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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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Ungeheuern zu weiden, aus der unzüchti-
gen Umarmung irgend einer stygischen
oder ägipanischen Gottheit. Die Satire des
Malers ist zwar mit der des Dichters ge-
nau verwandt, und in England fließen
beide aus jener glücklichen Verfassung, wo
jedweder Bürger ein lebhaftes Interesse an
den politischen Auftritten nimmt, und die
Handlungen der Diener des Staats ein Ge-
genstand der strengsten öffentlichen Sich-
tung bleiben müssen. Allein es giebt des-
sen ungeachtet einen sehr wesentlichen
Unterschied zwischen beiden Gattungen
der Satire. Mit der dichterischen verträgt
sich die höchste Vollkommenheit der
Kunst: die Elemente, aus welchen sie ihre
Bilder zusammensetzt, sind logisch rich-
tig; ihre Anordnung kann rhytmisch und
sonst poetisch schön und vollkommen seyn.
Die zeichnende Satire hingegen beleidigt

Ungeheuern zu weiden, aus der unzüchti-
gen Umarmung irgend einer stygischen
oder ägipanischen Gottheit. Die Satire des
Malers ist zwar mit der des Dichters ge-
nau verwandt, und in England fließen
beide aus jener glücklichen Verfassung, wo
jedweder Bürger ein lebhaftes Interesse an
den politischen Auftritten nimmt, und die
Handlungen der Diener des Staats ein Ge-
genstand der strengsten öffentlichen Sich-
tung bleiben müssen. Allein es giebt des-
sen ungeachtet einen sehr wesentlichen
Unterschied zwischen beiden Gattungen
der Satire. Mit der dichterischen verträgt
sich die höchste Vollkommenheit der
Kunst: die Elemente, aus welchen sie ihre
Bilder zusammensetzt, sind logisch rich-
tig; ihre Anordnung kann rhytmisch und
sonst poetisch schön und vollkommen seyn.
Die zeichnende Satire hingegen beleidigt

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[138/0429] Ungeheuern zu weiden, aus der unzüchti- gen Umarmung irgend einer stygischen oder ägipanischen Gottheit. Die Satire des Malers ist zwar mit der des Dichters ge- nau verwandt, und in England fließen beide aus jener glücklichen Verfassung, wo jedweder Bürger ein lebhaftes Interesse an den politischen Auftritten nimmt, und die Handlungen der Diener des Staats ein Ge- genstand der strengsten öffentlichen Sich- tung bleiben müssen. Allein es giebt des- sen ungeachtet einen sehr wesentlichen Unterschied zwischen beiden Gattungen der Satire. Mit der dichterischen verträgt sich die höchste Vollkommenheit der Kunst: die Elemente, aus welchen sie ihre Bilder zusammensetzt, sind logisch rich- tig; ihre Anordnung kann rhytmisch und sonst poetisch schön und vollkommen seyn. Die zeichnende Satire hingegen beleidigt

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/429>, abgerufen am 23.11.2024.