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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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Dreizehntes Kapitel.


Während ein unnatürlich Beginnen der nothwendigen Ordnung des Lebens vorgreifen wollte, entfaltete sich der Frühling nach alten, ewigen Gesetzen, und schien es den Menschen an das Herz zu legen, sich der stillen Führung der Natur ruhig zu überlaßen. Unwetter und Stürme hatten ausgekämpft, die Erde lachte ein neues Dasein in jedes Herz hinein, ihre feste Rinde gewann ein lockeres duftiges Ansehn, man sah sie arbeiten, und wenn sie Abends wogender Dampf umzog, und wieder in ein großes Meer umzuwandeln schien, schwirrende Insekten durcheinander brausten, und tief unten alles hämmerte und pochte, dann fühlte jeder die Welt aufs neue in sich entstehn! Marie, wie Giannina und Alexis, waren die allerseligsten Kinder! Tagelang schweiften sie umher, sie waren nicht im Hause zu erhalten, und Marie, welche im Kloster ein eigenes Gärtchen hatte, ließ nicht

Dreizehntes Kapitel.


Während ein unnatürlich Beginnen der nothwendigen Ordnung des Lebens vorgreifen wollte, entfaltete sich der Frühling nach alten, ewigen Gesetzen, und schien es den Menschen an das Herz zu legen, sich der stillen Führung der Natur ruhig zu überlaßen. Unwetter und Stürme hatten ausgekämpft, die Erde lachte ein neues Dasein in jedes Herz hinein, ihre feste Rinde gewann ein lockeres duftiges Ansehn, man sah sie arbeiten, und wenn sie Abends wogender Dampf umzog, und wieder in ein großes Meer umzuwandeln schien, schwirrende Insekten durcheinander brausten, und tief unten alles hämmerte und pochte, dann fühlte jeder die Welt aufs neue in sich entstehn! Marie, wie Giannina und Alexis, waren die allerseligsten Kinder! Tagelang schweiften sie umher, sie waren nicht im Hause zu erhalten, und Marie, welche im Kloster ein eigenes Gärtchen hatte, ließ nicht

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[182/0189] Dreizehntes Kapitel. Während ein unnatürlich Beginnen der nothwendigen Ordnung des Lebens vorgreifen wollte, entfaltete sich der Frühling nach alten, ewigen Gesetzen, und schien es den Menschen an das Herz zu legen, sich der stillen Führung der Natur ruhig zu überlaßen. Unwetter und Stürme hatten ausgekämpft, die Erde lachte ein neues Dasein in jedes Herz hinein, ihre feste Rinde gewann ein lockeres duftiges Ansehn, man sah sie arbeiten, und wenn sie Abends wogender Dampf umzog, und wieder in ein großes Meer umzuwandeln schien, schwirrende Insekten durcheinander brausten, und tief unten alles hämmerte und pochte, dann fühlte jeder die Welt aufs neue in sich entstehn! Marie, wie Giannina und Alexis, waren die allerseligsten Kinder! Tagelang schweiften sie umher, sie waren nicht im Hause zu erhalten, und Marie, welche im Kloster ein eigenes Gärtchen hatte, ließ nicht

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/189>, abgerufen am 23.11.2024.