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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
Pfeilen; auf acht bis zehn Schritte treffen sie mit voller Kraft; in einer grös-1774.
August.

sern Entfernung aber, z. B. auf fünf und zwanzig bis dreyßig Schritte weit? hat
man gar nichts davon zu befürchten, denn aus Furcht die Bogen zu zerbrechen,
spannen sie solche nie stark genug um so weit damit zu reichen. Ausser diesen
Wurfgewehren, davon die Erwachsenen bald die eine bald die andre Art führen,
hat auch ein jeder eine Keule bey sich, und die werden beym Handgemenge ge-
braucht. Es giebt derselben fünf unterschiedne Formen: Die besten sind aus
Casuarina-Holz, vier Fuß lang, gerade, sauber abgeglättet und an beydeu
Enden, so wohl oben als unten, mit einem Knopf versehen. Der oberste
der zum Handgriff gehört ist rund; der andere hingegen, welcher die eigent-
liche Keule ausmacht, hat mehrere hervorragende Spitzen oder Zacken in Fi-
gur eines Sterns. Zu der zweyten Gattung von Keulen, die sechs Fuß lang
sind, wird eine graue, harte Holzart und zwar vermuthlich nur das Stamm-
Ende des Baums genommen, denn am Untertheil dieser Keulen findet man, auf
der einen Seite, allemahl einen ansehnlichen Höcker der ein Stück von der Wur-
zel zu seyn scheint. Die dritte, beynahe fünf Fuß lange Sorte, ist am un-
tern Ende mit einem acht bis zehn Zoll langen Zapfen versehen, der vom
Schaft der Keule rechtwinklicht absteht, und fast wie die Lanzetten, deren sich
die Roßärzte bedienen, aussieht, auch gleich denselben eine scharfe Ecke oder
Schneide hat. Die vierte Art von Keulen ist der vorhergehenden ganz ähnlich,
nur daß sie auf jeder Seite, folglich überhaupt vier solche scharf hervorragen-
de Zapfen hat. Endlich die fünfte Art bestehet aus einem rundgeformten Stück
Corallen-Felsen, welches ohngefähr anderthalb Fuß lang, im Durchmesser aber
nur zween Zoll dick ist, und nicht blos zum Hauen, sondern auch zum Werfen
gebraucht zu werden pflegt.


"Im Gegentheil entdecke ich nun da, wo ich sonst etwas tadelnswerthes zu bemerken
"glaubte, neue, unerkannte Schönheiten. Wie malerisch und wie richtig hat er nicht
"alles, bis auf die kleinste Bewegung des Speeres und dessen der ihn abwirft, zu beschrei-
"ben gewußt! In Tanna hab ich dies Bild bis auf das geringste Detail realisirt gefun-
"den. Z. B. das Schütteln in der Hand, das Schwingen ums Haupt, das Zielen eh
"der Wurf geschieht, das Rauschen des Speeres im Fluge, sein Wancken und Zittern
"wenn er in die Erde fährt."
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in den Jahren 1772 bis 1775.
Pfeilen; auf acht bis zehn Schritte treffen ſie mit voller Kraft; in einer groͤſ-1774.
Auguſt.

ſern Entfernung aber, z. B. auf fuͤnf und zwanzig bis dreyßig Schritte weit? hat
man gar nichts davon zu befuͤrchten, denn aus Furcht die Bogen zu zerbrechen,
ſpannen ſie ſolche nie ſtark genug um ſo weit damit zu reichen. Auſſer dieſen
Wurfgewehren, davon die Erwachſenen bald die eine bald die andre Art fuͤhren,
hat auch ein jeder eine Keule bey ſich, und die werden beym Handgemenge ge-
braucht. Es giebt derſelben fuͤnf unterſchiedne Formen: Die beſten ſind aus
Caſuarina-Holz, vier Fuß lang, gerade, ſauber abgeglaͤttet und an beydeu
Enden, ſo wohl oben als unten, mit einem Knopf verſehen. Der oberſte
der zum Handgriff gehoͤrt iſt rund; der andere hingegen, welcher die eigent-
liche Keule ausmacht, hat mehrere hervorragende Spitzen oder Zacken in Fi-
gur eines Sterns. Zu der zweyten Gattung von Keulen, die ſechs Fuß lang
ſind, wird eine graue, harte Holzart und zwar vermuthlich nur das Stamm-
Ende des Baums genommen, denn am Untertheil dieſer Keulen findet man, auf
der einen Seite, allemahl einen anſehnlichen Hoͤcker der ein Stuͤck von der Wur-
zel zu ſeyn ſcheint. Die dritte, beynahe fuͤnf Fuß lange Sorte, iſt am un-
tern Ende mit einem acht bis zehn Zoll langen Zapfen verſehen, der vom
Schaft der Keule rechtwinklicht abſteht, und faſt wie die Lanzetten, deren ſich
die Roßaͤrzte bedienen, ausſieht, auch gleich denſelben eine ſcharfe Ecke oder
Schneide hat. Die vierte Art von Keulen iſt der vorhergehenden ganz aͤhnlich,
nur daß ſie auf jeder Seite, folglich uͤberhaupt vier ſolche ſcharf hervorragen-
de Zapfen hat. Endlich die fuͤnfte Art beſtehet aus einem rundgeformten Stuͤck
Corallen-Felſen, welches ohngefaͤhr anderthalb Fuß lang, im Durchmeſſer aber
nur zween Zoll dick iſt, und nicht blos zum Hauen, ſondern auch zum Werfen
gebraucht zu werden pflegt.


„Im Gegentheil entdecke ich nun da, wo ich ſonſt etwas tadelnswerthes zu bemerken
„glaubte, neue, unerkannte Schoͤnheiten. Wie maleriſch und wie richtig hat er nicht
„alles, bis auf die kleinſte Bewegung des Speeres und deſſen der ihn abwirft, zu beſchrei-
„ben gewußt! In Tanna hab ich dies Bild bis auf das geringſte Detail realiſirt gefun-
„den. Z. B. das Schuͤtteln in der Hand, das Schwingen ums Haupt, das Zielen eh
„der Wurf geſchieht, das Rauſchen des Speeres im Fluge, ſein Wancken und Zittern
„wenn er in die Erde faͤhrt.”
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[221/0235] in den Jahren 1772 bis 1775. Pfeilen; auf acht bis zehn Schritte treffen ſie mit voller Kraft; in einer groͤſ- ſern Entfernung aber, z. B. auf fuͤnf und zwanzig bis dreyßig Schritte weit? hat man gar nichts davon zu befuͤrchten, denn aus Furcht die Bogen zu zerbrechen, ſpannen ſie ſolche nie ſtark genug um ſo weit damit zu reichen. Auſſer dieſen Wurfgewehren, davon die Erwachſenen bald die eine bald die andre Art fuͤhren, hat auch ein jeder eine Keule bey ſich, und die werden beym Handgemenge ge- braucht. Es giebt derſelben fuͤnf unterſchiedne Formen: Die beſten ſind aus Caſuarina-Holz, vier Fuß lang, gerade, ſauber abgeglaͤttet und an beydeu Enden, ſo wohl oben als unten, mit einem Knopf verſehen. Der oberſte der zum Handgriff gehoͤrt iſt rund; der andere hingegen, welcher die eigent- liche Keule ausmacht, hat mehrere hervorragende Spitzen oder Zacken in Fi- gur eines Sterns. Zu der zweyten Gattung von Keulen, die ſechs Fuß lang ſind, wird eine graue, harte Holzart und zwar vermuthlich nur das Stamm- Ende des Baums genommen, denn am Untertheil dieſer Keulen findet man, auf der einen Seite, allemahl einen anſehnlichen Hoͤcker der ein Stuͤck von der Wur- zel zu ſeyn ſcheint. Die dritte, beynahe fuͤnf Fuß lange Sorte, iſt am un- tern Ende mit einem acht bis zehn Zoll langen Zapfen verſehen, der vom Schaft der Keule rechtwinklicht abſteht, und faſt wie die Lanzetten, deren ſich die Roßaͤrzte bedienen, ausſieht, auch gleich denſelben eine ſcharfe Ecke oder Schneide hat. Die vierte Art von Keulen iſt der vorhergehenden ganz aͤhnlich, nur daß ſie auf jeder Seite, folglich uͤberhaupt vier ſolche ſcharf hervorragen- de Zapfen hat. Endlich die fuͤnfte Art beſtehet aus einem rundgeformten Stuͤck Corallen-Felſen, welches ohngefaͤhr anderthalb Fuß lang, im Durchmeſſer aber nur zween Zoll dick iſt, und nicht blos zum Hauen, ſondern auch zum Werfen gebraucht zu werden pflegt. 1774. Auguſt. (*) (*) „Im Gegentheil entdecke ich nun da, wo ich ſonſt etwas tadelnswerthes zu bemerken „glaubte, neue, unerkannte Schoͤnheiten. Wie maleriſch und wie richtig hat er nicht „alles, bis auf die kleinſte Bewegung des Speeres und deſſen der ihn abwirft, zu beſchrei- „ben gewußt! In Tanna hab ich dies Bild bis auf das geringſte Detail realiſirt gefun- „den. Z. B. das Schuͤtteln in der Hand, das Schwingen ums Haupt, das Zielen eh „der Wurf geſchieht, das Rauſchen des Speeres im Fluge, ſein Wancken und Zittern „wenn er in die Erde faͤhrt.” E e 3

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise02_1780/235>, abgerufen am 22.11.2024.