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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
ligte diesen Schritt und blieb daher mit seiner ganzen Familie zu O-Parre zu-1774.
May.

rück. Tutahah kehrte sich aber daran nicht, sondern gieng in Begleitung O-
Tuh's
auf die Erdenge los, welche die beyden Halb-Inseln mit einander verbindet.
Hier kam es zwischen ihm und Aheatua zu einer Schlacht, in welcher Tutahahs
ganze Armee auseinander gesprengt wurde, und er selbst das Leben einbüßte. Ei-
nige Leute versicherten, er sey gefangen und nachher, auf Befehl des Siegers,
ums Leben gebracht worden; andre aber, unter denen auch O-Mai war, be-
haupteten, er sey würklich auf dem Schlachtfelde geblieben. O-Tuh flüchtete
mit einigen vertrauten Freunden auf die Berge, indeß Aheatua sein siegreiches
Heer nach Matavai und O-Parre führte. Bey Annäherung des Ueberwin-
ders floh auch Happai in die Gebürge, Aheatua aber ließ ihm durch einen
Boten sicheres Geleit versprechen und ausdrücklich andeuten, er habe gegen ihn
und seine Familie im geringsten keine Absichten, sondern sey noch jetzt, so wie
von je her, zum Frieden geneigt. Durch eben diesen Bothen erfuhren die
Flüchtlinge auch, daß Tutahah auf dem Platz geblieben sey, O-Tuh aber ver-
mißt werde, ohne daß man sagen könne, wo er hingekommen. Happai wagte
es also, im Vertrauen auf Aheatua's Wort, aus seinem Schlupfwinkel her-
vorzukommen, und bald darauf langte auch O-Tuh, durch ungebahnte und
sehr beschwerliche Wege, mit seinen wenigen Gefährten wiederum bey seinem
Vater an. Hierauf ward sofort ein allgemeiner Friede geschlossen, und
O-Tuh übernahm von Stund an die Regierung selbst. Nach den beträcht-
lichen Landes-Verbesserungen zu urtheilen, die er seit dem Antritt seines Regi-
ments, während unsrer acht monatlichen Abwesenheit, zu Stande gebracht, muß
O-Tuh ein Mann von ganz guten Einsichten seyn, und das allgemeine Beste
seiner Unterthanen durch schickliche Mittel zu befördern wissen. Aheatua
starb bald nach geschlossenem Frieden, und sein Sohn, gleiches Namens, den
wir im August 1773 zu Aitepiha antrafen, folgte ihm in der Regierung
von Teiarrabu.

Te-Eri Watau, dem wir die vorstehenden Nachrichten zu verdanken hatten,
gab uns zugleich über die Genealogie der Königlichen Familie folgende Auskunft.
Sein Vater, sagte er, habe acht Kinder. 1. Tedua*) d.i. die Prinzeßin, Nihaurai

*) Ueber die Bedeutung dieses Titels sehe man im ersten Theil pag. 304. nach.
Forster's Reise u. d. W. zweyter Th. K

in den Jahren 1772 bis 1775.
ligte dieſen Schritt und blieb daher mit ſeiner ganzen Familie zu O-Parre zu-1774.
May.

ruͤck. Tutahah kehrte ſich aber daran nicht, ſondern gieng in Begleitung O-
Tuh’s
auf die Erdenge los, welche die beyden Halb-Inſeln mit einander verbindet.
Hier kam es zwiſchen ihm und Aheatua zu einer Schlacht, in welcher Tutahahs
ganze Armee auseinander geſprengt wurde, und er ſelbſt das Leben einbuͤßte. Ei-
nige Leute verſicherten, er ſey gefangen und nachher, auf Befehl des Siegers,
ums Leben gebracht worden; andre aber, unter denen auch O-Maï war, be-
haupteten, er ſey wuͤrklich auf dem Schlachtfelde geblieben. O-Tuh fluͤchtete
mit einigen vertrauten Freunden auf die Berge, indeß Aheatua ſein ſiegreiches
Heer nach Matavai und O-Parre fuͤhrte. Bey Annaͤherung des Ueberwin-
ders floh auch Happai in die Gebuͤrge, Aheatua aber ließ ihm durch einen
Boten ſicheres Geleit verſprechen und ausdruͤcklich andeuten, er habe gegen ihn
und ſeine Familie im geringſten keine Abſichten, ſondern ſey noch jetzt, ſo wie
von je her, zum Frieden geneigt. Durch eben dieſen Bothen erfuhren die
Fluͤchtlinge auch, daß Tutahah auf dem Platz geblieben ſey, O-Tuh aber ver-
mißt werde, ohne daß man ſagen koͤnne, wo er hingekommen. Happai wagte
es alſo, im Vertrauen auf Aheatua’s Wort, aus ſeinem Schlupfwinkel her-
vorzukommen, und bald darauf langte auch O-Tuh, durch ungebahnte und
ſehr beſchwerliche Wege, mit ſeinen wenigen Gefaͤhrten wiederum bey ſeinem
Vater an. Hierauf ward ſofort ein allgemeiner Friede geſchloſſen, und
O-Tuh uͤbernahm von Stund an die Regierung ſelbſt. Nach den betraͤcht-
lichen Landes-Verbeſſerungen zu urtheilen, die er ſeit dem Antritt ſeines Regi-
ments, waͤhrend unſrer acht monatlichen Abweſenheit, zu Stande gebracht, muß
O-Tuh ein Mann von ganz guten Einſichten ſeyn, und das allgemeine Beſte
ſeiner Unterthanen durch ſchickliche Mittel zu befoͤrdern wiſſen. Aheatua
ſtarb bald nach geſchloſſenem Frieden, und ſein Sohn, gleiches Namens, den
wir im Auguſt 1773 zu Aitepiha antrafen, folgte ihm in der Regierung
von Teiarrabu.

Te-Eri Watau, dem wir die vorſtehenden Nachrichten zu verdanken hatten,
gab uns zugleich uͤber die Genealogie der Koͤniglichen Familie folgende Auskunft.
Sein Vater, ſagte er, habe acht Kinder. 1. Tedua*) d.i. die Prinzeßin, Nihaurai

*) Ueber die Bedeutung dieſes Titels ſehe man im erſten Theil pag. 304. nach.
Forſter’s Reiſe u. d. W. zweyter Th. K
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[73/0085] in den Jahren 1772 bis 1775. ligte dieſen Schritt und blieb daher mit ſeiner ganzen Familie zu O-Parre zu- ruͤck. Tutahah kehrte ſich aber daran nicht, ſondern gieng in Begleitung O- Tuh’s auf die Erdenge los, welche die beyden Halb-Inſeln mit einander verbindet. Hier kam es zwiſchen ihm und Aheatua zu einer Schlacht, in welcher Tutahahs ganze Armee auseinander geſprengt wurde, und er ſelbſt das Leben einbuͤßte. Ei- nige Leute verſicherten, er ſey gefangen und nachher, auf Befehl des Siegers, ums Leben gebracht worden; andre aber, unter denen auch O-Maï war, be- haupteten, er ſey wuͤrklich auf dem Schlachtfelde geblieben. O-Tuh fluͤchtete mit einigen vertrauten Freunden auf die Berge, indeß Aheatua ſein ſiegreiches Heer nach Matavai und O-Parre fuͤhrte. Bey Annaͤherung des Ueberwin- ders floh auch Happai in die Gebuͤrge, Aheatua aber ließ ihm durch einen Boten ſicheres Geleit verſprechen und ausdruͤcklich andeuten, er habe gegen ihn und ſeine Familie im geringſten keine Abſichten, ſondern ſey noch jetzt, ſo wie von je her, zum Frieden geneigt. Durch eben dieſen Bothen erfuhren die Fluͤchtlinge auch, daß Tutahah auf dem Platz geblieben ſey, O-Tuh aber ver- mißt werde, ohne daß man ſagen koͤnne, wo er hingekommen. Happai wagte es alſo, im Vertrauen auf Aheatua’s Wort, aus ſeinem Schlupfwinkel her- vorzukommen, und bald darauf langte auch O-Tuh, durch ungebahnte und ſehr beſchwerliche Wege, mit ſeinen wenigen Gefaͤhrten wiederum bey ſeinem Vater an. Hierauf ward ſofort ein allgemeiner Friede geſchloſſen, und O-Tuh uͤbernahm von Stund an die Regierung ſelbſt. Nach den betraͤcht- lichen Landes-Verbeſſerungen zu urtheilen, die er ſeit dem Antritt ſeines Regi- ments, waͤhrend unſrer acht monatlichen Abweſenheit, zu Stande gebracht, muß O-Tuh ein Mann von ganz guten Einſichten ſeyn, und das allgemeine Beſte ſeiner Unterthanen durch ſchickliche Mittel zu befoͤrdern wiſſen. Aheatua ſtarb bald nach geſchloſſenem Frieden, und ſein Sohn, gleiches Namens, den wir im Auguſt 1773 zu Aitepiha antrafen, folgte ihm in der Regierung von Teiarrabu. 1774. May. Te-Eri Watau, dem wir die vorſtehenden Nachrichten zu verdanken hatten, gab uns zugleich uͤber die Genealogie der Koͤniglichen Familie folgende Auskunft. Sein Vater, ſagte er, habe acht Kinder. 1. Tedua *) d.i. die Prinzeßin, Nihaurai *) Ueber die Bedeutung dieſes Titels ſehe man im erſten Theil pag. 304. nach. Forſter’s Reiſe u. d. W. zweyter Th. K

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise02_1780/85>, abgerufen am 24.11.2024.