf fielen drinnen einige Worte, und ob gleich der Köhler diese nicht verstand, so hörte er doch Schritte auf sich zukommen und sah endlich die Thür aufgehn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0058" n="51"/> für sich und seine Begleiter. Zum Teufel rief jener, hier ist kein Wirthshaus! packt Euch weiter! und schlug das Fenster zu. Die Pferde waren indeß unruhig geworden, traten bald vor, bald zurück, wodurch der Wagen, auf unangenehme Weise gerückt, hin und wieder schwankend, das Uebelbefinden der Reisenden vermehrte; besonders litt Marie, welche das bleiche Gesichtchen ganz erschöpft an der Schwester Schulter lehnte, und nur bat: man möge weiter fahren, da sich ihr unter dem Anhalten alles schwindelnd drehe und sie es kaum noch ertragen könne. Dem Marquis kochte schon längst das Blut: gewohnt, sich durch eine lange Reihe von Jahren gehorcht zu sehn, ohne seinen Willen irgend einer obern Gewalt zu unterwerfen, befahl er, man solle die Thür einschlagen, wenn die Hunde keine Vernunft annehmen wollten! Er machte dabei Miene, aus dem Wagen zu springen und selbst Hand an das Werk zu legen, als der Köhler seine Stimme noch einmal erhob, und dringend und mit mehr Höflichkeit bat, einer jungen, kranken Dame nur einen Augenblick Ruhe und etwas Brod und Wein zu gestatten. Drauf fielen drinnen einige Worte, und ob gleich der Köhler diese nicht verstand, so hörte er doch Schritte auf sich zukommen und sah endlich die Thür aufgehn.</p> <p> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [51/0058]
für sich und seine Begleiter. Zum Teufel rief jener, hier ist kein Wirthshaus! packt Euch weiter! und schlug das Fenster zu. Die Pferde waren indeß unruhig geworden, traten bald vor, bald zurück, wodurch der Wagen, auf unangenehme Weise gerückt, hin und wieder schwankend, das Uebelbefinden der Reisenden vermehrte; besonders litt Marie, welche das bleiche Gesichtchen ganz erschöpft an der Schwester Schulter lehnte, und nur bat: man möge weiter fahren, da sich ihr unter dem Anhalten alles schwindelnd drehe und sie es kaum noch ertragen könne. Dem Marquis kochte schon längst das Blut: gewohnt, sich durch eine lange Reihe von Jahren gehorcht zu sehn, ohne seinen Willen irgend einer obern Gewalt zu unterwerfen, befahl er, man solle die Thür einschlagen, wenn die Hunde keine Vernunft annehmen wollten! Er machte dabei Miene, aus dem Wagen zu springen und selbst Hand an das Werk zu legen, als der Köhler seine Stimme noch einmal erhob, und dringend und mit mehr Höflichkeit bat, einer jungen, kranken Dame nur einen Augenblick Ruhe und etwas Brod und Wein zu gestatten. Drauf fielen drinnen einige Worte, und ob gleich der Köhler diese nicht verstand, so hörte er doch Schritte auf sich zukommen und sah endlich die Thür aufgehn.
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