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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.

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söhnung, und jede freudige Gabe ein unver-
dientes Geschenk, dessen Werth der beschei-
dene Sinn mit demüthiger Hingebung dop-
pelt empfindet. Sie duldet keinen Unfrie-
den, keine Leere, keine Bitterkeit in der Brust
in welcher sie einheimisch ist. Verdruß und
üble Laune schwinden bei dem Aufblick zu
dem, der ewig heiter, das Härteste ohne
Murren erfuhr. Neid und Mißgunst sind
unvereinbar mit dem Bewußtsein, weit mehr
zu besitzen, als man verdient. Wo sie auf-
blitzen, drücken sie Schaam und Reue nie-
der. Keine entstellende Leidenschaften, kein
Hader und Unwille, keine Härte, kein Stolz
kann demzufolge den Einklang einer schönen
Seele, den Zauber eines harmonischen Aeu-
ßern bei wahrer Frömmigkeit stören.

Was soll ich also den Frauen anders zu
dem einzigen Bildungsmittel empfehlen, als sich
in den Strom des höchsten Lebens zurück-
zutauchen, und hier in dem verjüngendem Ae-
ther, Anmuth, Grazie, Geist, Witz, berück-
sichtigende Güte und nachsichtsvolle Freund-
lichkeit, kurz den Schmuck der Schönheit,
und diese selbst, den geselligen und in-
nern Werth, in unverwelklicher Dauer, mit
in das Leben zurückzubringen.



Gedruckt bei Louis Quien.

ſoͤhnung, und jede freudige Gabe ein unver-
dientes Geſchenk, deſſen Werth der beſchei-
dene Sinn mit demuͤthiger Hingebung dop-
pelt empfindet. Sie duldet keinen Unfrie-
den, keine Leere, keine Bitterkeit in der Bruſt
in welcher ſie einheimiſch iſt. Verdruß und
uͤble Laune ſchwinden bei dem Aufblick zu
dem, der ewig heiter, das Haͤrteſte ohne
Murren erfuhr. Neid und Mißgunſt ſind
unvereinbar mit dem Bewußtſein, weit mehr
zu beſitzen, als man verdient. Wo ſie auf-
blitzen, druͤcken ſie Schaam und Reue nie-
der. Keine entſtellende Leidenſchaften, kein
Hader und Unwille, keine Haͤrte, kein Stolz
kann demzufolge den Einklang einer ſchoͤnen
Seele, den Zauber eines harmoniſchen Aeu-
ßern bei wahrer Froͤmmigkeit ſtoͤren.

Was ſoll ich alſo den Frauen anders zu
dem einzigen Bildungsmittel empfehlen, als ſich
in den Strom des hoͤchſten Lebens zuruͤck-
zutauchen, und hier in dem verjuͤngendem Ae-
ther, Anmuth, Grazie, Geiſt, Witz, beruͤck-
ſichtigende Guͤte und nachſichtsvolle Freund-
lichkeit, kurz den Schmuck der Schoͤnheit,
und dieſe ſelbſt, den geſelligen und in-
nern Werth, in unverwelklicher Dauer, mit
in das Leben zuruͤckzubringen.



Gedruckt bei Louis Quien.

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[272/0276] ſoͤhnung, und jede freudige Gabe ein unver- dientes Geſchenk, deſſen Werth der beſchei- dene Sinn mit demuͤthiger Hingebung dop- pelt empfindet. Sie duldet keinen Unfrie- den, keine Leere, keine Bitterkeit in der Bruſt in welcher ſie einheimiſch iſt. Verdruß und uͤble Laune ſchwinden bei dem Aufblick zu dem, der ewig heiter, das Haͤrteſte ohne Murren erfuhr. Neid und Mißgunſt ſind unvereinbar mit dem Bewußtſein, weit mehr zu beſitzen, als man verdient. Wo ſie auf- blitzen, druͤcken ſie Schaam und Reue nie- der. Keine entſtellende Leidenſchaften, kein Hader und Unwille, keine Haͤrte, kein Stolz kann demzufolge den Einklang einer ſchoͤnen Seele, den Zauber eines harmoniſchen Aeu- ßern bei wahrer Froͤmmigkeit ſtoͤren. Was ſoll ich alſo den Frauen anders zu dem einzigen Bildungsmittel empfehlen, als ſich in den Strom des hoͤchſten Lebens zuruͤck- zutauchen, und hier in dem verjuͤngendem Ae- ther, Anmuth, Grazie, Geiſt, Witz, beruͤck- ſichtigende Guͤte und nachſichtsvolle Freund- lichkeit, kurz den Schmuck der Schoͤnheit, und dieſe ſelbſt, den geſelligen und in- nern Werth, in unverwelklicher Dauer, mit in das Leben zuruͤckzubringen. Gedruckt bei Louis Quien.

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/276>, abgerufen am 24.11.2024.