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Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810.

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eine Feuerfluth in die ihrige über, so daß ich sie plötzlich durchdringe und kenne. -- Er hatte sich Luisen genähert und faßte ihre Hand, die spielend das siedende Wasser in den Theetopf tröpfeln ließ. Ich bitte Sie, fuhr er fort, schöne Gräfin, vergessen Sie es nicht, daß ich ein Fremdling in ihrem Norden bin, messen Sie mich nicht mit dem gewohnten Maßstab Ihrer einmal angenommenen Weise. Die deutschen Frauen, sagt man, sind sehr ernst und an einen ruhigen, besonnenen Umgang gewöhnt; übersehen Sie daher die Funken, die bei der leisesten Berührung aus diesem glühenden Innern sprühen, und denken Sie darum nicht nachtheiliger von mir als -- Julius trat herein. Ich habe, fuhr er fort, diesem die andre Hand reichend, nur kurze Zeit in einem Familienkreis verlebt und wenige Erinnrungen aus meiner Kindheit von so friedlichen Augenblicken gerettet; allein sie wollen hier wieder erwachen, und ich bitte zwei gute Menschen, mich auf eine Zeitlang in ihre Mitte aufzunehmen. Julius umarmte ihn gerührt; Luise sagte mit unsichrer Stimme; sie wünsche, daß er sich in den einförmigen Umgebungen gefallen könne, und eilte dann in ihr Cabinet, folgende Zeilen an Emilien zu schreiben.

"Sie ahnden schwerlich, daß ich Ihnen aufs neue den Nahmen jenes berüchtigten Fremden nennen,

eine Feuerfluth in die ihrige über, so daß ich sie plötzlich durchdringe und kenne. — Er hatte sich Luisen genähert und faßte ihre Hand, die spielend das siedende Wasser in den Theetopf tröpfeln ließ. Ich bitte Sie, fuhr er fort, schöne Gräfin, vergessen Sie es nicht, daß ich ein Fremdling in ihrem Norden bin, messen Sie mich nicht mit dem gewohnten Maßstab Ihrer einmal angenommenen Weise. Die deutschen Frauen, sagt man, sind sehr ernst und an einen ruhigen, besonnenen Umgang gewöhnt; übersehen Sie daher die Funken, die bei der leisesten Berührung aus diesem glühenden Innern sprühen, und denken Sie darum nicht nachtheiliger von mir als — Julius trat herein. Ich habe, fuhr er fort, diesem die andre Hand reichend, nur kurze Zeit in einem Familienkreis verlebt und wenige Erinnrungen aus meiner Kindheit von so friedlichen Augenblicken gerettet; allein sie wollen hier wieder erwachen, und ich bitte zwei gute Menschen, mich auf eine Zeitlang in ihre Mitte aufzunehmen. Julius umarmte ihn gerührt; Luise sagte mit unsichrer Stimme; sie wünsche, daß er sich in den einförmigen Umgebungen gefallen könne, und eilte dann in ihr Cabinet, folgende Zeilen an Emilien zu schreiben.

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[94/0102] eine Feuerfluth in die ihrige über, so daß ich sie plötzlich durchdringe und kenne. — Er hatte sich Luisen genähert und faßte ihre Hand, die spielend das siedende Wasser in den Theetopf tröpfeln ließ. Ich bitte Sie, fuhr er fort, schöne Gräfin, vergessen Sie es nicht, daß ich ein Fremdling in ihrem Norden bin, messen Sie mich nicht mit dem gewohnten Maßstab Ihrer einmal angenommenen Weise. Die deutschen Frauen, sagt man, sind sehr ernst und an einen ruhigen, besonnenen Umgang gewöhnt; übersehen Sie daher die Funken, die bei der leisesten Berührung aus diesem glühenden Innern sprühen, und denken Sie darum nicht nachtheiliger von mir als — Julius trat herein. Ich habe, fuhr er fort, diesem die andre Hand reichend, nur kurze Zeit in einem Familienkreis verlebt und wenige Erinnrungen aus meiner Kindheit von so friedlichen Augenblicken gerettet; allein sie wollen hier wieder erwachen, und ich bitte zwei gute Menschen, mich auf eine Zeitlang in ihre Mitte aufzunehmen. Julius umarmte ihn gerührt; Luise sagte mit unsichrer Stimme; sie wünsche, daß er sich in den einförmigen Umgebungen gefallen könne, und eilte dann in ihr Cabinet, folgende Zeilen an Emilien zu schreiben. »Sie ahnden schwerlich, daß ich Ihnen aufs neue den Nahmen jenes berüchtigten Fremden nennen,

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins01_1810/102>, abgerufen am 25.11.2024.