Sansloy, der den Löwen erlegt, eine Spen- serische Allegorie hat Cosway, und die Stunden, nach Gray's Ode an den Frühling, seine Frau, eine ziemlich glückliche Künst- lerin, ausgeführt. Für die schöne Ode to Mercy von Collins, und für Pope's Locken- raub sieht man hier ein Paar Stücke von Artaud, von sehr verschiedenem Werthe; der ernste Gegenstand des ersteren überstieg die Kräfte dieses Künstlers. Rigaud, ein Mitglied der Akademie, der zwar aus der Französischen Schweiz gebürtig ist, aber seit langer Zeit mit dem Ruhm eines fleißi- gen Porträtmalers in London arbeitet, hat hier nach dem Vater der Englischen Dicht- kunst, dem alten Chaucer, die Constantia sehr gut geschildert. Dieser anspruchlose Künstler malt mit einem kräftigen, wah- ren Pinsel, der die Kunstgriffe seiner aka- demischen Mitbrüder verschmähet, und
Sansloy, der den Löwen erlegt, eine Spen- serische Allegorie hat Cosway, und die Stunden, nach Gray’s Ode an den Frühling, seine Frau, eine ziemlich glückliche Künst- lerin, ausgeführt. Für die schöne Ode to Mercy von Collins, und für Pope’s Locken- raub sieht man hier ein Paar Stücke von Artaud, von sehr verschiedenem Werthe; der ernste Gegenstand des ersteren überstieg die Kräfte dieses Künstlers. Rigaud, ein Mitglied der Akademie, der zwar aus der Französischen Schweiz gebürtig ist, aber seit langer Zeit mit dem Ruhm eines fleißi- gen Porträtmalers in London arbeitet, hat hier nach dem Vater der Englischen Dicht- kunst, dem alten Chaucer, die Constantia sehr gut geschildert. Dieser anspruchlose Künstler malt mit einem kräftigen, wah- ren Pinsel, der die Kunstgriffe seiner aka- demischen Mitbrüder verschmähet, und
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[85/0376]
Sansloy, der den Löwen erlegt, eine Spen-
serische Allegorie hat Cosway, und die
Stunden, nach Gray’s Ode an den Frühling,
seine Frau, eine ziemlich glückliche Künst-
lerin, ausgeführt. Für die schöne Ode to
Mercy von Collins, und für Pope’s Locken-
raub sieht man hier ein Paar Stücke von
Artaud, von sehr verschiedenem Werthe;
der ernste Gegenstand des ersteren überstieg
die Kräfte dieses Künstlers. Rigaud, ein
Mitglied der Akademie, der zwar aus der
Französischen Schweiz gebürtig ist, aber
seit langer Zeit mit dem Ruhm eines fleißi-
gen Porträtmalers in London arbeitet, hat
hier nach dem Vater der Englischen Dicht-
kunst, dem alten Chaucer, die Constantia
sehr gut geschildert. Dieser anspruchlose
Künstler malt mit einem kräftigen, wah-
ren Pinsel, der die Kunstgriffe seiner aka-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/376>, abgerufen am 25.11.2024.
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