Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810.und da er mich in einer peinlich-lauernden Stellung wahrnahm, sprang er ungestüm auf mich zu und fragte keck nach der Ursach meines Dortseins. Ich war nicht in der Stimmung, ihm auf eine geschickte Weise auszuweichen, noch weniger Rechenschaft von meinem Thun und Lassen abzulegen, daher antwortete ich eben so heftig, ohne eigentlich zu antworten. Das Gespräch erhitzte sich immer mehr und riß uns vom Gegenstand desselben zu persönlichen Beleidigungen fort. Während der Zeit war Fernando unbemerkt aus der Thüre geschlüpft. Von dem, was ihm eben begegnet war, konnte er sehr leicht auf die Veranlassung unsers Wortwechsels schließen. Er trat daher zu uns, und nachdem er sich für meinen Reisegefährten und uns beide für Fremdlinge in dieser Stadt erklärt hatte, bewies er dem armen Betrognen, daß wir uns bei verschiednen, von einander abweichenden, Geschäften in dieser Gegend dies ausgezeichnete Haus, zum Wahrzeichen gemeinschaftlichen Zusammentreffens, ausersehen hätten. -- Eine Fluth von Worten und feinen Wendungen drückte jeden Zweifel in unserm Gegner nieder, der sich am Ende beschämt und reuig zurückzog. Kaum waren wir allein, so riß mich Fernando, unter tollem Lachen, nach einem nahgelegnen Kaffeehause. Hier machte und da er mich in einer peinlich-lauernden Stellung wahrnahm, sprang er ungestüm auf mich zu und fragte keck nach der Ursach meines Dortseins. Ich war nicht in der Stimmung, ihm auf eine geschickte Weise auszuweichen, noch weniger Rechenschaft von meinem Thun und Lassen abzulegen, daher antwortete ich eben so heftig, ohne eigentlich zu antworten. Das Gespräch erhitzte sich immer mehr und riß uns vom Gegenstand desselben zu persönlichen Beleidigungen fort. Während der Zeit war Fernando unbemerkt aus der Thüre geschlüpft. Von dem, was ihm eben begegnet war, konnte er sehr leicht auf die Veranlassung unsers Wortwechsels schließen. Er trat daher zu uns, und nachdem er sich für meinen Reisegefährten und uns beide für Fremdlinge in dieser Stadt erklärt hatte, bewies er dem armen Betrognen, daß wir uns bei verschiednen, von einander abweichenden, Geschäften in dieser Gegend dies ausgezeichnete Haus, zum Wahrzeichen gemeinschaftlichen Zusammentreffens, ausersehen hätten. — Eine Fluth von Worten und feinen Wendungen drückte jeden Zweifel in unserm Gegner nieder, der sich am Ende beschämt und reuig zurückzog. Kaum waren wir allein, so riß mich Fernando, unter tollem Lachen, nach einem nahgelegnen Kaffeehause. Hier machte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="83"/> und da er mich in einer peinlich-lauernden Stellung wahrnahm, sprang er ungestüm auf mich zu und fragte keck nach der Ursach meines Dortseins. Ich war nicht in der Stimmung, ihm auf eine geschickte Weise auszuweichen, noch weniger Rechenschaft von meinem Thun und Lassen abzulegen, daher antwortete ich eben so heftig, ohne eigentlich zu antworten. Das Gespräch erhitzte sich immer mehr und riß uns vom Gegenstand desselben zu persönlichen Beleidigungen fort. Während der Zeit war Fernando unbemerkt aus der Thüre geschlüpft. Von dem, was ihm eben begegnet war, konnte er sehr leicht auf die Veranlassung unsers Wortwechsels schließen. Er trat daher zu uns, und nachdem er sich für meinen Reisegefährten und uns beide für Fremdlinge in dieser Stadt erklärt hatte, bewies er dem armen Betrognen, daß wir uns bei verschiednen, von einander abweichenden, Geschäften in dieser Gegend dies ausgezeichnete Haus, zum Wahrzeichen gemeinschaftlichen Zusammentreffens, ausersehen hätten. — Eine Fluth von Worten und feinen Wendungen drückte jeden Zweifel in unserm Gegner nieder, der sich am Ende beschämt und reuig zurückzog. Kaum waren wir allein, so riß mich Fernando, unter tollem Lachen, nach einem nahgelegnen Kaffeehause. Hier machte </p> </div> </body> </text> </TEI> [83/0091]
und da er mich in einer peinlich-lauernden Stellung wahrnahm, sprang er ungestüm auf mich zu und fragte keck nach der Ursach meines Dortseins. Ich war nicht in der Stimmung, ihm auf eine geschickte Weise auszuweichen, noch weniger Rechenschaft von meinem Thun und Lassen abzulegen, daher antwortete ich eben so heftig, ohne eigentlich zu antworten. Das Gespräch erhitzte sich immer mehr und riß uns vom Gegenstand desselben zu persönlichen Beleidigungen fort. Während der Zeit war Fernando unbemerkt aus der Thüre geschlüpft. Von dem, was ihm eben begegnet war, konnte er sehr leicht auf die Veranlassung unsers Wortwechsels schließen. Er trat daher zu uns, und nachdem er sich für meinen Reisegefährten und uns beide für Fremdlinge in dieser Stadt erklärt hatte, bewies er dem armen Betrognen, daß wir uns bei verschiednen, von einander abweichenden, Geschäften in dieser Gegend dies ausgezeichnete Haus, zum Wahrzeichen gemeinschaftlichen Zusammentreffens, ausersehen hätten. — Eine Fluth von Worten und feinen Wendungen drückte jeden Zweifel in unserm Gegner nieder, der sich am Ende beschämt und reuig zurückzog. Kaum waren wir allein, so riß mich Fernando, unter tollem Lachen, nach einem nahgelegnen Kaffeehause. Hier machte
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Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins01_1810/91>, abgerufen am 16.07.2024. |