Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

selber. Ja, Unglückliche! rief eine bekannte Stimme, verbirg Dich in die innerste Tiefe Deiner Seele. Luise erkannte, laut schreiend, Julius. Wie das rächende Schicksal trat er vor Beide. Alle zurückgedrängte Gluth seiner entzündeten Brust flammte lodernd auf. Er griff Fernando heftig beim Arm. Verflucht! rief er, verflucht sei die Stunde, wo Dich Deine Mutter gebahr, unwürdiger Freund! Lösche Dein Verbrechen mit Deinem oder meinem Blute. Er warf ihm ein Pistol hin. Fernando hob es still auf. Sie stellten sich gegenüber. Luise sank sprachlos zu Boden, indem sie ihre Arme flehend gegen Beide aufhob. Um aller Heiligen Willen! rief der Mönch herzustürzend, haltet ein, ihr seid Brüder, Fernando ist mein, ist Violas Sohn; ich bin Eduard von Mansfeld! Der Knall beider zugleich abgedrückten Pistolen fuhr schneidend durch die Luft, ehe er noch endete; Fernando fiel blutend in seine Arme.


selber. Ja, Unglückliche! rief eine bekannte Stimme, verbirg Dich in die innerste Tiefe Deiner Seele. Luise erkannte, laut schreiend, Julius. Wie das rächende Schicksal trat er vor Beide. Alle zurückgedrängte Gluth seiner entzündeten Brust flammte lodernd auf. Er griff Fernando heftig beim Arm. Verflucht! rief er, verflucht sei die Stunde, wo Dich Deine Mutter gebahr, unwürdiger Freund! Lösche Dein Verbrechen mit Deinem oder meinem Blute. Er warf ihm ein Pistol hin. Fernando hob es still auf. Sie stellten sich gegenüber. Luise sank sprachlos zu Boden, indem sie ihre Arme flehend gegen Beide aufhob. Um aller Heiligen Willen! rief der Mönch herzustürzend, haltet ein, ihr seid Brüder, Fernando ist mein, ist Violas Sohn; ich bin Eduard von Mansfeld! Der Knall beider zugleich abgedrückten Pistolen fuhr schneidend durch die Luft, ehe er noch endete; Fernando fiel blutend in seine Arme.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0175" n="167"/>
selber. Ja, Unglückliche! rief eine bekannte Stimme, verbirg Dich in die innerste Tiefe Deiner Seele. Luise erkannte, laut schreiend, Julius. Wie das rächende Schicksal trat er vor Beide. Alle zurückgedrängte Gluth seiner entzündeten Brust flammte lodernd auf. Er griff Fernando heftig beim Arm. Verflucht! rief er, verflucht sei die Stunde, wo Dich Deine Mutter gebahr, unwürdiger Freund! Lösche Dein Verbrechen mit Deinem oder meinem Blute. Er warf ihm ein Pistol hin. Fernando hob es still auf. Sie stellten sich gegenüber. Luise sank sprachlos zu Boden, indem sie ihre Arme flehend gegen Beide aufhob. Um aller Heiligen Willen! rief der Mönch herzustürzend, haltet ein, ihr seid Brüder, Fernando ist mein, ist Violas Sohn; ich bin Eduard von Mansfeld! Der Knall beider zugleich abgedrückten Pistolen fuhr schneidend durch die Luft, ehe er noch endete; Fernando fiel blutend in seine Arme.</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0175] selber. Ja, Unglückliche! rief eine bekannte Stimme, verbirg Dich in die innerste Tiefe Deiner Seele. Luise erkannte, laut schreiend, Julius. Wie das rächende Schicksal trat er vor Beide. Alle zurückgedrängte Gluth seiner entzündeten Brust flammte lodernd auf. Er griff Fernando heftig beim Arm. Verflucht! rief er, verflucht sei die Stunde, wo Dich Deine Mutter gebahr, unwürdiger Freund! Lösche Dein Verbrechen mit Deinem oder meinem Blute. Er warf ihm ein Pistol hin. Fernando hob es still auf. Sie stellten sich gegenüber. Luise sank sprachlos zu Boden, indem sie ihre Arme flehend gegen Beide aufhob. Um aller Heiligen Willen! rief der Mönch herzustürzend, haltet ein, ihr seid Brüder, Fernando ist mein, ist Violas Sohn; ich bin Eduard von Mansfeld! Der Knall beider zugleich abgedrückten Pistolen fuhr schneidend durch die Luft, ehe er noch endete; Fernando fiel blutend in seine Arme.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

TextGrid: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI von TextGrid (2013-03-15T15:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus TextGrid entsprechen muss.
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-03-15T15:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-03-15T15:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Wird ein Wort durch einen Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf der vorhergehenden Seite übernommen.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Der Zeilenfall wurde aufgehoben, die Absätze beibehalten.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins01_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins01_1810/175
Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins01_1810/175>, abgerufen am 24.11.2024.