kunst an allgemeiner Verbreitung der Haupt- ideen des Malers gewonnen werden mag, das, und noch mehr, verliert man wieder, sobald die leichte und wohlfeile Befriedi- gung der Dilettanten durch gutgestochene Blätter sie gegen das höhere Verdienst des Malers gleichgültig macht, oder wohl gar, wie jetzt, zumal in England, so häufig der Fall ist, den Maler zwingt, nur mit Rücksicht auf den Grabstichel zu arbeiten, und nur von diesem die Verewigung sei- nes Namens zu hoffen. England ist jetzt der Hauptsitz der Kupferstecherkunst, in- deß die Spuren ehemaliger Präeminenz in diesem Fache sich allmählich bei andern Völkern verlieren, und Deutschland erst anfängt, sich von neuem darin hervorzu- thun. Durch den ungeheuren Vertrieb der Englischen Kupferstiche, so wohl in als außerhalb Landes, erlangen wir einen an-
kunst an allgemeiner Verbreitung der Haupt- ideen des Malers gewonnen werden mag, das, und noch mehr, verliert man wieder, sobald die leichte und wohlfeile Befriedi- gung der Dilettanten durch gutgestochene Blätter sie gegen das höhere Verdienst des Malers gleichgültig macht, oder wohl gar, wie jetzt, zumal in England, so häufig der Fall ist, den Maler zwingt, nur mit Rücksicht auf den Grabstichel zu arbeiten, und nur von diesem die Verewigung sei- nes Namens zu hoffen. England ist jetzt der Hauptsitz der Kupferstecherkunst, in- deß die Spuren ehemaliger Präeminenz in diesem Fache sich allmählich bei andern Völkern verlieren, und Deutschland erst anfängt, sich von neuem darin hervorzu- thun. Durch den ungeheuren Vertrieb der Englischen Kupferstiche, so wohl in als außerhalb Landes, erlangen wir einen an-
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kunst an allgemeiner Verbreitung der Haupt-
ideen des Malers gewonnen werden mag,
das, und noch mehr, verliert man wieder,
sobald die leichte und wohlfeile Befriedi-
gung der Dilettanten durch gutgestochene
Blätter sie gegen das höhere Verdienst des
Malers gleichgültig macht, oder wohl gar,
wie jetzt, zumal in England, so häufig
der Fall ist, den Maler zwingt, nur mit
Rücksicht auf den Grabstichel zu arbeiten,
und nur von diesem die Verewigung sei-
nes Namens zu hoffen. England ist jetzt
der Hauptsitz der Kupferstecherkunst, in-
deß die Spuren ehemaliger Präeminenz in
diesem Fache sich allmählich bei andern
Völkern verlieren, und Deutschland erst
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/415>, abgerufen am 23.11.2024.
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