dige Gemeinschaft, kurz die Wärme und Fülle, das Gnügliche geistiger Befreundung, hemmt.
Wir werden umkehren und demüthig die Schranken wieder aufrichten müssen, die wir, nicht etwa überflogen, die wir dünkel- haft und gewissenlos niedergerissen haben.
Nehmen wir zuvörderst an, daß die sanfte Vermittelung der Religion uns hierzu allein die Hand bieten könne, so werden wir weitergehend, sie überall zur Führerin behal- ten wollen, und durch sie die Widersprüche lösen, in welche das natürliche Wollen und der äußere Zwang gegenseitiger Verpflichtungen, uns scheinbar verstricken.
Drittes Kapitel. Conversation.
Es schien mir unerläßlich, den Standpunkt im Allgemeinen festzustellen, von dem ich das gesellige Leben betrachtet wissen will.
Von irgend wo, muß man ausgehen. Eben so, die Richtung muß man kennen,
dige Gemeinſchaft, kurz die Waͤrme und Fuͤlle, das Gnuͤgliche geiſtiger Befreundung, hemmt.
Wir werden umkehren und demuͤthig die Schranken wieder aufrichten muͤſſen, die wir, nicht etwa uͤberflogen, die wir duͤnkel- haft und gewiſſenlos niedergeriſſen haben.
Nehmen wir zuvoͤrderſt an, daß die ſanfte Vermittelung der Religion uns hierzu allein die Hand bieten koͤnne, ſo werden wir weitergehend, ſie uͤberall zur Fuͤhrerin behal- ten wollen, und durch ſie die Widerſpruͤche loͤſen, in welche das natuͤrliche Wollen und der aͤußere Zwang gegenſeitiger Verpflichtungen, uns ſcheinbar verſtricken.
Drittes Kapitel. Converſation.
Es ſchien mir unerlaͤßlich, den Standpunkt im Allgemeinen feſtzuſtellen, von dem ich das geſellige Leben betrachtet wiſſen will.
Von irgend wo, muß man ausgehen. Eben ſo, die Richtung muß man kennen,
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dige Gemeinſchaft, kurz die Waͤrme und
Fuͤlle, das Gnuͤgliche geiſtiger Befreundung,
hemmt.
Wir werden umkehren und demuͤthig die
Schranken wieder aufrichten muͤſſen, die wir,
nicht etwa uͤberflogen, die wir duͤnkel-
haft und gewiſſenlos niedergeriſſen haben.
Nehmen wir zuvoͤrderſt an, daß die
ſanfte Vermittelung der Religion uns hierzu
allein die Hand bieten koͤnne, ſo werden wir
weitergehend, ſie uͤberall zur Fuͤhrerin behal-
ten wollen, und durch ſie die Widerſpruͤche
loͤſen, in welche das natuͤrliche Wollen
und der aͤußere Zwang gegenſeitiger
Verpflichtungen, uns ſcheinbar verſtricken.
Drittes Kapitel.
Converſation.
Es ſchien mir unerlaͤßlich, den Standpunkt
im Allgemeinen feſtzuſtellen, von dem ich
das geſellige Leben betrachtet wiſſen will.
Von irgend wo, muß man ausgehen.
Eben ſo, die Richtung muß man kennen,
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/36>, abgerufen am 16.07.2024.
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