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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.

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Forster's Reise um die Welt
1774.
May.
wäre die älteste von allen, ohngefähr dreyßig Jahre alt, und an Am-
mo's
Sohn Namens T'Eri-Derre, verheirathet; 2.) Die zweyte Tedua
(Prinzeßin) heiße Taurai, sey unverheirathet, und ohngefähr sieben und
zwanzig Jahr alt; diese schien bey dem hiesigen Frauenzimmer fast in eben
so allgemeinem Ansehen zu stehen, als der König auf der ganzen Insel. 3.)
O-Tuh, der Eri-Rahai, oder König von Tahiti, ohngefähr 26 Jahr alt:
ich habe bereits weiter oben gedacht, daß jedermann zum Zeichen der Ehrfurcht
in seiner Gegenwart die Schultern entblößen mußte, und unser Tahitischer Hi-
storiograph sagte mir heute, daß auch Aheatua, ohngeachtet er Regent der klei-
neren Halb-Insel sey, dennoch, als Vasal des Königes, zu eben dieser Ehrenbe-
zeugung sich bequemen müsse. 4.) Tedua Tehamai, oder Prinzeßinn Tehamai,
die dem Alter nach auf O-Tuh folgt, starb in der Jugend. 5.) T'Eri-Watau
selbst (von dem sich alle diese Nachrichten herschreiben,) ist der nächste in der
Ordnung, und schien ohngefähr 16 Jahr alt zu seyn; er sagte, daß er noch ei-
nen andern Namen habe, der mir aber entfallen ist, und ich vermuthe, daß es
nur sein Ehrentitel gewesen. 6.) Sein nächster Bruder Tubuaiterai, auch
Mayorro genannt, ist ein Knabe von 10 oder 11 Jahren. 7.) Erreretua, ein
kleines Mädchen von 7 Jahren, und 8.) Tepaau, ein Knabe von 4 bis 5 Jah-
ren, sind die jüngsten. Eine gesunde, keinesweges aber corpulente Leibesbe-
schaffenheit, und ein dicker buschichter Kopf von Haaren, schien das eigenthüm-
liche Merkmal der ganzen Familie zu seyn. Ihre Gesichtszüge waren meisten-
theils gefällig; ihre Farbe aber sehr braun, Nihaurai und O-Tu ausgenommen.
Die ganze Familie schien bey dem Volke sehr beliebt zu seyn, so wie überhaupt
die Zuneigung gegen die Befehlshaber, einen Zug im National-Character der Ta-
hitier
ausmacht. Wirklich verdiente auch die königliche Familie, ihres durchgän-
gig leutseligen und gutherzigen Betragens wegen, mit Recht allgemeine Liebe. Te-
dua Taurai
begleitete den König fast jedesmal, wenn er zu uns ans Schiff kam;
und dann hielt sie es ihrem Range im geringsten nicht zuwider, von den gemein-
sten Matrosen, gegen Zeug und andre Merkwürdigkeiten, rothe Federn einzuhan-
deln. Einstmals war sie mit O-Tu, dem Capitain und meinem Vater in der
Cajütte, um unsern Vorrath von Eisengeräth und andern Handlungs-Artikeln
durchzusehen. Zufälligerweise ward der Capitain herausgerufen, und kaum

Forſter’s Reiſe um die Welt
1774.
May.
waͤre die aͤlteſte von allen, ohngefaͤhr dreyßig Jahre alt, und an Am-
mo’s
Sohn Namens T’Eri-Derre, verheirathet; 2.) Die zweyte Tedua
(Prinzeßin) heiße Tauraï, ſey unverheirathet, und ohngefaͤhr ſieben und
zwanzig Jahr alt; dieſe ſchien bey dem hieſigen Frauenzimmer faſt in eben
ſo allgemeinem Anſehen zu ſtehen, als der Koͤnig auf der ganzen Inſel. 3.)
O-Tuh, der Eri-Rahai, oder Koͤnig von Tahiti, ohngefaͤhr 26 Jahr alt:
ich habe bereits weiter oben gedacht, daß jedermann zum Zeichen der Ehrfurcht
in ſeiner Gegenwart die Schultern entbloͤßen mußte, und unſer Tahitiſcher Hi-
ſtoriograph ſagte mir heute, daß auch Aheatua, ohngeachtet er Regent der klei-
neren Halb-Inſel ſey, dennoch, als Vaſal des Koͤniges, zu eben dieſer Ehrenbe-
zeugung ſich bequemen muͤſſe. 4.) Tedua Tehamai, oder Prinzeßinn Tehamai,
die dem Alter nach auf O-Tuh folgt, ſtarb in der Jugend. 5.) T’Eri-Watau
ſelbſt (von dem ſich alle dieſe Nachrichten herſchreiben,) iſt der naͤchſte in der
Ordnung, und ſchien ohngefaͤhr 16 Jahr alt zu ſeyn; er ſagte, daß er noch ei-
nen andern Namen habe, der mir aber entfallen iſt, und ich vermuthe, daß es
nur ſein Ehrentitel geweſen. 6.) Sein naͤchſter Bruder Tubuaïterai, auch
Mayorro genannt, iſt ein Knabe von 10 oder 11 Jahren. 7.) Erreretua, ein
kleines Maͤdchen von 7 Jahren, und 8.) Tepaau, ein Knabe von 4 bis 5 Jah-
ren, ſind die juͤngſten. Eine geſunde, keinesweges aber corpulente Leibesbe-
ſchaffenheit, und ein dicker buſchichter Kopf von Haaren, ſchien das eigenthuͤm-
liche Merkmal der ganzen Familie zu ſeyn. Ihre Geſichtszuͤge waren meiſten-
theils gefaͤllig; ihre Farbe aber ſehr braun, Nihaurai und O-Tu ausgenommen.
Die ganze Familie ſchien bey dem Volke ſehr beliebt zu ſeyn, ſo wie uͤberhaupt
die Zuneigung gegen die Befehlshaber, einen Zug im National-Character der Ta-
hitier
ausmacht. Wirklich verdiente auch die koͤnigliche Familie, ihres durchgaͤn-
gig leutſeligen und gutherzigen Betragens wegen, mit Recht allgemeine Liebe. Te-
dua Taurai
begleitete den Koͤnig faſt jedesmal, wenn er zu uns ans Schiff kam;
und dann hielt ſie es ihrem Range im geringſten nicht zuwider, von den gemein-
ſten Matroſen, gegen Zeug und andre Merkwuͤrdigkeiten, rothe Federn einzuhan-
deln. Einſtmals war ſie mit O-Tu, dem Capitain und meinem Vater in der
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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise02_1780/86>, abgerufen am 27.11.2024.