Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.die Baronin, und die armen bethörten Mitbürger verlaßen? Ist es denn unvermeidlich geworden, daß Ihr Euch Alle auf eine oder die andere Weise Eurer Pflicht entziehet? Davor bewahre mich Gott! sagte Adalbert rasch einfallend, nur der Schuld entziehen wir uns! Der Degen, den mir mein König im Nahmen meines Vaterlandes gab, soll kein Blutbeil werden! Der Soldat, meine Tante treibt nicht des Nachrichters Handwerk! Das fühlten alle meine Cameraden mit mir, unser Regiment ist aufgelöst, das ganze Officierscorps, in Treue und Ehre verbunden, harret ein jeder, in würdiger Zurückgezogenheit, der Stimme seines Volkes das jetzt Teufel bethören! Gottlob! rief der Herzog. Er mußte sich einen Augenblick auf den Marquis stützen, denn seine Standhaftigkeit war durch den allermühseligsten Kampf erschüttert! Doch kaum hatte Adalbert den Ton dieser Stimme gehört, als ihn niemand zurück hielt, er glitt vom Sessel auf die Knie nieder, und schleppte sich, beide Arme ausgebreitet, zu den Füßen des todt geglaubten, lang entbehrten Vaters! Mein Sohn, stammelte der Herzog, noch immer bemühet, die innere Bewegung zu verbergen! Mein Sohn! rief er endlich, diesen mit aller Gewalt des überwältigenden Entzückens an die starke, liebevolle Brust drückend. die Baronin, und die armen bethörten Mitbürger verlaßen? Ist es denn unvermeidlich geworden, daß Ihr Euch Alle auf eine oder die andere Weise Eurer Pflicht entziehet? Davor bewahre mich Gott! sagte Adalbert rasch einfallend, nur der Schuld entziehen wir uns! Der Degen, den mir mein König im Nahmen meines Vaterlandes gab, soll kein Blutbeil werden! Der Soldat, meine Tante treibt nicht des Nachrichters Handwerk! Das fühlten alle meine Cameraden mit mir, unser Regiment ist aufgelöst, das ganze Officierscorps, in Treue und Ehre verbunden, harret ein jeder, in würdiger Zurückgezogenheit, der Stimme seines Volkes das jetzt Teufel bethören! Gottlob! rief der Herzog. Er mußte sich einen Augenblick auf den Marquis stützen, denn seine Standhaftigkeit war durch den allermühseligsten Kampf erschüttert! Doch kaum hatte Adalbert den Ton dieser Stimme gehört, als ihn niemand zurück hielt, er glitt vom Sessel auf die Knie nieder, und schleppte sich, beide Arme ausgebreitet, zu den Füßen des todt geglaubten, lang entbehrten Vaters! Mein Sohn, stammelte der Herzog, noch immer bemühet, die innere Bewegung zu verbergen! Mein Sohn! rief er endlich, diesen mit aller Gewalt des überwältigenden Entzückens an die starke, liebevolle Brust drückend. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0135" n="128"/> die Baronin, und die armen bethörten Mitbürger verlaßen? Ist es denn unvermeidlich geworden, daß Ihr Euch Alle auf eine oder die andere Weise Eurer Pflicht entziehet? Davor bewahre mich Gott! sagte Adalbert rasch einfallend, nur der Schuld entziehen wir uns! Der Degen, den mir mein König im Nahmen meines Vaterlandes gab, soll kein Blutbeil werden! Der Soldat, meine Tante treibt nicht des Nachrichters Handwerk! Das fühlten alle meine Cameraden mit mir, unser Regiment ist aufgelöst, das ganze Officierscorps, in Treue und Ehre verbunden, harret ein jeder, in würdiger Zurückgezogenheit, der Stimme seines Volkes das jetzt Teufel bethören!</p> <p>Gottlob! rief der Herzog. Er mußte sich einen Augenblick auf den Marquis stützen, denn seine Standhaftigkeit war durch den allermühseligsten Kampf erschüttert! Doch kaum hatte Adalbert den Ton dieser Stimme gehört, als ihn niemand zurück hielt, er glitt vom Sessel auf die Knie nieder, und schleppte sich, beide Arme ausgebreitet, zu den Füßen des todt geglaubten, lang entbehrten Vaters! Mein Sohn, stammelte der Herzog, noch immer bemühet, die innere Bewegung zu verbergen! Mein Sohn! rief er endlich, diesen mit aller Gewalt des überwältigenden Entzückens an die starke, liebevolle Brust drückend.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0135]
die Baronin, und die armen bethörten Mitbürger verlaßen? Ist es denn unvermeidlich geworden, daß Ihr Euch Alle auf eine oder die andere Weise Eurer Pflicht entziehet? Davor bewahre mich Gott! sagte Adalbert rasch einfallend, nur der Schuld entziehen wir uns! Der Degen, den mir mein König im Nahmen meines Vaterlandes gab, soll kein Blutbeil werden! Der Soldat, meine Tante treibt nicht des Nachrichters Handwerk! Das fühlten alle meine Cameraden mit mir, unser Regiment ist aufgelöst, das ganze Officierscorps, in Treue und Ehre verbunden, harret ein jeder, in würdiger Zurückgezogenheit, der Stimme seines Volkes das jetzt Teufel bethören!
Gottlob! rief der Herzog. Er mußte sich einen Augenblick auf den Marquis stützen, denn seine Standhaftigkeit war durch den allermühseligsten Kampf erschüttert! Doch kaum hatte Adalbert den Ton dieser Stimme gehört, als ihn niemand zurück hielt, er glitt vom Sessel auf die Knie nieder, und schleppte sich, beide Arme ausgebreitet, zu den Füßen des todt geglaubten, lang entbehrten Vaters! Mein Sohn, stammelte der Herzog, noch immer bemühet, die innere Bewegung zu verbergen! Mein Sohn! rief er endlich, diesen mit aller Gewalt des überwältigenden Entzückens an die starke, liebevolle Brust drückend.
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