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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.

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wird das redliche Treiben, schuldlose Specu-
lation, die sich ihres Erfolges schmeichelt.
Und was beide, der junge Freigeist, wie der
trockene Hagestolz, auch klügeln und vermes-
sen verheißen, es kommt die Stunde, in der
sie die Welt auf sich selbst zurückweisen, wo
nicht Menschen, nicht Pferde, noch Hunde
ausreichen wollen, nicht Karten und Herzen
länger zum Spielwerk dienen, in der die
matte Seele und die verbrauchte Gesundheit
melancholische Betrachtungen machen lassen,
in solcher Stunde fällt dem Einsamen die
Stelle der Schrift auf's Herz: "es ist nicht
gut, daß der Mensch allein sei."

Weiß er auch sonst nicht viel von Got-
tes Wort; dies gerade paßt auf seinen Zu-
stand, dies wirft das Gedächtniß, just im
rechten Augenblick aus dem Wust früherer
Erinnerungen heraus.

Er nimmt es auf, denkt nach, sieht um
sich her, betrachtet das wohleingerichtete
Haus, die Elegance des Geräthes, Spiegel
und Gardinen, Gemälde und Statuen, Cri-
stalle und Bronzen, alles scheint nach der

wird das redliche Treiben, ſchuldloſe Specu-
lation, die ſich ihres Erfolges ſchmeichelt.
Und was beide, der junge Freigeiſt, wie der
trockene Hageſtolz, auch kluͤgeln und vermeſ-
ſen verheißen, es kommt die Stunde, in der
ſie die Welt auf ſich ſelbſt zuruͤckweiſen, wo
nicht Menſchen, nicht Pferde, noch Hunde
ausreichen wollen, nicht Karten und Herzen
laͤnger zum Spielwerk dienen, in der die
matte Seele und die verbrauchte Geſundheit
melancholiſche Betrachtungen machen laſſen,
in ſolcher Stunde faͤllt dem Einſamen die
Stelle der Schrift auf’s Herz: „es iſt nicht
gut, daß der Menſch allein ſei.‟

Weiß er auch ſonſt nicht viel von Got-
tes Wort; dies gerade paßt auf ſeinen Zu-
ſtand, dies wirft das Gedaͤchtniß, juſt im
rechten Augenblick aus dem Wuſt fruͤherer
Erinnerungen heraus.

Er nimmt es auf, denkt nach, ſieht um
ſich her, betrachtet das wohleingerichtete
Haus, die Elegance des Geraͤthes, Spiegel
und Gardinen, Gemaͤlde und Statuen, Cri-
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[217/0221] wird das redliche Treiben, ſchuldloſe Specu- lation, die ſich ihres Erfolges ſchmeichelt. Und was beide, der junge Freigeiſt, wie der trockene Hageſtolz, auch kluͤgeln und vermeſ- ſen verheißen, es kommt die Stunde, in der ſie die Welt auf ſich ſelbſt zuruͤckweiſen, wo nicht Menſchen, nicht Pferde, noch Hunde ausreichen wollen, nicht Karten und Herzen laͤnger zum Spielwerk dienen, in der die matte Seele und die verbrauchte Geſundheit melancholiſche Betrachtungen machen laſſen, in ſolcher Stunde faͤllt dem Einſamen die Stelle der Schrift auf’s Herz: „es iſt nicht gut, daß der Menſch allein ſei.‟ Weiß er auch ſonſt nicht viel von Got- tes Wort; dies gerade paßt auf ſeinen Zu- ſtand, dies wirft das Gedaͤchtniß, juſt im rechten Augenblick aus dem Wuſt fruͤherer Erinnerungen heraus. Er nimmt es auf, denkt nach, ſieht um ſich her, betrachtet das wohleingerichtete Haus, die Elegance des Geraͤthes, Spiegel und Gardinen, Gemaͤlde und Statuen, Cri- ſtalle und Bronzen, alles ſcheint nach der

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/221>, abgerufen am 23.11.2024.