Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.Forster's Reise um die Welt 1772.August.diese Inseln vermittelst einer päbstlichen Bulle und führte derselben zufolge, vom Jahr 1344 an, den Titel eines Prinzen der glücklichen Inseln ohne jedoch von diesen seinen Staaten würklich Besitz zu nehmen. Hierauf wurden sie im Jahr 1402 abermals von Johann Baron von Bethencourt aus der Normandie besucht. Dieser nahm einige derselben in Besitz und nannte sich König der Kana- rischen Inseln. Sein Enkel aber trat alles Anrecht auf selbige dem Don Hen- rich, Infanten von Portugall ab; und endlich wurden sie den Spaniern über- lassen, welche sie auch noch jetzt besitzen. Am folgenden Tag um 5 Uhr des Morgens, paßirten wir die Insel gliche,
Forſter’s Reiſe um die Welt 1772.Auguſt.dieſe Inſeln vermittelſt einer paͤbſtlichen Bulle und fuͤhrte derſelben zufolge, vom Jahr 1344 an, den Titel eines Prinzen der gluͤcklichen Inſeln ohne jedoch von dieſen ſeinen Staaten wuͤrklich Beſitz zu nehmen. Hierauf wurden ſie im Jahr 1402 abermals von Johann Baron von Bethencourt aus der Normandie beſucht. Dieſer nahm einige derſelben in Beſitz und nannte ſich Koͤnig der Kana- riſchen Inſeln. Sein Enkel aber trat alles Anrecht auf ſelbige dem Don Hen- rich, Infanten von Portugall ab; und endlich wurden ſie den Spaniern uͤber- laſſen, welche ſie auch noch jetzt beſitzen. Am folgenden Tag um 5 Uhr des Morgens, paßirten wir die Inſel gliche,
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Forſter’s Reiſe um die Welt
dieſe Inſeln vermittelſt einer paͤbſtlichen Bulle und fuͤhrte derſelben zufolge,
vom Jahr 1344 an, den Titel eines Prinzen der gluͤcklichen Inſeln ohne jedoch
von dieſen ſeinen Staaten wuͤrklich Beſitz zu nehmen. Hierauf wurden ſie im Jahr
1402 abermals von Johann Baron von Bethencourt aus der Normandie
beſucht. Dieſer nahm einige derſelben in Beſitz und nannte ſich Koͤnig der Kana-
riſchen Inſeln. Sein Enkel aber trat alles Anrecht auf ſelbige dem Don Hen-
rich, Infanten von Portugall ab; und endlich wurden ſie den Spaniern uͤber-
laſſen, welche ſie auch noch jetzt beſitzen.
1772.
Auguſt.
Am folgenden Tag um 5 Uhr des Morgens, paßirten wir die Inſel
Ferro, die deshalb merkwuͤrdig iſt, weil einige Geographen die erſte Mittags-
linie durchs weſtliche Ende derſelben ziehen. Nach einer vom Capitain Cook
angeſtellten aſtronomiſchen Beobachtung, liegt dieſe weſtliche Spitze der Inſel
im 27°. 42′ noͤrdlicher Breite und im 18°.9′ weſtlicher Laͤnge. An eben dem
Tage, als wir ohngefaͤhr unterm 27 ſten Grad noͤrdlicher Breite waren, ſahen
wir verſchiedne fliegende Fiſche, die, von Bonniten und Doraden verfolgt, ſich
uͤber die Oberflaͤche des Waſſers erhoben. Sie flogen nach allen Richtungen,
bald hier bald dorthin und nicht etwa bloß gegen den Wind allein, wie Kalm
ausſchließenderweiſe zu glauben ſcheint. Auch flogen ſie nicht immer in gera-
den, ſondern auch in krummen Linien. Wenn ſie im Fluge uͤber die Oberflaͤche
der See die Spitze einer Welle antrafen, ſo giengen ſie durch ſelbige gerade durch
und flogen an der andern Seite weiter fort. Von dieſer Zeit an bis wir den
heißen Himmels-Strich (zona torrida) verließen, hatten wir faſt taͤglich
das Schauſpiel unabſehliche Zuͤge und Heere dieſer Fiſche um uns her zu ſehen.
Zuweilen wurden auch wohl einige auf dem Verdeck gefangen, wenn ſie zu ihrem
Ungluͤck zu weit geflogen oder ſich zu hoch erhoben und abgemattet hatten. Bey
dem einfoͤrmigen Leben das wir zwiſchen den Wende-Zirkeln fuͤhrten, wo Wet-
ter, Wind und See ſtets angenehm und guͤnſtig waren, gab jeder kleine Umſtand
Gelegenheit zu Betrachtungen. Wenn wir zum Beyſpiel jene ſchoͤnen Fiſche
der See, die Bonniten und Doraden, auf der Jagd der kleinern, fliegenden
Fiſche antrafen, und bemerkten, wie dieſe ihr Element verließen, um in der
Luft Sicherheit zu ſuchen; ſo war die Anwendung auf den Menſchen nur gar zu
natuͤrlich. Denn wo iſt wohl ein Reich, das nicht dem brauſenden Ocean
gliche,
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