Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.hineingekramt, wonach man oft lange vergebens suchen mußte. Jetzt verlangte er nach einem Beutelchen, worin, wie er sagte, schöne Dinge seien. Man fand es endlich im Garten auf dem schattigen Blumensitz. Alexis öffnete die Schnur, und schüttete unter mehrern bunten Steinchen, einigen Silberpfennigen und glänzenden Muscheln, die beiden zerbrochenen Ringe in Martens Schoos. Sie fuhr unwillkührlich zusammen, diese hier zu finden, da sie sie lange vergebens gesucht hatte. Das Kind, durch ihre Bewegung erschreckt, glaubte, sie wolle ihm die Kleinodien nehmen, und rief weinerlich, ich habe sie ja von der Erde aufgenommen, und wollte sie wieder mit Wachs zusammenkleben, wie der Onkel in Chambery, aber es ging ja nicht. Nein, nein guter Junge, erwiederte Marie, ihn auf die brennende Stirn küssend, es ging auch nicht, sei nur ruhig, und spiele fort. Höre mal, hub er nach einer Weile an, die Ringe hat die Antonie entzwei gemacht, es war recht unartig von ihr! Sie hat es nicht gern gethan, entgegnete Marie. Ja, rief er heftig, ja, sie hat es mit Willen gethan, ich weiß es. Alexis! drohete Marie sanft, so etwas mußt Du nicht sagen! Es ist aber doch wahrhaftig wahr, schluchzte er, durch Krankheit und Widerspruch gereitzt, sie hat mir es ja selbst gesagt. Dir? fragte Marie, Kind, wann denn? hineingekramt, wonach man oft lange vergebens suchen mußte. Jetzt verlangte er nach einem Beutelchen, worin, wie er sagte, schöne Dinge seien. Man fand es endlich im Garten auf dem schattigen Blumensitz. Alexis öffnete die Schnur, und schüttete unter mehrern bunten Steinchen, einigen Silberpfennigen und glänzenden Muscheln, die beiden zerbrochenen Ringe in Martens Schoos. Sie fuhr unwillkührlich zusammen, diese hier zu finden, da sie sie lange vergebens gesucht hatte. Das Kind, durch ihre Bewegung erschreckt, glaubte, sie wolle ihm die Kleinodien nehmen, und rief weinerlich, ich habe sie ja von der Erde aufgenommen, und wollte sie wieder mit Wachs zusammenkleben, wie der Onkel in Chambery, aber es ging ja nicht. Nein, nein guter Junge, erwiederte Marie, ihn auf die brennende Stirn küssend, es ging auch nicht, sei nur ruhig, und spiele fort. Höre mal, hub er nach einer Weile an, die Ringe hat die Antonie entzwei gemacht, es war recht unartig von ihr! Sie hat es nicht gern gethan, entgegnete Marie. Ja, rief er heftig, ja, sie hat es mit Willen gethan, ich weiß es. Alexis! drohete Marie sanft, so etwas mußt Du nicht sagen! Es ist aber doch wahrhaftig wahr, schluchzte er, durch Krankheit und Widerspruch gereitzt, sie hat mir es ja selbst gesagt. Dir? fragte Marie, Kind, wann denn? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0200" n="193"/> hineingekramt, wonach man oft lange vergebens suchen mußte. Jetzt verlangte er nach einem Beutelchen, worin, wie er sagte, schöne Dinge seien. Man fand es endlich im Garten auf dem schattigen Blumensitz. Alexis öffnete die Schnur, und schüttete unter mehrern bunten Steinchen, einigen Silberpfennigen und glänzenden Muscheln, die beiden zerbrochenen Ringe in Martens Schoos. Sie fuhr unwillkührlich zusammen, diese hier zu finden, da sie sie lange vergebens gesucht hatte. Das Kind, durch ihre Bewegung erschreckt, glaubte, sie wolle ihm die Kleinodien nehmen, und rief weinerlich, ich habe sie ja von der Erde aufgenommen, und wollte sie wieder mit Wachs zusammenkleben, wie der Onkel in Chambery, aber es ging ja nicht. Nein, nein guter Junge, erwiederte Marie, ihn auf die brennende Stirn küssend, es ging auch nicht, sei nur ruhig, und spiele fort. Höre mal, hub er nach einer Weile an, die Ringe hat die Antonie entzwei gemacht, es war recht unartig von ihr! Sie hat es nicht gern gethan, entgegnete Marie. Ja, rief er heftig, ja, sie hat es mit Willen gethan, ich weiß es. Alexis! drohete Marie sanft, so etwas mußt Du nicht sagen! Es ist aber doch wahrhaftig wahr, schluchzte er, durch Krankheit und Widerspruch gereitzt, sie hat mir es ja selbst gesagt. Dir? fragte Marie, Kind, wann denn? </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [193/0200]
hineingekramt, wonach man oft lange vergebens suchen mußte. Jetzt verlangte er nach einem Beutelchen, worin, wie er sagte, schöne Dinge seien. Man fand es endlich im Garten auf dem schattigen Blumensitz. Alexis öffnete die Schnur, und schüttete unter mehrern bunten Steinchen, einigen Silberpfennigen und glänzenden Muscheln, die beiden zerbrochenen Ringe in Martens Schoos. Sie fuhr unwillkührlich zusammen, diese hier zu finden, da sie sie lange vergebens gesucht hatte. Das Kind, durch ihre Bewegung erschreckt, glaubte, sie wolle ihm die Kleinodien nehmen, und rief weinerlich, ich habe sie ja von der Erde aufgenommen, und wollte sie wieder mit Wachs zusammenkleben, wie der Onkel in Chambery, aber es ging ja nicht. Nein, nein guter Junge, erwiederte Marie, ihn auf die brennende Stirn küssend, es ging auch nicht, sei nur ruhig, und spiele fort. Höre mal, hub er nach einer Weile an, die Ringe hat die Antonie entzwei gemacht, es war recht unartig von ihr! Sie hat es nicht gern gethan, entgegnete Marie. Ja, rief er heftig, ja, sie hat es mit Willen gethan, ich weiß es. Alexis! drohete Marie sanft, so etwas mußt Du nicht sagen! Es ist aber doch wahrhaftig wahr, schluchzte er, durch Krankheit und Widerspruch gereitzt, sie hat mir es ja selbst gesagt. Dir? fragte Marie, Kind, wann denn?
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Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/200>, abgerufen am 16.02.2025. |