Kälte, der man die zarte Organisation des Kindes aussetzt, die erste Veranlassung zu der in England so häufigen Gicht entdecken sollten. Allein in diesen Theil der Erzie- hung mischen sich die Ärzte; mithin die Theorie, die Systemsucht, und die gelehrte Rechthaberei. Gesunder Menschensinn läßt sich in dieser Gesellschaft nicht antreffen.
Die gewöhnlichste Haube der Frauen- zimmer hat einen ungeheuer breiten Strich, und ist überhaupt so weitläuftig, daß ich eher alles von ihr sagen und glauben möch- te, als daß sie schön sei, und ziere. Die vornehmste Frau und das gemeinste Mäd- chen tragen diese Haube; mit dem Unter- schiede, daß diese nie ohne dieselbe gese- hen wird, da sie hingegen bei jener nur das tiefste Neglige andeutet. Hohe Hüte von Filz, von allen Farben: weiß, rosenroth, braun, grün, himmelblau, und col de ca-
Kälte, der man die zarte Organisation des Kindes aussetzt, die erste Veranlassung zu der in England so häufigen Gicht entdecken sollten. Allein in diesen Theil der Erzie- hung mischen sich die Ärzte; mithin die Theorie, die Systemsucht, und die gelehrte Rechthaberei. Gesunder Menschensinn läßt sich in dieser Gesellschaft nicht antreffen.
Die gewöhnlichste Haube der Frauen- zimmer hat einen ungeheuer breiten Strich, und ist überhaupt so weitläuftig, daß ich eher alles von ihr sagen und glauben möch- te, als daß sie schön sei, und ziere. Die vornehmste Frau und das gemeinste Mäd- chen tragen diese Haube; mit dem Unter- schiede, daß diese nie ohne dieselbe gese- hen wird, da sie hingegen bei jener nur das tiefste Negligé andeutet. Hohe Hüte von Filz, von allen Farben: weiß, rosenroth, braun, grün, himmelblau, und col de ca-
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Kälte, der man die zarte Organisation des
Kindes aussetzt, die erste Veranlassung zu
der in England so häufigen Gicht entdecken
sollten. Allein in diesen Theil der Erzie-
hung mischen sich die Ärzte; mithin die
Theorie, die Systemsucht, und die gelehrte
Rechthaberei. Gesunder Menschensinn läßt
sich in dieser Gesellschaft nicht antreffen.
Die gewöhnlichste Haube der Frauen-
zimmer hat einen ungeheuer breiten Strich,
und ist überhaupt so weitläuftig, daß ich
eher alles von ihr sagen und glauben möch-
te, als daß sie schön sei, und ziere. Die
vornehmste Frau und das gemeinste Mäd-
chen tragen diese Haube; mit dem Unter-
schiede, daß diese nie ohne dieselbe gese-
hen wird, da sie hingegen bei jener nur das
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Filz, von allen Farben: weiß, rosenroth,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/98>, abgerufen am 22.11.2024.
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