der, welcher das Wahre zierlich, und das Kluge wahr ausdrückt, zu dem herrschenden machen könnte, wenn sie in ihren Umgang alle die Wärme des Gemüthes und des Ver- standes legte, die ein lebendiger Gedanke von selbst in großartig bewegten Seelen verbreitet.
Jn den vornehmern und eleganten Cir- keln werden sicher nur Frauen den Wahn zernichten, daß eine erhabene Gesinnung mau- vais genre, und Zartheit der Gefühle, Af- fectation sei.
Wäre es ihnen möglich, die Mode aus dem Felde zu schlagen, und der Wahrheit Raum zu schaffen, so daß diese sich eigen- thümlich frei und nothwendig gestaltete, woll- ten sie zu der feinern Gewandheit auch den Umfang und die Tiefe der Jdeen gesellt wis- sen, müßte, um ihnen zu gefallen, die Ele- gance zugleich den Charakter des Edlen und Ausgezeichneten tragen, dürfte Witz und Laune nie an die leise verschwimmenden Gränzen des Heiligen streifen, wäre der Ruf des al- lerfeinsten Ehrgefühls, einer Zartheit des Em-
der, welcher das Wahre zierlich, und das Kluge wahr ausdruͤckt, zu dem herrſchenden machen koͤnnte, wenn ſie in ihren Umgang alle die Waͤrme des Gemuͤthes und des Ver- ſtandes legte, die ein lebendiger Gedanke von ſelbſt in großartig bewegten Seelen verbreitet.
Jn den vornehmern und eleganten Cir- keln werden ſicher nur Frauen den Wahn zernichten, daß eine erhabene Geſinnung mau- vais genre, und Zartheit der Gefuͤhle, Af- fectation ſei.
Waͤre es ihnen moͤglich, die Mode aus dem Felde zu ſchlagen, und der Wahrheit Raum zu ſchaffen, ſo daß dieſe ſich eigen- thuͤmlich frei und nothwendig geſtaltete, woll- ten ſie zu der feinern Gewandheit auch den Umfang und die Tiefe der Jdeen geſellt wiſ- ſen, muͤßte, um ihnen zu gefallen, die Ele- gance zugleich den Charakter des Edlen und Ausgezeichneten tragen, duͤrfte Witz und Laune nie an die leiſe verſchwimmenden Graͤnzen des Heiligen ſtreifen, waͤre der Ruf des al- lerfeinſten Ehrgefuͤhls, einer Zartheit des Em-
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der, welcher das Wahre zierlich, und das
Kluge wahr ausdruͤckt, zu dem herrſchenden
machen koͤnnte, wenn ſie in ihren Umgang
alle die Waͤrme des Gemuͤthes und des Ver-
ſtandes legte, die ein lebendiger Gedanke
von ſelbſt in großartig bewegten Seelen
verbreitet.
Jn den vornehmern und eleganten Cir-
keln werden ſicher nur Frauen den Wahn
zernichten, daß eine erhabene Geſinnung mau-
vais genre, und Zartheit der Gefuͤhle, Af-
fectation ſei.
Waͤre es ihnen moͤglich, die Mode aus
dem Felde zu ſchlagen, und der Wahrheit
Raum zu ſchaffen, ſo daß dieſe ſich eigen-
thuͤmlich frei und nothwendig geſtaltete, woll-
ten ſie zu der feinern Gewandheit auch den
Umfang und die Tiefe der Jdeen geſellt wiſ-
ſen, muͤßte, um ihnen zu gefallen, die Ele-
gance zugleich den Charakter des Edlen und
Ausgezeichneten tragen, duͤrfte Witz und Laune
nie an die leiſe verſchwimmenden Graͤnzen
des Heiligen ſtreifen, waͤre der Ruf des al-
lerfeinſten Ehrgefuͤhls, einer Zartheit des Em-
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/204>, abgerufen am 16.07.2024.
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