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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
nen kleine Eylande zu seyn, die zwar nicht sehr hoch, demohnerachtet aber als1774.
Decem-
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gänzlich unfruchtbare, schwarze Felsenmassen aussahen. Jenseits diesen kamen
höhere und größere Berggegenden zum Vorschein, vom Gipfel an, fast bis zum
Meer herab, mit Schnee bedeckt. In Ermanglung anderer lebenden Geschöpfe
schwärmten Seeraben, Sturmvögel, Skuas, und andre Wasservögel an dieser
öden Küste umher, und schienen uns für die Unfruchtbarkeit des Landes wenig-
stens einigen Ersatz zu versprechen, wenn nämlich zu Sichrung des Schiffes nur
ein Haven anzutreffen wäre. Wir haben auch in der That, auf der ganzen Rei-
se um die Welt, nur wenig Länder gefunden, wo gar keine frische Lebensmittel,
weder aus dem Pflanzen- noch aus dem Thierreiche, vorhanden gewesen wären,
vermittelst deren wir uns, wenigstens gegen den höchsten Grad des Schaar-
boks, und gegen andre Krankheiten dieser Art, hätten schützen können!

Um eilf Uhr kamen wir an einer weit in See ragenden Landspitze vor-
über, die Capitain Cook, Cap Gloucester, benannte. Nachmittags see-
gelten wir bey dem Eylande vorüber, auf welchem, Freziers Reisebeschreibung
nach, das Cap Noir belegen ist. Die bey seinem Werke in Kupfer gesto-
chene Aussicht dieses Vorgebürges ist ganz richtig gezeichnet und gen Nordosten
schien ein langer Arm von der See ins Land zu gehen, welches ohne Zweifel der
sogenannte Canal von S. Barbara ist. Schon auf den älteren spanischen Car-
ten findet man diesen Theil von Tierra del Fuego, der Wahrheit gemäß, in
viele Eylande und dazwischen laufende Canäle abgetheilt, die alle von den äl-
teren Seefahrern gedachter Nation entdeckt und benannt worden sind. Zu den
besten Charten dieser Art gehört diejenige, welche der von Herrn Dr. Casimir
Gomez Ortega
verfertigten spanischen Uebersetzung von Byrons Reise *) um
die Welt, beygefügt ist. Nach Maaßgabe dieser Carten fanden wir, daß das
Land, von dem Orte an wo wir es zuerst erblickt bis ans Cap Noir hin, aus mehre-
ren Inseln besteht, und vielleicht würden wir noch eine größere Anzahl derselben
wahrgenommen haben, wenn das Wetter nicht gar zu neblicht gewesen wäre.


*) Wohl verstanden, die kleine Beschreibung, die von einem Ungenannten, etliche Jahre
früher als die Hawkesworthische Sammlung, herausgegeben ward.
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in den Jahren 1772 bis 1775.
nen kleine Eylande zu ſeyn, die zwar nicht ſehr hoch, demohnerachtet aber als1774.
Decem-
ber.

gaͤnzlich unfruchtbare, ſchwarze Felſenmaſſen ausſahen. Jenſeits dieſen kamen
hoͤhere und groͤßere Berggegenden zum Vorſchein, vom Gipfel an, faſt bis zum
Meer herab, mit Schnee bedeckt. In Ermanglung anderer lebenden Geſchoͤpfe
ſchwaͤrmten Seeraben, Sturmvoͤgel, Skuas, und andre Waſſervoͤgel an dieſer
oͤden Kuͤſte umher, und ſchienen uns fuͤr die Unfruchtbarkeit des Landes wenig-
ſtens einigen Erſatz zu verſprechen, wenn naͤmlich zu Sichrung des Schiffes nur
ein Haven anzutreffen waͤre. Wir haben auch in der That, auf der ganzen Rei-
ſe um die Welt, nur wenig Laͤnder gefunden, wo gar keine friſche Lebensmittel,
weder aus dem Pflanzen- noch aus dem Thierreiche, vorhanden geweſen waͤren,
vermittelſt deren wir uns, wenigſtens gegen den hoͤchſten Grad des Schaar-
boks, und gegen andre Krankheiten dieſer Art, haͤtten ſchuͤtzen koͤnnen!

Um eilf Uhr kamen wir an einer weit in See ragenden Landſpitze vor-
uͤber, die Capitain Cook, Cap Glouceſter, benannte. Nachmittags ſee-
gelten wir bey dem Eylande voruͤber, auf welchem, Freziers Reiſebeſchreibung
nach, das Cap Noir belegen iſt. Die bey ſeinem Werke in Kupfer geſto-
chene Ausſicht dieſes Vorgebuͤrges iſt ganz richtig gezeichnet und gen Nordoſten
ſchien ein langer Arm von der See ins Land zu gehen, welches ohne Zweifel der
ſogenannte Canal von S. Barbara iſt. Schon auf den aͤlteren ſpaniſchen Car-
ten findet man dieſen Theil von Tierra del Fuego, der Wahrheit gemaͤß, in
viele Eylande und dazwiſchen laufende Canaͤle abgetheilt, die alle von den aͤl-
teren Seefahrern gedachter Nation entdeckt und benannt worden ſind. Zu den
beſten Charten dieſer Art gehoͤrt diejenige, welche der von Herrn Dr. Caſimir
Gomez Ortega
verfertigten ſpaniſchen Ueberſetzung von Byrons Reiſe *) um
die Welt, beygefuͤgt iſt. Nach Maaßgabe dieſer Carten fanden wir, daß das
Land, von dem Orte an wo wir es zuerſt erblickt bis ans Cap Noir hin, aus mehre-
ren Inſeln beſteht, und vielleicht wuͤrden wir noch eine groͤßere Anzahl derſelben
wahrgenommen haben, wenn das Wetter nicht gar zu neblicht geweſen waͤre.


*) Wohl verſtanden, die kleine Beſchreibung, die von einem Ungenannten, etliche Jahre
fruͤher als die Hawkesworthiſche Sammlung, herausgegeben ward.
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[381/0399] in den Jahren 1772 bis 1775. nen kleine Eylande zu ſeyn, die zwar nicht ſehr hoch, demohnerachtet aber als gaͤnzlich unfruchtbare, ſchwarze Felſenmaſſen ausſahen. Jenſeits dieſen kamen hoͤhere und groͤßere Berggegenden zum Vorſchein, vom Gipfel an, faſt bis zum Meer herab, mit Schnee bedeckt. In Ermanglung anderer lebenden Geſchoͤpfe ſchwaͤrmten Seeraben, Sturmvoͤgel, Skuas, und andre Waſſervoͤgel an dieſer oͤden Kuͤſte umher, und ſchienen uns fuͤr die Unfruchtbarkeit des Landes wenig- ſtens einigen Erſatz zu verſprechen, wenn naͤmlich zu Sichrung des Schiffes nur ein Haven anzutreffen waͤre. Wir haben auch in der That, auf der ganzen Rei- ſe um die Welt, nur wenig Laͤnder gefunden, wo gar keine friſche Lebensmittel, weder aus dem Pflanzen- noch aus dem Thierreiche, vorhanden geweſen waͤren, vermittelſt deren wir uns, wenigſtens gegen den hoͤchſten Grad des Schaar- boks, und gegen andre Krankheiten dieſer Art, haͤtten ſchuͤtzen koͤnnen! 1774. Decem- ber. Um eilf Uhr kamen wir an einer weit in See ragenden Landſpitze vor- uͤber, die Capitain Cook, Cap Glouceſter, benannte. Nachmittags ſee- gelten wir bey dem Eylande voruͤber, auf welchem, Freziers Reiſebeſchreibung nach, das Cap Noir belegen iſt. Die bey ſeinem Werke in Kupfer geſto- chene Ausſicht dieſes Vorgebuͤrges iſt ganz richtig gezeichnet und gen Nordoſten ſchien ein langer Arm von der See ins Land zu gehen, welches ohne Zweifel der ſogenannte Canal von S. Barbara iſt. Schon auf den aͤlteren ſpaniſchen Car- ten findet man dieſen Theil von Tierra del Fuego, der Wahrheit gemaͤß, in viele Eylande und dazwiſchen laufende Canaͤle abgetheilt, die alle von den aͤl- teren Seefahrern gedachter Nation entdeckt und benannt worden ſind. Zu den beſten Charten dieſer Art gehoͤrt diejenige, welche der von Herrn Dr. Caſimir Gomez Ortega verfertigten ſpaniſchen Ueberſetzung von Byrons Reiſe *) um die Welt, beygefuͤgt iſt. Nach Maaßgabe dieſer Carten fanden wir, daß das Land, von dem Orte an wo wir es zuerſt erblickt bis ans Cap Noir hin, aus mehre- ren Inſeln beſteht, und vielleicht wuͤrden wir noch eine groͤßere Anzahl derſelben wahrgenommen haben, wenn das Wetter nicht gar zu neblicht geweſen waͤre. *) Wohl verſtanden, die kleine Beſchreibung, die von einem Ungenannten, etliche Jahre fruͤher als die Hawkesworthiſche Sammlung, herausgegeben ward. B b b 3

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise02_1780/399>, abgerufen am 24.11.2024.