nigstens ein Schottischer, liegt den Winter hindurch in jedem Zimmer; so wie vor jedem Bette Jahr aus Jahr ein, und in den zierlichern Gasthöfen auf allen Treppen, ein schmaler Streif von eben diesem Tuche liegt. Des Silberzeugs, des Tafelgeschirrs ist kein Ende; nur Servietten muß man nicht erwar- ten. Wahrlich das Land ist gastfrei zu nen- nen, wo es Menschen sich so angelegen seyn lassen, andern das Leben bequem und angenehm zu machen, Reisende nach einem beschwerlichen Cahotage zu erquicken, und ihnen einigen Ersatz zu verschaffen für die liebe Heimath, von der sie sich entfernen müssen. Wer empfunden hat, wie der Rei- sende in andern Ländern in sich selbst zu- rückgetrieben wird; wie er so gar keine Theilnahme erweckt, so gar kein freundli- ches Gesicht ihn bewillkommen sieht, für sein Herz so gar keine Nahrung findet, wenn
III. Theil. E
nigstens ein Schottischer, liegt den Winter hindurch in jedem Zimmer; so wie vor jedem Bette Jahr aus Jahr ein, und in den zierlichern Gasthöfen auf allen Treppen, ein schmaler Streif von eben diesem Tuche liegt. Des Silberzeugs, des Tafelgeschirrs ist kein Ende; nur Servietten muß man nicht erwar- ten. Wahrlich das Land ist gastfrei zu nen- nen, wo es Menschen sich so angelegen seyn lassen, andern das Leben bequem und angenehm zu machen, Reisende nach einem beschwerlichen Cahotage zu erquicken, und ihnen einigen Ersatz zu verschaffen für die liebe Heimath, von der sie sich entfernen müssen. Wer empfunden hat, wie der Rei- sende in andern Ländern in sich selbst zu- rückgetrieben wird; wie er so gar keine Theilnahme erweckt, so gar kein freundli- ches Gesicht ihn bewillkommen sieht, für sein Herz so gar keine Nahrung findet, wenn
III. Theil. E
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[65/0088]
nigstens ein Schottischer, liegt den Winter
hindurch in jedem Zimmer; so wie vor
jedem Bette Jahr aus Jahr ein, und in den
zierlichern Gasthöfen auf allen Treppen, ein
schmaler Streif von eben diesem Tuche liegt.
Des Silberzeugs, des Tafelgeschirrs ist kein
Ende; nur Servietten muß man nicht erwar-
ten. Wahrlich das Land ist gastfrei zu nen-
nen, wo es Menschen sich so angelegen
seyn lassen, andern das Leben bequem und
angenehm zu machen, Reisende nach einem
beschwerlichen Cahotage zu erquicken, und
ihnen einigen Ersatz zu verschaffen für die
liebe Heimath, von der sie sich entfernen
müssen. Wer empfunden hat, wie der Rei-
sende in andern Ländern in sich selbst zu-
rückgetrieben wird; wie er so gar keine
Theilnahme erweckt, so gar kein freundli-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/88>, abgerufen am 22.11.2024.
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