Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.Sie brauchen es auch im Einzelnen nicht Es giebt weibliche Augen, die nur auf- Dies sanfte Hinübergleiten einer Seele Sie brauchen es auch im Einzelnen nicht Es giebt weibliche Augen, die nur auf- Dies ſanfte Hinuͤbergleiten einer Seele <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0218" n="214"/> Sie brauchen es auch im Einzelnen nicht<lb/> zu wiſſen, doch beachten moͤchten ſie es viel-<lb/> leicht, wie ſehr ein einziger, ſeelenvoller<lb/> Blick der Theilnahme, das ſtille Begleiten<lb/> und Ergaͤnzen entſtehender Gedanken, auf<lb/> die Richtung im allgemeinen einwirkt! Wie<lb/> die Ueberzeugung anerkannt, verſtanden zu<lb/> werden, den Jdeen Fluͤgel, dem Streben<lb/> Adlerſchwung giebt, was es heißt, den<lb/> Adel der Seele geltend zu machen, einen<lb/> Ehrendank beim Siege uͤber das Gemeine<lb/> erwarten zu koͤnnen.</p><lb/> <p>Es giebt weibliche Augen, die nur auf-<lb/> ſehen duͤrfen, um mitten in den ſchwuͤlen<lb/> Dunſt eines ſtockenden Geſellſchafts-Ver-<lb/> kehrs alle Saiten der verſchloſſenen Bruſt<lb/> zugleich anzuſchlagen, und Toͤne heraufzu-<lb/> rufen, die zur begleitenden Muſik des Le-<lb/> bens werden!</p><lb/> <p>Dies ſanfte Hinuͤbergleiten einer Seele<lb/> in die Andre, das iſt das Geheimniß der<lb/> Simpathie. Man begreift es nie, aber es<lb/> ergreift uns, und wo man es walten laͤßt,<lb/> da ſchafft es aus ſich heraus, und erfuͤllt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [214/0218]
Sie brauchen es auch im Einzelnen nicht
zu wiſſen, doch beachten moͤchten ſie es viel-
leicht, wie ſehr ein einziger, ſeelenvoller
Blick der Theilnahme, das ſtille Begleiten
und Ergaͤnzen entſtehender Gedanken, auf
die Richtung im allgemeinen einwirkt! Wie
die Ueberzeugung anerkannt, verſtanden zu
werden, den Jdeen Fluͤgel, dem Streben
Adlerſchwung giebt, was es heißt, den
Adel der Seele geltend zu machen, einen
Ehrendank beim Siege uͤber das Gemeine
erwarten zu koͤnnen.
Es giebt weibliche Augen, die nur auf-
ſehen duͤrfen, um mitten in den ſchwuͤlen
Dunſt eines ſtockenden Geſellſchafts-Ver-
kehrs alle Saiten der verſchloſſenen Bruſt
zugleich anzuſchlagen, und Toͤne heraufzu-
rufen, die zur begleitenden Muſik des Le-
bens werden!
Dies ſanfte Hinuͤbergleiten einer Seele
in die Andre, das iſt das Geheimniß der
Simpathie. Man begreift es nie, aber es
ergreift uns, und wo man es walten laͤßt,
da ſchafft es aus ſich heraus, und erfuͤllt
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