Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.higer Selbstentäußerung, still zu erwarten; Doch möchte es im Allgemeinen schwer Man wird daher so wenig aufhören, higer Selbſtentaͤußerung, ſtill zu erwarten; Doch moͤchte es im Allgemeinen ſchwer Man wird daher ſo wenig aufhoͤren, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0059" n="55"/> higer Selbſtentaͤußerung, ſtill zu erwarten;<lb/> Feder und Papier bei Seite zu ſchieben, dem<lb/> eigenem Geiſte weniger, dem himmliſchen<lb/> mehr zu vertrauen, und es ihm anheim zu<lb/> ſtellen, zu welcher Stunde, durch welche<lb/> Hand er die alte Erde im friſchen Morgen-<lb/> glanze verjuͤngen wolle?</p><lb/> <p>Doch moͤchte es im Allgemeinen ſchwer<lb/> ſein, daß wir uns, im Spiele ſo vieler<lb/> kuͤnſtlichen Lichte, uͤberzeugten, es ſei wirklich<lb/> Nacht um uns; und wenn wir auch Alle<lb/> eine unverkennbare Muͤdigkeit empfinden, und<lb/> Vielen ſo zu Muthe iſt, wie uͤberwachten<lb/> Kindern vor dem Schlafengehen, ſo hegen<lb/> wir, wie dieſe, nur um ſo groͤßere Scheu,<lb/> das bunte Allerlei unſers Spielwerkes zu<lb/> verlaſſen.</p><lb/> <p>Man wird daher ſo wenig aufhoͤren,<lb/> zu componiren, (wie die Franzoſen ſehr be-<lb/> deutungsvoll fuͤr <hi rendition="#g">Dichten</hi> ſagen) als die<lb/> Compoſitionen zu verſchlingen. Beides wird<lb/> auf den Geiſt der Geſelligkeit Einfluß behal-<lb/> ten, den Ton beherrſchen, und die Sprache<lb/> abwechſelnd ſo oder ſo geſtalten, je nachdem<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0059]
higer Selbſtentaͤußerung, ſtill zu erwarten;
Feder und Papier bei Seite zu ſchieben, dem
eigenem Geiſte weniger, dem himmliſchen
mehr zu vertrauen, und es ihm anheim zu
ſtellen, zu welcher Stunde, durch welche
Hand er die alte Erde im friſchen Morgen-
glanze verjuͤngen wolle?
Doch moͤchte es im Allgemeinen ſchwer
ſein, daß wir uns, im Spiele ſo vieler
kuͤnſtlichen Lichte, uͤberzeugten, es ſei wirklich
Nacht um uns; und wenn wir auch Alle
eine unverkennbare Muͤdigkeit empfinden, und
Vielen ſo zu Muthe iſt, wie uͤberwachten
Kindern vor dem Schlafengehen, ſo hegen
wir, wie dieſe, nur um ſo groͤßere Scheu,
das bunte Allerlei unſers Spielwerkes zu
verlaſſen.
Man wird daher ſo wenig aufhoͤren,
zu componiren, (wie die Franzoſen ſehr be-
deutungsvoll fuͤr Dichten ſagen) als die
Compoſitionen zu verſchlingen. Beides wird
auf den Geiſt der Geſelligkeit Einfluß behal-
ten, den Ton beherrſchen, und die Sprache
abwechſelnd ſo oder ſo geſtalten, je nachdem
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