Satan in eigner Person, in jener Scene aus Heinrich dem Sechsten vorgestellt, wo der König und die Grafen Salisbury und War- wick um den sterbenden Kardinal Beaufort stehen. Wer sich mit dem Gedanken aus- söhnen kann, daß der gräßliche Tod ei- nes verstockten Bösewichts, mit dessen Seele der Teufel zur Hölle fährt, ein Ge- genstand für die Kunst seyn dürfe, wird in der Komposition das Feierlichgroße, wel- ches Eindruck machen kann, neben Rey- nolds übrigen Vorzügen nicht verkennen. Sein Geschmack in der Wahl und Behand- lungsart, die Kultur seines Geistes, endlich seine Farbengebung, die, wenn sie Dauer hätte, mit Rembrands um die Palme stritte, setzen ihn ohne Widerrede an die Spitze der Brittischen Künstler, und in die erste Klasse aller jetzt lebenden Söhne der Kunst. Ihm war es gegeben, die Stimmung des
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Satan in eigner Person, in jener Scene aus Heinrich dem Sechsten vorgestellt, wo der König und die Grafen Salisbury und War- wick um den sterbenden Kardinal Beaufort stehen. Wer sich mit dem Gedanken aus- söhnen kann, daß der gräßliche Tod ei- nes verstockten Bösewichts, mit dessen Seele der Teufel zur Hölle fährt, ein Ge- genstand für die Kunst seyn dürfe, wird in der Komposition das Feierlichgroße, wel- ches Eindruck machen kann, neben Rey- nolds übrigen Vorzügen nicht verkennen. Sein Geschmack in der Wahl und Behand- lungsart, die Kultur seines Geistes, endlich seine Farbengebung, die, wenn sie Dauer hätte, mit Rembrands um die Palme stritte, setzen ihn ohne Widerrede an die Spitze der Brittischen Künstler, und in die erste Klasse aller jetzt lebenden Söhne der Kunst. Ihm war es gegeben, die Stimmung des
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Satan in eigner Person, in jener Scene aus
Heinrich dem Sechsten vorgestellt, wo der
König und die Grafen Salisbury und War-
wick um den sterbenden Kardinal Beaufort
stehen. Wer sich mit dem Gedanken aus-
söhnen kann, daß der gräßliche Tod ei-
nes verstockten Bösewichts, mit dessen
Seele der Teufel zur Hölle fährt, ein Ge-
genstand für die Kunst seyn dürfe, wird in
der Komposition das Feierlichgroße, wel-
ches Eindruck machen kann, neben Rey-
nolds übrigen Vorzügen nicht verkennen.
Sein Geschmack in der Wahl und Behand-
lungsart, die Kultur seines Geistes, endlich
seine Farbengebung, die, wenn sie Dauer
hätte, mit Rembrands um die Palme stritte,
setzen ihn ohne Widerrede an die Spitze
der Brittischen Künstler, und in die erste
Klasse aller jetzt lebenden Söhne der Kunst.
Ihm war es gegeben, die Stimmung des
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/356>, abgerufen am 25.11.2024.
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