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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
daß sie mir die Zeit dazu verstattet hätten. Ohne sich, weder an meine gute1774.
August.

Absicht, noch an das was uns mit diesen Fischen ehedem begegnet war, zu keh-
ren, schnitten sie solche alsbald in Stücken, rieben sie mit Salz und Pfeffer
und wanderten damit nach dem Kessel. Glücklicherweise bekamen sie ihnen
auch diesmal ganz wohl. Ein neuer Beweis, daß jene, die einem Theil
unsrer Gesellschaft so üble Zufälle verursacht, sich damals gerade von giftigen
Pflanzen oder Insekten genährt, und dadurch eine schädliche Eigenschaft bekom-
men haben mußten, welche ihrer Natur sonst nicht eigen war. Unsre Matro-
sen hatten sich bey diesem zweifelhaften Gericht auf das Experiment verlassen,
daß ein silberner Löffel, den sie mit in den Kessel geworfen, ohne alle Flecken
geblieben war. Im Grunde ist dies aber eine sehr unzulängliche Probe,
denn bekanntermaaßen haben nur gewisse Arten Gift die Eigenschaft, das
Metall anzugreifen.

Die Einwohner fuhren zwar noch immer fort, uns Yams zu verkaufen,
doch kam im ganzen nur wenig zu Markte. Schildkrötenschaale war die einzige
Waare, die ihnen gefiel, allein zum Unglück fanden sich im ganzen Schiff nicht
mehr als etliche kleine Stücken vorräthig, die in Tonga-Tadbu zufälliger weise
eingetauscht, und überdem nicht in die besten Hände gekommen waren. Sie
gehörten Matrosen zu, die unüberlegter weise Bogen und Pfeile dafür einkauf-
ten, anstatt daß sie, zur Verbesserung ihrer Kost die aus herzlich schlechtem
Pöckelfleisch bestand, sich und uns einen Vorrath von Yams hätten anschaf-
fen sollen.

Mit dem Botanisiren wollte es ebenfalls nicht recht fort; so viel Mühe
wir auch daran gewendet; so hatten wir doch noch nicht so viel neue Kräuter
gefunden, daß wir zu Abzeichnung und Beschreibung derselben einen ganzen
Tag hätten an Bord bleiben müssen. Wir giengen also täglich ohne Ausnah-
me ans Land, und suchten, bald hier bald dort, Stoff zu neuen Bemerkungen.

Am 13ten verfügten wir uns nach der ostwärts gelegenen Anhöhe, um
unsere Freunde, die beym alten Pao-vjangom wohnten, zu besuchen. So-
wohl die Neugier als auch das Mißtrauen der Insulaner gegen uns, hatten jetzt
schon so weit nachgelassen, daß sie weder so oft, noch so zahlreich als sonst an
den Strand herab kamen. Daher geschah es, daß uns auf unserm heuti-

in den Jahren 1772 bis 1775.
daß ſie mir die Zeit dazu verſtattet haͤtten. Ohne ſich, weder an meine gute1774.
Auguſt.

Abſicht, noch an das was uns mit dieſen Fiſchen ehedem begegnet war, zu keh-
ren, ſchnitten ſie ſolche alsbald in Stuͤcken, rieben ſie mit Salz und Pfeffer
und wanderten damit nach dem Keſſel. Gluͤcklicherweiſe bekamen ſie ihnen
auch diesmal ganz wohl. Ein neuer Beweis, daß jene, die einem Theil
unſrer Geſellſchaft ſo uͤble Zufaͤlle verurſacht, ſich damals gerade von giftigen
Pflanzen oder Inſekten genaͤhrt, und dadurch eine ſchaͤdliche Eigenſchaft bekom-
men haben mußten, welche ihrer Natur ſonſt nicht eigen war. Unſre Matro-
ſen hatten ſich bey dieſem zweifelhaften Gericht auf das Experiment verlaſſen,
daß ein ſilberner Loͤffel, den ſie mit in den Keſſel geworfen, ohne alle Flecken
geblieben war. Im Grunde iſt dies aber eine ſehr unzulaͤngliche Probe,
denn bekanntermaaßen haben nur gewiſſe Arten Gift die Eigenſchaft, das
Metall anzugreifen.

Die Einwohner fuhren zwar noch immer fort, uns Yams zu verkaufen,
doch kam im ganzen nur wenig zu Markte. Schildkroͤtenſchaale war die einzige
Waare, die ihnen gefiel, allein zum Ungluͤck fanden ſich im ganzen Schiff nicht
mehr als etliche kleine Stuͤcken vorraͤthig, die in Tonga-Tadbu zufaͤlliger weiſe
eingetauſcht, und uͤberdem nicht in die beſten Haͤnde gekommen waren. Sie
gehoͤrten Matroſen zu, die unuͤberlegter weiſe Bogen und Pfeile dafuͤr einkauf-
ten, anſtatt daß ſie, zur Verbeſſerung ihrer Koſt die aus herzlich ſchlechtem
Poͤckelfleiſch beſtand, ſich und uns einen Vorrath von Yams haͤtten anſchaf-
fen ſollen.

Mit dem Botaniſiren wollte es ebenfalls nicht recht fort; ſo viel Muͤhe
wir auch daran gewendet; ſo hatten wir doch noch nicht ſo viel neue Kraͤuter
gefunden, daß wir zu Abzeichnung und Beſchreibung derſelben einen ganzen
Tag haͤtten an Bord bleiben muͤſſen. Wir giengen alſo taͤglich ohne Ausnah-
me ans Land, und ſuchten, bald hier bald dort, Stoff zu neuen Bemerkungen.

Am 13ten verfuͤgten wir uns nach der oſtwaͤrts gelegenen Anhoͤhe, um
unſere Freunde, die beym alten Pao-vjangom wohnten, zu beſuchen. So-
wohl die Neugier als auch das Mißtrauen der Inſulaner gegen uns, hatten jetzt
ſchon ſo weit nachgelaſſen, daß ſie weder ſo oft, noch ſo zahlreich als ſonſt an
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[247/0261] in den Jahren 1772 bis 1775. daß ſie mir die Zeit dazu verſtattet haͤtten. Ohne ſich, weder an meine gute Abſicht, noch an das was uns mit dieſen Fiſchen ehedem begegnet war, zu keh- ren, ſchnitten ſie ſolche alsbald in Stuͤcken, rieben ſie mit Salz und Pfeffer und wanderten damit nach dem Keſſel. Gluͤcklicherweiſe bekamen ſie ihnen auch diesmal ganz wohl. Ein neuer Beweis, daß jene, die einem Theil unſrer Geſellſchaft ſo uͤble Zufaͤlle verurſacht, ſich damals gerade von giftigen Pflanzen oder Inſekten genaͤhrt, und dadurch eine ſchaͤdliche Eigenſchaft bekom- men haben mußten, welche ihrer Natur ſonſt nicht eigen war. Unſre Matro- ſen hatten ſich bey dieſem zweifelhaften Gericht auf das Experiment verlaſſen, daß ein ſilberner Loͤffel, den ſie mit in den Keſſel geworfen, ohne alle Flecken geblieben war. Im Grunde iſt dies aber eine ſehr unzulaͤngliche Probe, denn bekanntermaaßen haben nur gewiſſe Arten Gift die Eigenſchaft, das Metall anzugreifen. 1774. Auguſt. Die Einwohner fuhren zwar noch immer fort, uns Yams zu verkaufen, doch kam im ganzen nur wenig zu Markte. Schildkroͤtenſchaale war die einzige Waare, die ihnen gefiel, allein zum Ungluͤck fanden ſich im ganzen Schiff nicht mehr als etliche kleine Stuͤcken vorraͤthig, die in Tonga-Tadbu zufaͤlliger weiſe eingetauſcht, und uͤberdem nicht in die beſten Haͤnde gekommen waren. Sie gehoͤrten Matroſen zu, die unuͤberlegter weiſe Bogen und Pfeile dafuͤr einkauf- ten, anſtatt daß ſie, zur Verbeſſerung ihrer Koſt die aus herzlich ſchlechtem Poͤckelfleiſch beſtand, ſich und uns einen Vorrath von Yams haͤtten anſchaf- fen ſollen. Mit dem Botaniſiren wollte es ebenfalls nicht recht fort; ſo viel Muͤhe wir auch daran gewendet; ſo hatten wir doch noch nicht ſo viel neue Kraͤuter gefunden, daß wir zu Abzeichnung und Beſchreibung derſelben einen ganzen Tag haͤtten an Bord bleiben muͤſſen. Wir giengen alſo taͤglich ohne Ausnah- me ans Land, und ſuchten, bald hier bald dort, Stoff zu neuen Bemerkungen. Am 13ten verfuͤgten wir uns nach der oſtwaͤrts gelegenen Anhoͤhe, um unſere Freunde, die beym alten Pao-vjangom wohnten, zu beſuchen. So- wohl die Neugier als auch das Mißtrauen der Inſulaner gegen uns, hatten jetzt ſchon ſo weit nachgelaſſen, daß ſie weder ſo oft, noch ſo zahlreich als ſonſt an den Strand herab kamen. Daher geſchah es, daß uns auf unſerm heuti-

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise02_1780/261>, abgerufen am 25.11.2024.