ich kenne den mütterlichen Ehrgeiz Einfluß habender Matronen, und kann versichern, durch alle Abstufungen der Gesellschaft, mit demselben Motiv dieselben Resultate, unter angemessenen Bedingungen der Form und des Tones, gefunden zu haben.
Und am Ende, frage ich auch, weshalb sollte es nicht so sein? Kommt es einmal darauf an, vor sich und Andern zu gelten, ja, mehr zu gelten, als diese, das Ziel mag hoch oder niedrig, fern oder nahe gesteckt sein, die Anstrengung, dahin zu gelangen, wird ewig den Frieden der Seele stören, die Brust einengen und Willen und Gedanken in unzähligen kleinen Beziehungen und Rück- sichten zerstückeln.
Wer an sich denkt, bezieht auch nur das Leben auf sich. Die Gesellschaft, gleich- viel, ob klein, ob groß, ist nur für ihn da, er nicht für die Gesellschaft. Was hier hin- dernd in den Weg tritt, wird an die Seite geschoben, wenn es sich schieben läßt, oder angegriffen, mit solchen Waffen, wie sie dem Angreifenden zu Gebote stehen, es sei durch
ich kenne den muͤtterlichen Ehrgeiz Einfluß habender Matronen, und kann verſichern, durch alle Abſtufungen der Geſellſchaft, mit demſelben Motiv dieſelben Reſultate, unter angemeſſenen Bedingungen der Form und des Tones, gefunden zu haben.
Und am Ende, frage ich auch, weshalb ſollte es nicht ſo ſein? Kommt es einmal darauf an, vor ſich und Andern zu gelten, ja, mehr zu gelten, als dieſe, das Ziel mag hoch oder niedrig, fern oder nahe geſteckt ſein, die Anſtrengung, dahin zu gelangen, wird ewig den Frieden der Seele ſtoͤren, die Bruſt einengen und Willen und Gedanken in unzaͤhligen kleinen Beziehungen und Ruͤck- ſichten zerſtuͤckeln.
Wer an ſich denkt, bezieht auch nur das Leben auf ſich. Die Geſellſchaft, gleich- viel, ob klein, ob groß, iſt nur fuͤr ihn da, er nicht fuͤr die Geſellſchaft. Was hier hin- dernd in den Weg tritt, wird an die Seite geſchoben, wenn es ſich ſchieben laͤßt, oder angegriffen, mit ſolchen Waffen, wie ſie dem Angreifenden zu Gebote ſtehen, es ſei durch
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[16/0020]
ich kenne den muͤtterlichen Ehrgeiz Einfluß
habender Matronen, und kann verſichern,
durch alle Abſtufungen der Geſellſchaft, mit
demſelben Motiv dieſelben Reſultate, unter
angemeſſenen Bedingungen der Form und
des Tones, gefunden zu haben.
Und am Ende, frage ich auch, weshalb
ſollte es nicht ſo ſein? Kommt es einmal
darauf an, vor ſich und Andern zu gelten,
ja, mehr zu gelten, als dieſe, das Ziel mag
hoch oder niedrig, fern oder nahe geſteckt
ſein, die Anſtrengung, dahin zu gelangen,
wird ewig den Frieden der Seele ſtoͤren, die
Bruſt einengen und Willen und Gedanken
in unzaͤhligen kleinen Beziehungen und Ruͤck-
ſichten zerſtuͤckeln.
Wer an ſich denkt, bezieht auch nur
das Leben auf ſich. Die Geſellſchaft, gleich-
viel, ob klein, ob groß, iſt nur fuͤr ihn da,
er nicht fuͤr die Geſellſchaft. Was hier hin-
dernd in den Weg tritt, wird an die Seite
geſchoben, wenn es ſich ſchieben laͤßt, oder
angegriffen, mit ſolchen Waffen, wie ſie dem
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/20>, abgerufen am 16.07.2024.
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