Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810.und Sie von dessen plötzlicher Erscheinung benach richtigen will. Er ist wirklich hier, und was noch mehr ist, gesonnen, lange hier zu bleiben. Sein Anblick hat den Eindruck nicht verwischen können, den sein früher aufgefaßtes Bild in mir zurück ließ. Ich weiß es nicht, warum mir alles, auch das Einfachste in ihm, zweideutig und falsch erscheint; allein in dieser Stimmung muß ich befangen und wir alle drei müssen in einem gespannten Verhältniß bleiben. Vielleicht wirkt er auf Andre günstiger, vielleicht sehe ich auch hier in mei ner Einsamkeit zu ängstlich auf ihn und lasse mich von Kleinigkeiten stören, die sonst wohl unbemerkt hingingen. Ich wage es daher, liebe Emilie, Ihre Mutter an die Erfüllung ihres Versprechens zu erinnern, und erwarte Sie mit allen Ihren Gästen in diesen Tagen auf dem Falkenstein. Sagen Sie ihr, daß ich, an die Leitung der besten Mutter gewöhnt, ihrer feinen Gewandtheit und Weltkenntniß bedürfe, um eine schickliche Haltung zu gewinnen, und daß ich sie dringend bitte, mir den Beistand nicht zu versagen, den sie mir so mütterlich zugesichert habe. Leben Sie wohl, beste Emilie. Empfehlen Sie mich Ihrer gelehrten Welt und dem guten Carl, wenn er noch bei Ihnen ist. Vergessen Sie auch nicht, den Maler mitzubringen, der Fernando vielleicht am besten unter uns allen kennt." und Sie von dessen plötzlicher Erscheinung benach richtigen will. Er ist wirklich hier, und was noch mehr ist, gesonnen, lange hier zu bleiben. Sein Anblick hat den Eindruck nicht verwischen können, den sein früher aufgefaßtes Bild in mir zurück ließ. Ich weiß es nicht, warum mir alles, auch das Einfachste in ihm, zweideutig und falsch erscheint; allein in dieser Stimmung muß ich befangen und wir alle drei müssen in einem gespannten Verhältniß bleiben. Vielleicht wirkt er auf Andre günstiger, vielleicht sehe ich auch hier in mei ner Einsamkeit zu ängstlich auf ihn und lasse mich von Kleinigkeiten stören, die sonst wohl unbemerkt hingingen. Ich wage es daher, liebe Emilie, Ihre Mutter an die Erfüllung ihres Versprechens zu erinnern, und erwarte Sie mit allen Ihren Gästen in diesen Tagen auf dem Falkenstein. Sagen Sie ihr, daß ich, an die Leitung der besten Mutter gewöhnt, ihrer feinen Gewandtheit und Weltkenntniß bedürfe, um eine schickliche Haltung zu gewinnen, und daß ich sie dringend bitte, mir den Beistand nicht zu versagen, den sie mir so mütterlich zugesichert habe. Leben Sie wohl, beste Emilie. Empfehlen Sie mich Ihrer gelehrten Welt und dem guten Carl, wenn er noch bei Ihnen ist. Vergessen Sie auch nicht, den Maler mitzubringen, der Fernando vielleicht am besten unter uns allen kennt.« <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0103" n="95"/> und Sie von dessen plötzlicher Erscheinung benach richtigen will. Er ist wirklich hier, und was noch mehr ist, gesonnen, lange hier zu bleiben. Sein Anblick hat den Eindruck nicht verwischen können, den sein früher aufgefaßtes Bild in mir zurück ließ. Ich weiß es nicht, warum mir alles, auch das Einfachste in ihm, zweideutig und falsch erscheint; allein in dieser Stimmung muß ich befangen und wir alle drei müssen in einem gespannten Verhältniß bleiben. Vielleicht wirkt er auf Andre günstiger, vielleicht sehe ich auch hier in mei ner Einsamkeit zu ängstlich auf ihn und lasse mich von Kleinigkeiten stören, die sonst wohl unbemerkt hingingen. Ich wage es daher, liebe Emilie, Ihre Mutter an die Erfüllung ihres Versprechens zu erinnern, und erwarte Sie mit allen Ihren Gästen in diesen Tagen auf dem Falkenstein. Sagen Sie ihr, daß ich, an die Leitung der besten Mutter gewöhnt, ihrer feinen Gewandtheit und Weltkenntniß bedürfe, um eine schickliche Haltung zu gewinnen, und daß ich sie dringend bitte, mir den Beistand nicht zu versagen, den sie mir so mütterlich zugesichert habe.</p> <p>Leben Sie wohl, beste Emilie. Empfehlen Sie mich Ihrer gelehrten Welt und dem guten Carl, wenn er noch bei Ihnen ist. Vergessen Sie auch nicht, den Maler mitzubringen, der Fernando vielleicht am besten unter uns allen kennt.«</p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0103]
und Sie von dessen plötzlicher Erscheinung benach richtigen will. Er ist wirklich hier, und was noch mehr ist, gesonnen, lange hier zu bleiben. Sein Anblick hat den Eindruck nicht verwischen können, den sein früher aufgefaßtes Bild in mir zurück ließ. Ich weiß es nicht, warum mir alles, auch das Einfachste in ihm, zweideutig und falsch erscheint; allein in dieser Stimmung muß ich befangen und wir alle drei müssen in einem gespannten Verhältniß bleiben. Vielleicht wirkt er auf Andre günstiger, vielleicht sehe ich auch hier in mei ner Einsamkeit zu ängstlich auf ihn und lasse mich von Kleinigkeiten stören, die sonst wohl unbemerkt hingingen. Ich wage es daher, liebe Emilie, Ihre Mutter an die Erfüllung ihres Versprechens zu erinnern, und erwarte Sie mit allen Ihren Gästen in diesen Tagen auf dem Falkenstein. Sagen Sie ihr, daß ich, an die Leitung der besten Mutter gewöhnt, ihrer feinen Gewandtheit und Weltkenntniß bedürfe, um eine schickliche Haltung zu gewinnen, und daß ich sie dringend bitte, mir den Beistand nicht zu versagen, den sie mir so mütterlich zugesichert habe.
Leben Sie wohl, beste Emilie. Empfehlen Sie mich Ihrer gelehrten Welt und dem guten Carl, wenn er noch bei Ihnen ist. Vergessen Sie auch nicht, den Maler mitzubringen, der Fernando vielleicht am besten unter uns allen kennt.«
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